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Todesbraeute

Todesbraeute

Titel: Todesbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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»Suze. Wie geht's dir?«
    »Viel zu tun. Ich war so lange nicht im Büro, dass sich die Arbeit stapelte, als ich zurückkam. Du kennst das ja.« Susannah war sofort nach der Beerdigung ihrer Eltern zurück nach New York geflogen. Seitdem hatten sie nicht mehr miteinander gesprochen. »Hast du die Nachrichten von hier unten verfolgt?«
    »Ja. Drei tote Frauen in Gräben. Das tut mir leid.«
    »Es sind leider schon vier. Wir haben vorhin Jim Woolfs kleine Schwester gefunden.«
    »O nein.« Der Schock und das Mitgefühl waren echt. »Oh, Daniel.«
    »Zu dem Fall gehört etwas, das noch nicht in den Medien war. Suze ... es geht um die Fotos.«
    Er hörte, wie sie kontrolliert ausatmete. »Die Fotos.«
    »Ja. Wir haben die Mädchen identifiziert.«
    »Ernsthaft?« Wieder klang sie schockiert. »Wie habt ihr das gemacht?«
    Daniel holte tief Luft. »Eines der Mädchen war Alicia Tremaine. Es ist der Mord an ihr, den der jetzige Mörder kopiert. Sheila Cunningham war auch auf einem Foto. Sie wurde vor zwei Tagen bei einem Überfall auf Presto's Pizza erschossen. Einige der anderen sind von Alicias Schwester identifiziert worden.« Er würde Susannah ein anderes Mal von Alex erzählen. Dieser Anruf gehörte nicht zu der Sorte, an den er oder seine Schwester sich gern erinnern würde. »Wir haben mit Befragungen begonnen. Die Opfer von damals sind heute alle um die dreißig.« Wie du, wollte er sagen, tat es aber nicht. »Und sie erzählen alle dieselbe Geschichte. Sie sind im Auto eingeschlafen. Als sie erwachten, waren sie vollständig angezogen und hatten -« »Eine Flasche Whisky in der Hand«, beendete sie den Satz hölzern.
    Plötzlich konnte er kaum noch atmen. »Oh, Suze. Warum hast du mir nichts gesagt?«
    »Weil du weg warst«, sagte sie mit plötzlichem Zorn. »Du warst weg, Daniel, Simon aber nicht.« »Du wusstest, dass Simon der Täter war?« »O ja.« Sie hatte sich wieder unter Kontrolle. »Dafür hat er schon gesorgt.« Dann seufzte sie. »Du hast nicht alle Bilder, Daniel.«
    »Ich ... ich verstehe nicht.« Obwohl er es doch tat. »Willst du damit sagen, dass es auch eins von dir gab?« Sie schwieg, und das war die Antwort, die er gefürchtet hatte. »Was ist mit diesem Bild geschehen?«
    »Simon hat es mir gezeigt. Und mir gesagt, ich solle mich aus seinen Angelegenheiten raushalten. Schließlich würde auch ich irgendwann zum Schlafen die Augen schließen müssen.«
    Daniel versuchte, trotz der wachsenden Beklemmung in seiner Brust zu sprechen. »Suze.«
    »Ich hatte Angst«, sagte sie, nun wieder kühl und distanziert, und er musste an Alex denken. »Also ging ich ihm aus dem Weg.«
    »Welche Angelegenheiten waren das, aus denen du dich raushalten solltest?«
    Sie zögerte. »Ich muss jetzt wirklich Schluss machen. Ich habe einen Termin am Gericht. Bis dann, Daniel.« Daniel legte den Hörer behutsam auf und wischte sich über die feuchten Augen. Dann riss er sich zusammen und stellte sich innerlich auf das bevorstehende Gespräch mit Jim und Marianne Woolf ein. Jim würde um seine Schwester trauern, aber Trauer oder nicht - Daniel würde Antworten bekommen.
     
    Atlanta, Donnerstag, 1. Februar, 13.30 Uhr
     
    Alex stand an der verspiegelten Scheibe, Meredith neben ihr. Auf der anderen Seite war es Mary McCrady gelungen, Hope so weit zu entspannen, dass sie in ganzen Sätzen sprach.
    »Vielleicht war sie einfach bereit zu reden«, sagte Alex. Meredith nickte. »Du hast sicher eine Menge dazu beigetragen.«
    »Ich hätte es aber auch noch schlimmer machen können.« »Vielleicht, aber es ist nicht geschehen. Jedes Kind ist anders. Ich bin sicher, dass Hope in jedem Fall irgendwann gesprochen hätte. Aber sie brauchte das Gefühl, geliebt zu werden und in Sicherheit zu sein, und das hast du ihr letztendlich gegeben.«
    »Und warum habe ich ihr das nicht vorher schon vermitteln können?«
    »Vielleicht weil du nicht dazu bereit warst.«
    Alex wandte den Kopf und betrachtete Merediths Profil.
    »Und bin ich das jetzt?«
    »Das kannst du dir nur selbst beantworten, aber wenn ich deinen Gesichtsausdruck von vorhin deuten soll, dann würde ich sagen ... ja. Und wie.« Sie lachte leise. »Junge, Junge, wenn er dich nicht auf dieselbe Weise angesehen hätte, dann hätte ich dich einweisen lassen. Und zwar per Ambulanz.«
    »So offensichtlich?«
    Meredith begegnete ihrem Blick. »So offensichtlich. Dich hat's schwer erwischt, Süße.« Sie wandte sich wieder der Scheibe zu. »Gut, dass Hope endlich mit dem

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