Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesbraeute

Todesbraeute

Titel: Todesbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
ohne zu hinterfragen, an einen Anruf von Bailey glaube, mit dem sie verkündet, sie sei untergetaucht und habe Hope einfach im Stich gelassen.«
    »Zwei Frauen?«, fragte Barker. »Ich hatte von der einen gelesen, der Tochter des Abgeordneten aus Dutton, aber nun sind es schon zwei?«
    Alex biss sich auf die Unterlippe. »Die Nachricht ist noch nicht öffentlich.« Obwohl Daniel inzwischen bei der Pressekonferenz war, also war es wohl nur noch eine Frage von Minuten. »Sie können meine Besorgnis sicher nachvollziehen.«
    »Ich denke schon«, sagte Barker nach einem Moment. »Hören Sie, ich weiß nicht genau, wie ich eine Nachricht aus unserem Telefonsystem herausbekomme, aber ich könnte sie aufzeichnen.«
    »Das wäre großartig. Kann ich das Band heute abholen?« »Wahrscheinlich eher morgen. Die Bürokratie, Sie wissen schon.«
    Sie klang zögernd, also setzte Alex ihr nächstes Argument ein. »Miss Barker, kurz bevor Sie den Anruf erhalten haben, hat jemand versucht, mich zu überfahren. Wenn mich nicht ein geistesgegenwärtiger Passant zur Seite gestoßen hätte, wäre ich jetzt vielleicht tot.« »O mein Gott.« »Verstehen Sie jetzt?«
    »O mein Gott«, wiederholte Barker erschüttert. »Auch Hope könnte in Gefahr sein.«
    Der Gedanke, dass jemand Hope etwas antun könnte, ließ sie innerlich erstarren. Dennoch sprach sie mit Zuversicht: »Ich werde Polizeischutz beantragen. Und wenn es sein muss, bringe ich Hope aus der Stadt.« »Wo ist das Mädchen jetzt?« »Bei meiner Cousine.«
    Meredith war regelrecht durchgedreht, als sie ihr von dem Vorfall auf dem Parkplatz erzählt hatte. Alex hatte gerade mit ihr telefoniert, als Barker in der Leitung angeklopft hatte. »Sie ist Kinderpsychologin aus Cincinnati. Hope ist also in guten Händen.«
    »Also gut. Ich rufe Sie an, sobald ich die Nachricht auf Band gezogen habe.«
    Alex rief Meredith zurück und wappnete sich gegen einen weiteren Anfall. Sie wurde nicht enttäuscht. »Du kommst mit mir nach Hause«, fauchte Meredith, ohne sich mit einer Begrüßung aufzuhalten. »Nein, tue ich nicht. Mer, der Anruf war von der Sozialarbeiterin. Jemand, der behauptet, Bailey zu sein, hat bei ihr angerufen und gesagt, sie sei soeben aus einem schönen, langen High aufgetaucht und wolle sich jetzt nur vergewissern, dass Hope gut aufgehoben sei, denn sie würde nicht zurückkommen.« »Vielleicht war es ja Bailey.«
    »Der Anruf ging vor etwa einer Stunde ein, gerade als jemand versucht hat, mich umzunieten. Jemand will, dass ich meine Suche nach Bailey einstelle.«
    Meredith schwieg ein paar Augenblicke, dann seufzte sie. »Hast du es Vartanian erzählt?«
    »Noch nicht. Er ist gerade auf der Pressekonferenz. Ich will Polizeischutz beantragen, aber ich weiß nicht genau, ob man ihn mir gewährt. Vielleicht solltest du Hope mit nach Ohio nehmen.«
    »Nein, denn es könnte sein, dass gerade etwas geschieht. Ich mochte heute den Fernseher nicht anstellen, weil ich Angst hatte, dass sie etwas von den Morden mitbekommt. Also habe ich die Orgel eingestöpselt und >Twinkle, twinkle, little star< gespielt. Nur mit einem Finger, nichts Tolles, und nur, damit ich hier nicht wahnsinnig werde.« »Und?«
    »Und Hope bekam wieder diesen komischen Ausdruck im Gesicht. Es war richtig unheimlich, Alex.« »Und was macht sie jetzt?«
    »Sie spielt auf dieser verdammten Orgel, inzwischen schon mindestens zwei Stunden. Ich stehe draußen auf der Veranda. Ich brauchte eine Pause, sonst hätte ich einen Schreianfall bekommen. Sie spielt eine Melodie aus sechs Noten. Wieder und wieder. Ich würde mich nicht wundern, wenn sie demnächst aus Kartoffelbrei Berge baut.« »Wie geht die Melodie?« Alex erwartete beinahe, eine Tonfolge aus Unheimliche Begegnung der dritten Art zu hören, aber sie wurde enttäuscht, als Meredith das Liedchen summte. »Habe ich noch nie gehört. Du?« »Nein, aber wenn es mit der Orgel so geht wie mit den Malbüchern, dann können wir uns noch lange daran erfreuen.« Alex dachte einen Augenblick nach. »Tu mir bitte einen Gefallen. Ruf den Kindergarten an und frag dort nach, ob man die Melodie kennt. Vielleicht ist das ein Kinderlied.« »Gute Idee. Haben die Erzieher vielleicht erwähnt, dass Hope autistische Züge hat?«
    »Ich konnte noch nicht mit ihnen reden. Das hatte ich eigentlich heute Nachmittag vor.«
    »Okay, ich rufe sie an. Wenn diese Wiederholungshandlungen ihrem üblichen Verhalten entsprechen und nicht auf ein Trauma zurückzuführen sind, dann habe

Weitere Kostenlose Bücher