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Todesdämmerung

Todesdämmerung

Titel: Todesdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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dem Augenblick wurde Christine bewußt, daß es nur wenig bedeutete, einen Orientteppich, Gemälde und selbst alte Fo tografien zu verlieren, solange sie nur noch Joey hatte. Er war das einzige in ihrem Leben, was wirklich unersetzlich war. Damit waren ihre Tränen gebannt, und sie sagte, er solle den Hüttenkäse holen.
    Als Joey gegangen war, sagte Charlie: »Mein Haus auch.«
    Einen Augenblick lang war sie nicht sicher, ob sie richtig verstanden hatte. »Verbrannt?«
    »Bis auf die Fundamente«, sagte er.
    »Oh, mein Gott.«
    Es war einfach zu viel. Christine kam sich vor, als wäre sie eine Pestkranke. Sie hatte allen Menschen, die versuchten, ihr zu helfen, Unheil gebracht.
    »Grace ist verzweifelt, müssen Sie wissen«, sagte Charlie erregt. »Sie weiß nicht, wo wir hingegangen sind, und sie glaubt wirklich, daß Joey der Antichrist ist, und sie hat Angst, sie hätte in ihrer Mission, die Gott ihr übertragen hat, versagt. Sie ist wütend und verängstigt und schlägt blind um sich. Die bloße Tatsache, daß sie all das getan hat, bedeutet, daß wir hier in Sicherheit sind. Und noch besser: Es bedeutet, daß sie sich schnell selbst zerstört. Sie ist zu weit gegangen. Die Polizei wird nicht anders können, als diese drei Brandstiftungen mit den Morden vor Ihrem Haus gestern nacht und mit der Bombe in Miriam Rankins Haus in Laguna in Verbindung zu bringen. Dies ist jetzt die größte Story in Orange County, vielleicht die größte Story im ganzen Staat. Sie kann nicht einfach Häuser in die Luft jagen und sie niederbrennen. Sie hat Krieg nach Orange County gebracht, Herrgott noch mal, und das wird niemand hinnehmen. Jetzt werden die Bullen sie in die Zange nehmen. Sie werden sie und jeden Angehörigen ihrer Kirche in die Zange nehmen. Sie werden ihre Geschäfte mit der Lupe untersuchen. Ganz sicher wird sie gestern nacht einen Fehler gemacht, irgendwelche belastenden Beweise hinterlas sen haben. Irgendwo. Irgendwie. Ein winziger Fehler ist alles, was die Bullen brauchen. Den werden sie sich schnappen und ihr Alibi in Stücke reißen. Sie ist erledigt. Jetzt ist es nur eine Frage der Zeit. Wir brauchen hier nur ein paar Tage unterzutauchen und im Motel zu bleiben und darauf zu warten, daß die Kirche des Zwielichts in Stücke geht.«
    »Hoffentlich haben Sie recht«, sagte sie, aber das hieß nicht, daß sie bereit war, Hoffnung zu schöpfen.
    Joey kehrte mit dem Hüttenkäse zurück und hielt sich eine Weile dicht bei ihnen, bis sie in eine Reihe kamen, wo Spielzeuge aufgestellt waren, und er daranging, sich Kunststoffpistolen anzusehen.
    Charlie sagte: »Wir sehen jetzt zu, daß wir mit dem Einkaufen fertig werden, besorgen uns ein paar Zeitschriften, ein Spiel Karten, ein paar Spiele, was wir eben brauchen, um uns den Rest der Woche beschäftigt zu halten. Sobald wir dann alles ins Motel gebracht haben, schaffe ich den Wagen weg —«
    »Aber ich dachte, daß der erst in ein paar Tagen in den Fahndungsmeldungen auftauchen würde. Das hatten Sie doch gesagt.«
    Er versuchte, nicht grimmig zu blicken, schaffte es aber nicht, die Besorgnis aus seinem Gesicht oder seiner Stimme zu verbannen. Er nahm ein Päckchen Gebäck und legte es in den Wagen. »Nun ja, Henry sagt, die Bullen haben bereits den gelben Cadillac gefunden, den wir in Ventura stehengelassen haben, und haben bereits eine Verbindung mit dem gestohlenen Ford und den verschwundenen Kennzeichen hergestellt. Sie haben in dem Caddy Fingerabdrücke gefunden, und nachdem meine Abdrücke mit meinem Lizenzantrag in den Akten sind, haben sie schnell die Verbindung hergestellt.«
    »Nach dem, was Sie sagten, dachte ich, daß sie nicht so schnell arbeiten.«
    »Normalerweise nicht. Aber wir hatten Pech.«
    »Schon wieder?«
    »Dieser Cadillac gehört einem Senator. Die Polizei nimmt solche Fälle etwas ernster als normale Autodiebstähle.«
    »Sind wir verhext oder was?«
    »Einfach Pech«, sagte er, aber trotzdem schien ihm der Vorgang nahezugehen.
    Auf der anderen Seite der Reihe gab es Kartoffelchips und ähnliche Leckereien, von denen Christine Joey gewöhnlich fernhielt. Jetzt aber legte sie Chips, Käsestangen und Fritos in den Wagen. Sie tat es teilweise, um Joey aufzumuntern aber auch weil es ihr unsinnig erschien, sich selbst irgend etwas zu versagen, wo sie doch vielleicht nur mehr so wenig Zeit hatten.
    »Also sucht die Polizei jetzt nicht nur nach dem Ford«, sagte sie. »Die suchen auch nach Ihnen.«
    »Es ist noch schlimmer«, sagte er, und seine

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