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Todesbote

Titel: Todesbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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diesem Zimmer!«, drohte Amanda. Ich setzte mich wieder neben sie, nahm ihre Hand zwischen meine Hände und küsste sie. Nein, ich konnte sie nicht in diesem Zimmer allein lassen, doch auf dem Parkplatz konnte ich sie auch nicht beschützen.
    Â»Sobald es morgen hell wird, baue ich dein Motorrad auseinander, bis ich die Wanze gefunden habe.«
    Â»Ich kann nicht glauben, was er uns antut«, brachte Amanda noch heraus, bevor sie anfing zu weinen.

98
    Wir klammerten uns unter der Bettdecke aneinander, hielten die Augen weit aufgerissen und lauschten auf jeden Schritt im Zimmer über uns, auf die knarrenden Dielen auf dem Flur und das Stöhnen und Surren der Klimaanlage. Ich wusste nicht, ob es angemessen oder paranoid war, aber ich hatte das Gefühl, Henri beobachtete uns genau in diesem Moment.
    Amanda hielt mich fest in ihren Armen, als sie plötzlich rief: »Oh, mein Gott! Oh, mein Gott!«
    Â»Schatz, beruhig dich doch«, versuchte ich sie zu trösten. »Wir werden herausfinden, wie er uns aufspürt.«
    Â»Oh, mein Gott, das da...« Sie stieß mit dem Finger auf den oberen Rand meiner rechten Pobacke. »Die Stelle da an deiner Hüfte. Ich habe dir gesagt, da sei was, aber du hast immer behauptet, das bilde ich mir ein.«
    Â»Die Stelle? Da ist tatsächlich nichts.«
    Â»Schau’s dir an.«
    Ich stieß die Decke zurück, schaltete das Licht ein und ging, dicht gefolgt von Amanda, zum Badezimmerspiegel. Auch wenn ich mich verrenkte, konnte ich nichts sehen, aber ich wusste, wovon Amanda sprach – eine Stelle, die ein paar Tage lang, nachdem mich Henri in meiner Wohnung niedergeschlagen hatte, noch empfindlich gewesen war.
    Ich hatte gedacht, ich hätte mich während des Sturzes verletzt oder mich hätte etwas gestochen, und nach ein paar Tagen hatte ich die Stelle nicht mehr gespürt.
    Amanda hatte mich ein paarmal nach der kleinen Wunde
gefragt, und ja, ich hatte immer geantwortet, es sei nichts. Ich griff an die Stelle und spürte eine etwa zwei Reiskörner lange Erhebung.
    Und auf einmal schien die Stelle sehr wohl etwas zu bedeuten.
    Ich wühlte in meinem Toilettenbeutel, leerte den Inhalt auf die Kommode und griff zum Nassrasierer. Diesen schlug ich so oft aufs Waschbecken, bis der Scherkopf entzweibrach.
    Â»Du wirst doch nicht... Ben! Soll ich das nicht machen?«
    Â»Keine Sorge. Es wird mir mehr wehtun als dir.«
    Â»Ha, ha, wie lustig.«
    Â»Nein, das finde ich nicht lustig, sondern furchtbar«, entgegnete ich.
    Amanda nahm mir die Klinge aus der Hand, goss Mundwasser darüber und tupfte die Stelle an meiner Hüfte ab. Schließlich nahm sie eine Hautfalte zwischen zwei Finger und setzte einen raschen Schnitt an.
    Â»Ich hab’s«, sagte sie.
    Sie ließ das blutige Stück aus Glas und Metall auf meine Hand fallen. Es konnte nur eins sein: ein GPS-Spürsender, wie sie in den Hals von Hunden eingepflanzt werden. Henri musste mir den Sender unter meine Haut injiziert haben, als ich bewusstlos auf dem Boden gelegen hatte. Diese verdammte Wanze trug ich bereits wochenlang mit mir herum.
    Â»Wirf sie ins Klo«, verlangte Amanda. »Damit wird er erst einmal eine Weile beschäftigt sein.«
    Â»Ja. Nein. Ziehst du bitte ein Stück Klebeband von dieser Rolle ab?«
    Ich drückte den Sender seitlich an meinen Oberkörper,
während Amanda ein Stück Klebeband mit den Zähnen abtrennte. Dieses nutzte ich, um den Chip wieder an meinem Körper zu befestigen.
    Â»Was hat das denn für einen Sinn?«, wollte Amanda wissen.
    Â»Solange ich das Ding trage, weiß er nicht, dass ich es entdeckt habe.«
    Â»Und... wozu soll das gut sein?«
    Â»Damit rollt der Ball in die andere Richtung. Wie gesagt: Wir wissen etwas, was er nicht weiß.«

99
    Frankreich.
    Henris Atem beruhigte sich wieder, als er Gina Prazzis Hüfte streichelte. Ihr Hintern war wie ein Pfirsich geformt, die perfekten Pobacken wurden jeweils von einem Grübchen gekrönt. Er wollte sie noch einmal ficken. Sehr gern sogar. Das würde er auch tun.
    Â»Binde mich jetzt los«, forderte sie.
    Er tätschelte ihren Hintern, griff unter einen Stuhl nach seiner Tasche und ging zur Kamera, die an einer Falte des schweren Vorhangs klemmte.
    Â»Was machst du da? Komm zurück ins Bett, Henri. Sei nicht so grausam.«
    Er schaltete die Stehlampe ein und lächelte in die Kamera, bevor er zum Himmelbett

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