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Todesbraeute

Todesbraeute

Titel: Todesbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Vorschlag?«
    »Ich hab's ja versucht. Den Stecker zu ziehen, meine ich«, sagte sie gepresst. »Sie hat sofort angefangen zu weinen. Laut und heftig.« Wütend und hilflos sah sie Alex an. »Jemand hat sogar die Polizei gerufen.« »Mach keine Witze«, sagte Alex. »Und?« »Ein Deputy namens Cowell kam. Er hat gesagt, er müsse das Sozialamt anrufen, wenn das Mädchen nicht zu schreien aufhört. Die Nachbarn würden sich beschweren. Also habe ich das Ding wieder in Gang gesetzt, aber wir müssen uns überlegen, was wir tun sollen. Alex, vielleicht müssen wir ihr doch Medikamente zur Beruhigung geben.« Alex ließ frustriert die Schultern hängen. »Oh, verdammt. Daniel, meine Cousine, Dr. Meredith Fallon. Meredith, Agent Daniel Vartanian.« Sie senkte den Blick. »Und Riley.«
    Meredith nickte. »Das dachte ich mir schon. Komm rein, Alex, du siehst gruselig aus. Bitte entschuldigen Sie meine Unhöflichkeit, Agent Vartanian. Meine Nerven sind ein wenig strapaziert.«
    Das konnte er nachvollziehen. Obwohl er erst ein paar Minuten hier war, begann die Musik bereits, ihn mürbe zu machen, und er wollte sich nicht einmal vorstellen, wie es einem nach mehreren Stunden gehen musste. Er folgte den beiden Frauen ins Wohnzimmer, wo ein kleines Mädchen mit goldenen Locken vor der Orgel saß und mit einem Finger spielte. Sie schien nicht einmal wahrzunehmen, dass jemand hereingekommen war.
    Alex presste die Lippen zusammen. »Das dauert schon viel zu lange. Wir müssen Hope dazu bringen, mit uns zu sprechen.«
    Alex ging zur Wand und zog den Stecker. Die Musik brach ab, und Hopes Kopf fuhr hoch. Sie öffnete den Mund, und ihre Brust hob sich, als sie Luft holte, aber bevor sie auch nur einen Laut von sich geben konnte, hockte sich Alex vor sie hin. »Nein. Nicht schreien.« Sie legte ihre Hände auf die Schultern des Mädchens. »Sieh mich an, Hope. Sofort.«
    Verblüfft hob Hope den Kopf und tat es.
    Hinter ihr schnaufte Meredith frustriert. »>Nicht schreien<«, brummte sie. »Ich wünschte, diese Zauberformel wäre mir eingefallen.«
    »Sch«, machte Daniel warnend.
    »Ich komme gerade von eurem Haus, Hope«, sagte Alex. »Liebes, ich weiß, was du gesehen hast. Jemand hat deiner Mami weh getan.«
    Meredith fuhr überrascht zu Daniel herum. »Sie waren beim Haus?«, bildete sie lautlos mit den Lippen, und er nickte.
    Hope starrte Alex an. Ihre Miene wirkte gequält, aber anstatt zu schreien, begann sie, stumm zu weinen. »Du hast furchtbare Angst«, sagte Alex. »Und ich auch. Aber, Hope, deine Mami liebt dich. Das weißt du. Sie hätte dich niemals verlassen.«
    Daniel fragte sich, wen Alex eigentlich überzeugen wollte - Hope oder sich selbst. Ich hasse dich. Ich wünschte, du wärst tot. Ob ihre Mutter die Worte nun tatsächlich gesagt hatte oder nicht, in Alex' Bewusstsein waren sie real. Es war eine schreckliche Belastung, mit etwas Derartigem leben zu müssen, das wusste er selbst nur allzu gut. Hope hatte begonnen, sich auf der Bank vor und zurück zu wiegen, und Alex setzte sich neben sie, zog sie an sich und wiegte sich mit ihr. »Sch. Ich bin hier. Meredith ist hier. Wir lassen dich nicht allein. Du bist hier in Sicherheit.«
    Riley tappte zur Orgel und stupste seine Nase an Alex' Wade.
    Alex nahm Hopes geballte Faust, löste behutsam die Finger und legte ihre Hand auf Rileys Kopf. Riley stieß einen seiner hochdramatischen Seufzer aus und legte die Schnauze auf Hopes Knie. Beinahe automatisch begann Hope, seinen Kopf zu streicheln.
    Meredith Fallon zog neben Daniel schaudernd den Atem ein. »Ich hoffe nur, dass es sich mit dem Streicheln nicht wie mit dem Ausmalen verhält. Sonst haben Sie bald einen kahlen Hund.«
    »Wir setzen ihm eine Kappe auf. Er steht auf Baseball«, sagte Daniel.
    Meredith prustete los, aber es klang wie ein Schluchzen. »Sie ist also im Haus gewesen.« Daniel seufzte. »Ja.« »Und Sie waren dabei.« »Wieder ja.«
    »Danke.« Sie räusperte sich. »Alex, ich habe Hunger, und ich muss eine Weile von hier verschwinden. Als ich heute Morgen gelaufen bin, bin ich an einer Pizzeria neben der Post vorbeigekommen.«
    »Presto's Pizza?«, fragte Daniel überrascht.
    »Sie kennen den Laden?«
    »Ich habe mich als Kind von Peperoni-Pizza ernährt. Ich hätte nicht gedacht, dass es den noch gibt.« »Dann gehen wir dorthin. Alex, leg Make-up auf. Wir gehen essen.«
    Alex hob den Kopf. »Ich denke nicht. Wir wollten zu Schwester Anne.«
    »Danach. Hope muss auch mal hier raus. Ich habe sie mit

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