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Todesbraeute

Todesbraeute

Titel: Todesbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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gerne etwas essen. Gibt es hier eine Cafeteria?«
    »Ja, aber die hat leider schon geschlossen. Ich hätte hier Cracker und Wasser für Sie, wenn Sie erst einmal damit auskommen können.«
    Alex hätte beinahe nein gesagt, aber das aggressive Knurren ihres Magens überredete sie. »Das ist sehr nett.« Leigh schob ihr mit einem Lächeln Schachtel und Flasche über die Theke. »Sie dürfen nur niemandem sagen, dass Sie hier bei Brot und Wasser geschmachtet haben.« Alex erwiderte das Lächeln. »Ich verspreche es.« Die Tür hinter ihr öffnete sich, und ein großer, schlanker Mann mit Drahtgestell-Brille ging, ohne anzuhalten, auf die Büros zu. »Ist Daniel schon wieder da?« »Ja, aber ... Ed, stopp. Er ist bei Chase mit« - sie warf Alex über die Schulter einen Blick zu - »ein paar anderen Leuten. Warte bitte einen Moment.«
    »Das kann nicht warten. Ich ...« Seine Stimme verebbte. »Sie sind Alex Fallon«, sagte er dann. Sein Tonfall war seltsam.
    Alex kam sich plötzlich vor wie eine Kuriosität. Sie nickte.
    »Ich bin Ed Randall. Ich gehöre zur Spurensicherung.« Er streckte den Arm über die Theke, um ihr die Hand zu schütteln, und bemerkte ihre Verbände. »Hatten Sie einen Unfall?«
    »Miss Fallon ist eben beinahe überfahren worden«, sagte Leigh leise, und Ed Randalls Miene veränderte sich abrupt.
    »Mein Gott. Aber Sie sind unverletzt? Abgesehen von den Händen, meine ich?«
    »Ja. Ein Mann mit gutem Reaktionsvermögen hat mich aus dem Weg geschubst.«
    Leigh drehte den Flaschenverschluss für Alex auf. »Ed, sie sind bestimmt gleich fertig. In weniger als zwanzig Minuten findet die Pressekonferenz statt. Ich würde an deiner Stelle wirklich warten.«
    Alex nahm die Cracker und die Flasche mit zu ihrem Platz und ließ die beiden flüstern. Sie hatte den Mann, der auf Daniel gewartet hatte, als sie hereingekommen waren, nicht gekannt. Er war ungeduldig im Warteraum auf und ab gegangen und hatte sich förmlich auf Daniel gestürzt und nach »Antworten« verlangt.
    Hinter der Theke öffnete sich eine Tür, und Daniel und sein Chef traten mit dem ungeduldigen Mann und zwei anderen heraus. Der Ungeduldige war aschfahl im Gesicht. Seine »Antworten« waren offensichtlich nicht so gewesen, wie er sie sich gewünscht hätte.
    »Es tut mir sehr leid, Sir«, sagte Daniel. »Wir rufen Sie an, sobald wir Neues wissen. Mir ist klar, dass es Ihnen im Augenblick nicht hilft, aber wir tun alles, was wir können.« »Danke. Wann kann ich sie ...« Seine Stimme brach, und Alex stiegen plötzlich Tränen in die Augen, als eine Woge von Mitgefühl über sie hereinbrach.
    »Wir geben den Leichnam so schnell wie möglich frei«, sagte Daniels Chef freundlich. »Mein Beileid, Mr. Barnes.«
    Mr. Barnes ging auf die Tür zu, als er plötzlich wie angewurzelt stehen blieb und Alex anstarrte. Auch der letzte Rest Farbe wich nun aus seinem Gesicht. »Sie«, murmelte er, kaum hörbar.
    Alex warf Daniel aus dem Augenwinkel einen Blick zu. Sie hatte keine Ahnung, was sie sagen sollte. »Mr. Barnes.« Daniel trat vor. »Was ist?« »Ihr Bild. Gestern in den Zeitungen. Claudia hat es gesehen.«
    Alicia. Alle Zeitungen hatten die offensichtliche Verbindung zu dem alten Fall aufgegriffen und in den Nachrichten gebracht. Dieser Mann bat Alicias Bild gesehen, nicht meines. Alex spürte, wie ihr die Knie weich wurden, und öffnete den Mund, wusste aber immer noch nicht, was sie sagen sollte.
    »Hat Ihre Frau etwas zu dem Bild gesagt?«, fragte Daniels Chef.
    »Sie kannte das Mädchen ... konnte sich an die Sache erinnern. Claudia war damals noch klein, aber sie wusste es noch. Sie hat Angst gehabt. Sie wollte am liebsten zu Hause bleiben, aber sie musste doch zu dieser verdammten Party. Wäre ich doch bloß mit ihr gegangen! Wäre ich nur bei ihr gewesen!« Barnes richtete seinen Blick wieder auf Alex. Plötzlich stand nacktes Entsetzen darin. »Sie sind doch tot. Wer sind Sie?«
    Alex hob das Kinn. »Das Bild in den Zeitungen war das meiner Schwester Alicia.« Ihre Lippen zitterten, aber sie presste sie zusammen. »Ihre Frau hat meine Schwester gekannt? War sie aus Dutton?«
    Der Mann nickte. »Ja. Ihr Mädchenname war Silva.«
    Unwillkürlich hob Alex ihre bandagierte Hand an den Mund. »Claudia Silva?«
    »Kanntest du sie?«, fragte Daniel sanft.
    »Ja. Ich war Babysitter- bei ihr. Bei ihr und ihrer kleinen Schwester.« Sie schloss die Augen und konzentrierte sich darauf, die Schreie zum Verstummen zu bringen, die in ihrem Kopf

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