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Todesbraeute

Todesbraeute

Titel: Todesbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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erschien neben ihm. »Sie hatte eine stinknormale Panikattacke«, sagte er verächtlich. Alex' Kinn kam hoch, und sie funkelte ihn wütend an. Aber sie schwieg, und der Mann entschuldigte sich nicht. Daniel legte ihr einen Arm um die Schultern. »Was genau ist passiert, Liebes?«, murmelte er, während er auf das Namensschildchen des Sanitäters blickte. P. Bledsoe. Er erinnerte sich vage an die Familie.
    Alex lehnte sich gegen ihn. »Ich wollte hineingehen. Bis zur Veranda bin ich gekommen, dann wurde mir schlecht.« Bledsoe zuckte die Achseln. »Wir haben sie untersucht. Sie hat leicht erhöhten Blutdruck, aber nichts Alarmierendes. Vielleicht braucht sie bloß Tranquilizer.« Sein Tonfall war sarkastisch, aber Daniel begriff erst, als sich Alex versteifte.
    Mistkerl. Mit einem Mal unglaublich wütend, sprang er auf. »Wie bitte?«
    Alex packte seine Jacke. »Daniel. Bitte.« Als er die Scham in ihrer Stimme hörte, verlor er fast die Kontrolle. »Nein. Das war mehr als unangemessen.« Bledsoe blinzelte unschuldig. »Ich wollte doch nur damit andeuten, dass Miss Tremaine ein wenig Ruhe braucht.« Daniel verengte die Augen. »Blödsinn. Bereiten Sie sich jetzt schon mal darauf vor, mindestens fünfzig Formulare auszufüllen, denn Ihr Vorgesetzter wird hiervon erfahren.« Bledsoes Wangen röteten sich. »Ich wollte wirklich nichts Böses.«
    »Erklären Sie das Ihrem Vorgesetzten.« Daniel nahm Alex' Kinn in die Hand und hob sanft ihren Kopf. »Kannst du gehen?«
    Sie sah zur Seite. »Klar.«
    »Dann los. Du kannst dich in meinen Wagen setzen.« Sie schwieg, bis sie sein Auto erreichten, doch als er die Beifahrertür aufschloss, machte sie sich von ihm los. »Du hättest nichts sagen sollen. Ich brauche nicht noch mehr Feinde in dieser Stadt.« »Niemand darf so mit dir reden, Alex.« Sie verzog die Lippen. »Das weiß ich selbst. Aber denkst du nicht, dass es schon demütigend genug ist, dass ich dieses Haus nicht betreten kann?« Ihre Stimme wurde eiskalt. »Aber was er eben gerade angedeutet hat, entspricht der Wahrheit. Ich habe damals eine ganze Flasche Beruhigungspillen geschluckt und mich damit beinahe ins Jenseits befördert.«
    »Darum geht es hier nicht.«
    »Natürlich geht's nicht darum. Es geht darum, dass ich die Leute in dieser Stadt brauche, bis ich herausgefunden habe, was mit Bailey passiert ist. Anschließend ist es mir egal, was sie denken. Ich habe nicht vor, hierzubleiben.« Daniel sah sie verblüfft an. Zum ersten Mal begriff er, dass sie irgendwann zu der Existenz zurückkehren würde, die sie von jetzt auf gleich verlassen hatte. »Tut mir leid. So habe ich das noch nicht betrachtet.«
    Sie ließ die Schultern hängen, und ihre kühle Fassade verschwand. »Und mir tut es auch leid. Du wolltest mir nur helfen. Vergessen wir es einfach.« Sie bückte sich, stieg in seinen Wagen, und ihre Miene erhellte sich. »Riley.« Riley saß hinterm Steuer. Er wirkte erstaunlich wach. »Er mag Autofahren.«
    »Das sieht man. Hey, Riley.« Sie streichelte ihm über den Kopf, während sie durch das Fenster auf der Fahrerseite zu Baileys Haus hinüberblickte. »Eine erwachsene Frau sollte doch keine Angst vor Häusern haben.«
    »Willst du es noch einmal versuchen?«, fragte Daniel. »Ja.« Sie kroch rückwärts aus dem Wagen, und Riley folgte ihr über den Schaltknüppel auf die Beifahrerseite. »Lass mich nicht noch einmal weglaufen. Bring mich dazu, hineinzugehen.«
    »Ich weiß nicht«, sagte er. »Ed würde es gar nicht gefallen, wenn du dich über seine Beweise erbrichst.« Er nahm ihren Arm und warf Riley die Tür vor der Nase zu. Sie lachte leise. »Wenn ich grünlich anlaufe, renn schnell weg.« Aber das Lachen verschwand, als sie sich dem Haus näherten. Ihre Schritte wurden zögernd, und sie begann zu zittern. Sie reagierte körperlich auf das Haus, wie Daniel begriff, und es gefiel ihm nicht, dass er nichts dagegen tun konnte.
    »PTBS«, murmelte er. Posttraumatische Belastungsstörung. Sie wies alle Symptome auf.
    »Danke. So weit war ich auch schon«, gab sie zurück. »Sorg dafür, dass ich nicht weglaufe. Versprich es mir.«
    »Ich verspreche es. Ich werde direkt hinter dir sein.« Mit sanftem Druck schob er sie die Treppe zur Veranda hoch.
    »Bis hierher bin ich eben auch schon gekommen«, presste sie zwischen den Zähnen hervor. Sie war inzwischen sehr blass.
    »Aber da war ich ja nicht bei dir.«
    Die Eingangstür stand offen, und sie wich mit dem Oberkörper zurück, aber er behielt den

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