Todesdämmerung
im Rückwärtsgang und fuhr schnell rückwärts auf die Straße vor dem Motel zu. Draußen auf der Straße tauchte jetzt ein weißer Lieferwagen auf und bog scharf ab, versperrte die Ausfahrt. Charlie sah den Wagen im Rückspiegel, trat auf die Bremsen, um nicht mit ihm zu kollidieren.
Er hörte Schüsse. Zwei Männer mit Automatikwaffen waren aus dem Motelzimmer getreten.
»Runter!«
Christine sah sich zu Joey um. »Auf den Boden!« befahl sie ihm.
»Sie auch«, sagte Charlie, trat wieder auf das Gaspedal, drehte wie wild am Steuer und versuchte dem Lieferwagen hinter ihnen auszuweichen.
Sie löste ihren Sitzgurt und kauerte sich nieder, so daß ihr Kopf unter den Fenstern war.
Wenn eine Kugel durch die Tür drang, würde sie trotzdem getötet werden.
Und Charlie konnte nichts dagegen tun. Nur zusehen, daß er schleunigst hier verschwand.
Chewbacca bellte, ein ohrenbetäubendes Geräusch in dem geschlossenen Wagen.
Charlie raste rückwärts über den Parkplatz, hätte dabei beinahe einen Toyota gestreift, stieß an den schmiedeeisernen Zaun, der den Pool umgab. Es gab keine andere Ausfahrt zur Straße, aber das störte ihn nicht; er würde sich seinen eigenen Ausgang schaffen. Er fuhr rückwärts über das Pflaster und den Bürgersteig. Dabei stieß er mit der Wagenunterseite an, daß es ein scharrendes Geräusch gab, und Charlie betete, daß der Benzintank nicht aufgerissen war, und dann krachte der Ford mit einem mächtigen Ruck auf die Straße. Der Motor starb nicht ab. Gott sei Dank. Während sein Herz ebensoschnell schlug wie die sechs Zylinder des Wagens, preßte Charlie immer noch den Fuß auf das Gaspedal, brauste rückwärts in die State Street, daß die Reifen quietschten und rauchten, kollidierte dabei beinahe mit einem Volkswagen, der den Abhang heraufkam, veranlaßte ein halbes Dutzend anderer Fahrzeuge zum Bremsen.
Der weiße Ford-Lieferwagen löste sich von der Motelausfahrt, die er blockiert hatte, fuhr wieder auf die Straße hinaus und versuchte sie zu rammen. Der Kühlergrill des Lieferwagens sah wie ein großes grinsendes Maul aus, der Rachen eines Haies, während er auf sie zuraste. Hinter der Windschutzscheibe waren zwei Männer zu sehen. Der Lieferwagen streifte den rechten Kotflügel des Fords, und dann war das gequälte Ächzen von zerfetztem Metall zu hören und gleich darauf das Klirren von Glas, als der rechte Scheinwerfer des Wagens pulverisiert wurde. Der Ford schwankte von dem Aufprall; Joey schrie auf, der Hund winselte, und Charlie hätte sich beinahe auf die Zunge gebissen.
Christine wollte den Kopf heben, um zu sehen, was um sie herum vorging, und Charlie schrie sie an, sie solle untenbleiben, während er schaltete und jetzt wieder nach vorne fuhr, in östlicher Richtung auf der State Street, in einem weiten Bogen um das hintere Ende des weißen Lieferwagens. Dieser versuchte ihn rückwärts zu rammen, aber er entkam gerade noch rechtzeitig.
Er rechnete damit, daß der zerdrückte Kotflügel den Reifen behindern und sie schließlich zum Halten bringen würde, aber das trat nicht ein. Es gab ein paar klappernde Ge räusche, als zerbrochene Stücke des Wagens herunterfielen, aber es gab kein mahlendes Geräusch der Art, wie es ein Reifen erzeugte, der am Kotflügel streift.
Er hörte weitere Schüsse. Kugeln krachten in den Wagen, aber keine davon drang in das Fahrgastabteil. Dann nahm der Ford Tempo auf, ließ die Verfolger hinter sich.
Charlie biß die Zähne so heftig zusammen, daß seine Kinnladen schmerzten, aber er konnte nicht anders. Vor ihnen, an der Ecke, tauchte zu ihrer Rechten ein weiterer weißer Ford-Lieferwagen auf, schob sich schnell aus dem Schatten unter einer mächtigen Eiche hervor.
Jesus, die sind überall!
Der neue Lieferwagen schoß auf die Kreuzung zu, sichtlich mit der Absicht, Charlie den Weg zu versperren. Um ihm zu entkommen, riß er den Ford brutal auf die Gegenspur. Ein Mustang wich dem Ford aus, und hinter dem Mustang schoß ein roter Jaguar auf den Bürgersteig und auf einen Parkplatz, um einem Zusammenstoß zu entgehen.
Der Ford hatte jetzt die Kreuzung erreicht. Der Wagen reagierte ziemlich träge, obwohl Charlie das Gaspedal bis zum Boden durchdrückte.
Von rechts rückte der zweite Lieferwagen immer noch näher. Er konnte ihm jetzt nicht mehr den Weg versperren; dafür war es zu spät, also würde er versuchen, ihn zu rammen.
Charlie war immer noch auf der falschen Spur. Der Fahrer eines entgegenkommenden Pontiac bremste zu
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