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Todesbote

Titel: Todesbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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Löffel mit Creme brülée vor den Mund.
    Â»Ehrlich, Amanda«, stöhnte ich in echter Verzweiflung, »du solltest nicht hier sein. Ich weiß nicht, wie ich mich noch klarer ausdrücken soll.«
    Â»Sag einfach, du liebst mich, Benjy. Ich werde die Mutter deines Kindes sein.«

105
    Wie entgeistert starrte ich Amanda an. Sie war einunddreißig Jahre alt, sah aber aus wie fünfundzwanzig, sie trug einen blauen Pullover mit angerautem Kragen und Manschetten, und sie lächelte wie Mona Lisa. Sie war erstaunlich schön und in diesem Moment so schön wie nie zuvor.
    Â»Bitte, sag, dass du glücklich bist«, verlangte sie.
    Ich nahm ihr den Löffel aus der Hand und legte ihn auf ihren Teller. Dann erhob ich mich, nahm ihr Gesicht zwischen meine Hände und küsste sie. »Du bist die verrückteste Frau, die ich kenne, très étonnant.«
    Â»Und du bist einfach nur klasse«, strahlte sie.
    Â»Oh, Mann, ich liebe dich so sehr«, sagte ich.
    Â»Moi aussi. Je t’aime mit Haut und Haaren. Aber bist du’s, Benjy? Bist du glücklich?«
    Ich drehte mich zur Kellnerin. »Diese liebenswerte Dame und ich werden ein Kind bekommen«, verriet ich ihr.
    Â»Ist es Ihr erstes Kind?«
    Â»Ja, und ich liebe diese Frau so sehr und bin so glücklich über das Baby, dass ich um den Mond fliegen könnte.«
    Die Kellnerin lächelte breit, küsste mich und Amanda rechts und links auf die Wange und verkündete den Gästen etwas, das ich eigentlich nicht verstand. Aber sie deutete mit den Armen Flügelbewegungen an, und die Leute am Nachbartisch, dann auch die Gäste an den anderen Tischen lachten und klatschten und riefen Glückwünsche und Bravo.
    Ich lächelte die Fremden an und verbeugte mich vor der
vor Glück strahlenden Amanda. Unerwartete Freude packte mich. Einen Monat zuvor hatte ich Gott gedankt, dass ich keine Kinder hatte. Jetzt leuchtete ich heller als I. M. Peis Glaspyramide vor dem Louvre.
    Ich konnte es kaum glauben.
    Amanda und ich bekamen ein Kind.

106
    Im selben Maß, wie meine Liebe für Amanda mein Herz bis zum Mond hüpfen ließ, wurde mein Glück durch eine noch größere Sorge um ihre Sicherheit überschattet.
    Während wir zu unserem kleinen Hotel zurückgingen, erzählte ich Amanda, warum sie am nächsten Morgen Paris verlassen müsse.
    Â»Wir werden nie sicher sein, solange Henri Herr der Lage ist. Ich muss schlauer sein als er, und das soll was heißen. Unsere einzige Hoffnung besteht darin, dass ich schneller ziehe als er. Bitte vertrau mir einfach.«
    Ich erzählte, dass Henri gesagt hatte, er würde mit Gina oft in Paris sein und mit ihr an der Place Vendöme spazieren gehen.
    Â»Es sieht zwar wie die Suche nach einer Stecknadel in einhundert Heuhaufen aus, aber mein Bauch sagt mir, dass er hier ist«, erklärte ich.
    Â»Und wenn er hier ist, was willst du dann tun, Benjy? Wirst du ihn wirklich umbringen?«
    Â»Hast du eine bessere Idee?«
    Â»Etwa einhundert.«
    Vor unserem Zimmer ließ ich Amanda zurücktreten und zog meine niedliche Smith & Wesson, bevor ich die Tür öffnete. Ich schaute in den Schränken und im Bad nach, schob die Vorhänge zur Seite und warf einen Blick aus dem Fenster, wo ich überall nur Gespenster sah.
    Â»Ich werde in einer Stunde zurück sein. Spätestens in zwei«, versprach ich ihr, als ich mir sicher war, dass hier
keine Gefahr drohte. »Rühr dich bitte nicht von der Stelle! Mach dir den Fernseher an. Schwöre, dass du das Zimmer nicht verlässt.«
    Â»Bitte, Benjy, ruf die Polizei an.«
    Â»Schatz, ich wiederhole es noch einmal: Die Polizei kann uns nicht schützen. Niemand kann uns schützen. Nicht vor Henri. Jetzt versprich es mir.«
    Widerstrebend hielt Amanda drei Finger zum Pfadfinderinnen-Schwur hoch, dann schloss sie die Tür hinter mir.
    Ich hatte meine Hausaufgaben erledigt. Es gab eine Handvoll Fünf-Sterne-Hotels in Paris. Ich dachte, Henri könnte im Georges V. oder dem Plaza Athenee abgestiegen sein, aber ich wollte mich eher auf meinen Bauch verlassen.
    Das Hotel Ritz auf der Place Vendöme lag nur zwanzig Minuten zu Fuß entfernt.

107
    Henri ließ auf dem Rücksitz eines Taxis seine Knöchel knacksen. Er fuhr vom Flughafen Orly Richtung Westen zur Rue de Rivoli und von dort zur Place Vendöme. Er hatte Hunger und ärgerte sich, und außerdem krochen die

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