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Todesbote

Titel: Todesbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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Motor aufdrehte. »Nimm die Schultern von deinen Ohren!«, rief sie nach hinten.
    Hä?
    Â»Entspann dich.«
    Es war schwierig, aber ich zwang mich, meine Beine und Schultern locker zu lassen.
    Â»Jetzt mach wie ein Hund«, rief sie.
    Sie drehte sich ein Stück nach hinten, streckte die Zunge heraus und deutete mit dem Finger auf mich, bis ich es ihr nachmachte. Der Wind schlug mit achtzig Stundenkilometern gegen meine Zunge – und Tränen traten vor lauter Lachen in unsere Augen.
    Ich grinste immer noch, als wir durch Malibu jagten und
die Grenze zum Ventura County überquerten. Kurze Zeit später hielt Amanda vor dem Neptune’s Net, einer Hütte, in der es leckere Meeresfrüchte gab und deren Parkplatz voller Motorräder stand.
    Ein paar Jungs riefen »Hey, Amanda«, als ich ihr hineinfolgte. Wir wählten zwei Krebse aus dem Bottich aus, die wir zehn Minuten später am Ausgabefenster entgegennahmen. Sie waren auf Papptellern angerichtet, daneben standen kleine Becher mit geschmolzener Butter. Die Krebse spülten wir mit Koffeinlimo runter, dann stiegen wir wieder auf die Harley.
    Diesmal fühlte ich mich wohler auf dem Motorrad und hatte schließlich auch verstanden, was Amanda bezweckte: Sie wollte mir eine Freude machen. Die Geschwindigkeit und der Wind entwirrten meinen geistigen Knoten, zwangen mich, mich der Aufregung und der Freiheit der Straße hinzugeben.
    Auf dem Weg Richtung Norden wand sich der Pacific Coast Highway bis zum Meer hinab und führte uns durch die traumhaften Städte Sea Cliff, La Conchita, Rincon, Carpenteria, Summerland und Montecito. Danach forderte mich Amanda auf, mich gut festzuhalten, als sie die Abfahrt auf die Olive Mill Road nach Santa Barbara nahm.
    Als ich die Schilder sah, war mir klar, wohin wir fuhren – an einen Ort, an dem wir schon längst ein Wochenende verbringen wollten, aber nie die Zeit dazu gefunden hatten.
    Ich zitterte am ganzen Körper, als wir vor dem legendären Biltmore Hotel mit seinem roten Ziegeldach und den Palmen hoch über dem Meer abstiegen. Ich nahm den Helm ab und legte meine Arme um meine Freundin.
»Schatz, wenn du sagst, du hättest eine Idee, erzählst du wirklich keinen Quatsch«, musste ich feststellen.
    Â»Ich hatte mein Weihnachtsgeld für unseren Jahrestag aufgespart«, erklärte sie. »Aber weißt du, was ich heute Nacht um vier Uhr dachte?«
    Â»Sag’s mir.«
    Â»Dass es keinen besseren Zeitpunkt gibt als jetzt. Und keinen besseren Ort als diesen.«

96
    Die Eingangshalle strahlte in vollem Glanz. Ich gehöre nicht zu den Typen, die sich ständig Einrichtungssendungen im Fernsehen anschauen, aber ich weiß, was Luxus und Bequemlichkeit sind. Amanda, die neben mir beim Essen saß, füllte meine Wissenslücken auf. Sie wies auf den mediterranen Stil hin, die Türbogen und Balkendecken, die dick gepolsterten Sofas und die brennenden gekachelten Kamine. Und unten toste das Meer.
    Dann warnte mich Amanda – und sie meinte es ernst.
    Â»Wenn du diesen Wie-heißt-er-noch auch nur einmal erwähnst, geht die Rechnung auf deine Kreditkarte, nicht auf meine. Okay?«
    Â»Abgemacht«, stimmte ich zu und zog sie in meine Arme.
    Auch in unserem Zimmer gab es einen Kamin, und als Amanda anfing, ihre Kleider auf einen Sessel zu werfen, malte ich mir aus, wie wir uns den Rest des Nachmittags auf dem Doppelbett umherwälzten.
    Sie bemerkte den Blick in meinen Augen und lachte. »Ah, ich verstehe. Warte, ja? Ich habe eine andere Idee«, hielt sie mich im Zaum.
    Meine Begeisterung für Amandas Ideen nahm immer mehr zu. Sie zog sich ihren Bikini mit Leopardenmuster an, ich mir meine Badehose. So gingen wir hinaus zum Pool in der Mitte des Hauptgartens. Ich sprang hinter Amanda hinein und hörte – man kann es glauben oder nicht – Musik unter Wasser.

    Zurück im Zimmer, band ich Amandas Bikinioberteil auf und zog ihr die Hose nach unten. Dann trug ich sie, ihre Arme um meinen Hals und ihre Beine um meine Hüfte geschwungen, in die Dusche, und nicht allzu lange Zeit später ließen wir uns aufs Bett fallen, wo wir unsere Anspannung in einer heftigen Liebesszene abarbeiteten.
    Anschließend hielten wir ein Nickerchen. Ich lag auf dem Bauch, sie hatte sich mit angezogenen Beinen an mich geschmiegt. Zum ersten Mal seit Wochen schlief ich tief und fest, ohne dass ich meine Augen, von einem blutigen Albtraum erschreckt,

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