Todesbraeute
wandte sich zum Gehen und fuhr zusammen. »Autsch.« Sie rieb sich den Kopf und blickte finster auf seinen Ärmel. »Das tat weh.«
Er zog die Haare ab, die sich an seinem Knopf verheddert hatten, und küsste sie auf den Kopf. »Die Frau wird fast von einem Auto plattgefahren und jammert über ein paar ausgerupfte Haare.«
Sie lachte leise. »Wir sehen uns heute Abend. Ruf mich an, wenn du es zeitlich nicht schaffst.«
Chase war noch immer in seinem Büro, als er zurückkehrte. Daniel ließ sich schwer auf einen Stuhl fallen und tat, als bemerkte er Chase' neugierigen Blick nicht. »Na los, sagen Sie es schon.«
»Was sagen?«, fragte Chase amüsiert. »Dass ich emotional beteiligt bin, nicht mehr objektiv sein kann, dass ich zu schnell vorangehe ... was immer Sie wollen.«
»Wie schnell Sie in Ihrem Privatleben vorangehen, ist allein Ihre Sache, Daniel. Aber man munkelt, dass man nicht viel dagegen unternehmen kann, wenn es einen gepackt hat. Also - wie >schlimm< steht's?«
»Keine Ahnung, im Augenblick will ich nur, dass sie am Leben bleibt.« Daniel nahm Alex' Haare und legte sie neben das Muster, das Ed vorhin gebracht hatte. »Verdammt. Passt gut.«
Chase setzte sich. »Was haben Sie ihr erzählt?« Daniel sah ihn finster an. »Gar nichts.« Chases Augen weiteten sich. »Sie haben einfach gerupft?« »Nein. Ich war geschickter.« Und wenn sie es herausfand, würde sie gekränkt sein. Aber darum konnte er sich kümmern, wenn es so weit war.
Chase zuckte die Achseln. »Nun, Ihre Sache. Im Augenblick, da stimme ich Ihnen zu, sollten wir uns darauf konzentrieren, dass sie am Leben bleibt. Und dazu müssen wir herausfinden, wer zwei Frauen tötet und einen dreizehn Jahre alten Mordfall kopiert. Und warum es ausgerechnet jetzt geschieht. Liegt es wirklich nur an der Publicity, die Dutton in letzter Zeit bekommen hat?« Wir sehen uns in der Hölle, Simon. Daniel biss sich auf die Unterlippe. Er musste die Wahrheit sagen. »Es hat etwas mit Simon zu tun.«
Chase verengte die Augen. »Ich will das wahrscheinlich nicht hören, oder?«
»Nein. Aber es könnte uns enorm weiterhelfen.« Er erzählte Chase von den Briefen, die Baileys Bruder geschrieben hatte, und von dem Besuch des Kaplans. Wir sehen uns in der Hölle, Simon.
Chase runzelte die Stirn. »Und wie lange wissen Sie das schon?«
Seit zehn Jahren. Nein, das stimmte nicht. Die Fotos mochten gar nichts mit den Morden zu tun haben, weder mit diesen noch mit dem, der vor dreizehn Jahren begangen worden war. Belüg dich doch nicht selbst. »Seit gestern Abend«, sagte er. »Wie aber Simon und Wade mit den Morden zusammenhängen, weiß ich nicht.« Sag 's ihm. Aber sobald er es getan hatte, würde er von dem Fall abgezogen werden. Das wollte er nicht riskieren, also sprach er das Einzige an, dessen er sich absolut sicher war. »Ich weiß allerdings, dass Simon weder Janet noch Claudia umgebracht hat. Er hat auch weder Bailey entführt noch versucht, Alex zu ermorden.«
Chase stieß den Atem aus. »Schwierig, wenn man tot ist. Verdammt. Okay, Sie haben freie Hand. Machen Sie keine Dummheiten.«
Die Erleichterung war enorm. »Ich fahre jetzt zur Eigentumswohnung der Barnes'. Der Wächter im Parkhaus hat Mr. Barnes gesagt, er habe gestern Abend gesehen, wie Claudias Mercedes hinausfuhr, aber sie ist nicht zurückgekommen. Vielleicht hat der Täter sie bereits in der Garage in seine Gewalt gebracht.« »Und was ist mit Janet Bowies Wagen?« »Noch nichts. Leigh hat Janets Kreditkarte geprüft und die Firma gefunden, bei der sie den Van für den Ausflug gemietet hat. Aber sie hat ihn nicht zurückgebracht. Sie hat die Kids um Viertel nach sieben an der Schule abgesetzt und ihren Freund um sechs nach acht angerufen.« »Also haben wir ein fünfzigminütiges Zeitfenster, in dem der Killer sie geschnappt hat, vorausgesetzt, der Anruf bei ihrem Freund war erzwungen. Wo war sie, als sie angerufen hat?«
Daniel ging die Faxe durch, die Leigh ihm hingelegt hatte, während er bei der Pressekonferenz war. »Hier ist etwas von der Telefongesellschaft. Ich habe sie gebeten, den Anruf von Janet an Lamar zu orten. Es war ein Parkplatz, ungefähr eine halbe Meile von der Mietwagenfirma entfernt. Bis zur Schule sind es von dort etwa dreißig Minuten.« »Blieben ihm also zwanzig Minuten, sie in seine Gewalt zu bringen. Wo und wann? Und wo ist der Mini-Van? Hat er ihn versteckt?«
»Und wo ist Janets Wagen?«, überlegte Daniel. »Hat sie ihn bei der Mietfirma stehen
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