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Todesbraeute

Todesbraeute

Titel: Todesbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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ihm, einen klaren Kopf zu bekommen, nachzudenken. Falls Vartanian einen Verdacht hatte, sagte er jedenfalls nichts, aber Daniel war schon als Kind ziemlich einsilbig gewesen. Auf seine Art war er beinahe so unheimlich wie Simon. Diese durchdringenden blauen Augen schienen dem Gegenüber bis in die Seele blicken zu können. Dass Vartanian plötzlich mit Alex Fallon zu tun hatte, war ein weiteres Problem. Selbst wenn man herausfand, wer Janet und Claudia ermordet hatte, war der Schaden schon angerichtet. Alicia Tremaine und ihr Tod vor dreizehn Jahren waren wieder in aller Munde. Dass Alex Fallon, die ihr noch immer so ähnlich sah, nun durch die Stadt marschierte und dumme Fragen stellte, heizte die Gerüchteküche nur an.
    Alex Fallon stellte ihre dummen Fragen, weil Bailey noch immer nicht wieder aufgetaucht war. Er hatte es nicht mehr in der Hand, was mit Bailey Crighton geschah, aber sehr wohl, was mit Alex Fallon geschah. Sein Handlanger hatte es heute Nachmittag gewaltig verdorben. Der Mann hatte sie nur beobachten, ihm Bericht erstatten und sie gegebenenfalls daran hindern sollen, mit den falschen Leuten zu sprechen. Von Mord war nie die Rede gewesen. Es gab andere, weit diskretere Methoden, jemanden loszuwerden. Damit kannte er sich aus. Er würde Alex Fallon auf diskrete Art loswerden. Dann würde er herausfinden, wer sie mit den toten Frauen und den Schlüsseln verhöhnte. Bevor sich Vartanian ihn schnappte.
    Denn wenn Daniel erfuhr, was tatsächlich geschehen war, war alles aus. Sie würden ins Gefängnis gehen. Aber lieber sterbe ich. Er trat das Gaspedal durch und jagte zur Stadt zurück. Er würde weder ins Gefängnis gehen noch sich umbringen. Er würde dieses Schwein finden.
     
    Mack senkte die Kamera und lächelte grimmig. Er hatte doch gewusst, dass sie übereinander herfallen würden. Er hatte nur nicht geglaubt, dass es so schnell geschehen würde. Sobald einer von ihnen im vergangenen Monat eine Spazierfahrt aus der Stadt hinaus unternommen hatte, war Mack gefolgt. Gewöhnlich war er mit köstlichen Geheimnissen belohnt worden, und der heutige Abend bildete keine Ausnahme.
    Nun waren aus vier drei geworden, und Mack war der Erfüllung seiner Wünsche einen Schritt näher gekommen. Er klickte sich durch die Aufnahmen im Speicher seiner Kamera. Sein Plan für die verbleibenden drei stand fest, aber diese Bilder würden sehr praktisch sein, falls er auf einen Plan B zurückgreifen musste. Es war wichtig, sich stets ein Hintertürchen offen zu lassen, einen Plan B zu haben, einen Fluchtweg zu kennen. Auch das war eine Lektion, die er im Gefängnis gelernt hatte.
    Apropos Lektion ... Auch er musste nun wieder eine erteilen. In wenigen Stunden würde er stolzer Besitzer eines weiteren hübschen Mädchens und einer sehr schicken Corvette sein.
     
     

11. Kapitel
    Dutton, Dienstag, 30. Januar, 19.30 Uhr
     
    »Tja.« Meredith nippte an ihrem Drink, hielt den Kopf gesenkt und blickte aus den Augenwinkeln aufgesetzt verschwörerisch nach rechts und links. »Verdammt cool, eine berühmte Persönlichkeit zu sein.« Alex sah sie über den Tisch in Presto's Pizza Parlor hinweg zerknirscht an. »Ich habe ja versucht, dich zu warnen. Die Leute starren mich schon die ganze Woche über an.« Sie warf Daniel einen finsteren Blick zu, der demonstrativ seinen Arm um sie gelegt hatte, sobald sie sich an einem Tisch niedergelassen hatten. »Und du machst es nicht besser.« Er zuckte die Achseln. »Sie wissen doch ohnehin schon, dass ich dich gestern Nacht geküsst habe.« »Und dass er mit dir Baileys Haus betreten hat«, fügte Meredith hinzu.
    Alex zog den Kopf ein. »Ernsthaft? Aber das ist doch vorhin erst passiert.«
    »Tja, das hört man so an der Jukebox. Du bist ohnmächtig geworden, und Daniel hat dich auf den Armen nach draußen getragen.«
    »Ich bin gar nicht ohnmächtig geworden. Und ich habe das Haus auf meinen eigenen Füßen verlassen.« Sie schürzte die Lippen. »Wirklich, können sich die Leute nicht um ihren eigenen Kram kümmern?«
    »Sei nicht ungerecht«, murmelte Daniel. »Es passiert nicht oft, dass zwei Einheimische nach langer Zeit gleichzeitig wieder in ihr Kaff zurückkehren.«
    »Und miteinander Unzucht treiben.« Meredith hob abwehrend die Hand. »Ihre Worte, nicht meine. Ich schwör's.« Alex verengte die Augen. »Wer ist >sie