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Todesdämmerung

Todesdämmerung

Titel: Todesdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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angst.«
    »Ich muß weiterhin auf die schießen.«
    Sie biß sich auf die Unterlippe. »Trotzdem macht es mir angst.«
    »Für mich wird es nicht gefährlich sein.«
    »Den Teufel wird es.«
    »Nein. Wirklich. Ich werde über denen sein, wenn ich zu schießen anfange. In guter Deckung. Die werden nicht wissen, woher das Feuer kommt, bis es zu spät ist, bis ich weggelaufen bin. Ich werde den Vorteil ganz auf meiner Seite haben.«
    »Vielleicht werden sie uns nicht einmal nach hier oben folgen.«
    »Doch, das werden sie.«
    »Ein bequemer Weg ist das nicht.«
    »Wir haben ihn geschafft. Also können sie das auch.«
    »Aber die Spivey ist eine alte Frau. Sie ist so etwas nicht gewöhnt.«
    »Dann werden sie sie eben mit ein paar Leuten, die auf sie aufpassen, in der Hütte lassen, und der Rest wird uns verfolgen. Ich muß es denen schwermachen, Christine. Ich muß sie alle töten, wenn ich kann. Ich schwöre dir, ein solcher Überfall wird nicht gefährlich sein. Ich werde ein oder zwei abschießen und verschwinden, ehe die herausfinden, wo ich bin, und dieses Feuer erwidern können.«
    Sie sagte nichts.
    »Komm schon«, sagte er. »Wir vergeuden Zeit.«
    Sie zögerte, nickte dann und richtete sich auf. »Gehen wir.«
    Sie war wirklich eine Klassefrau. Nicht viele Männer, die er kannte, wären, ohne sich zu beklagen, bis hierher mitgekommen, wie sie, und er kannte auch keine andere Frau, die sich unter diesen Umständen bereitgefunden hätte, in mitten dieser eisstarrenden Wälder alleingelassen zu werden, ganz gleich, wie notwendig das auch sein mochte. Ihre Kraft stand ihrer Schönheit in nichts nach.
    Ein Stück weiter nördlich auf der Kammhöhe fand er den Hirschpfad wieder, und sie folgten ihm nach unten ins nächste Tal. Der Trampelpfad beschrieb zwei Kehren, um den steilsten Stellen auszuweichen und die Kontur des Hanges ganz auszunutzen. Charlie hoffte, sie fast ganz nach unten führen zu können, ehe er kehrtmachen mußte, um die Falle für Spiveys Leute zu legen. Aber als fünf Minuten vergangen waren, mußte er feststellen, daß der Hirschpfad ih nen zwar den Abstieg leichtermachte, ihnen aber auch zu gleich den Weg verlängerte und sie somit die Talsohle noch lange nicht erreicht, ja noch nicht einmal die Hälfte des Weges zurückgelegt hatten.
    Er fand eine Stelle, wo der Pfad unter einem Felsüberhang durchführte und so eine schützende Höhlung bot, keine richtige Höhle, aber etwas Ähnliches, dem Wind entzogen und dem wenigen Schnee, der durch die Bäume hindurch nach unten rieselte. Am anderen Ende der Nische wölbte sich der Hügel etwas nach außen und bildete eine Wand, so daß der natürliche Unterschlupf wenigstens an drei Seiten geschlossen war.
    »Wartet hier auf mich«, sagte Charlie. »Vielleicht könnt ihr euch von dieser abgestorbenen Tanne dort drüben ein paar Äste abbrechen und Feuer machen.«
    »Aber du wirst doch nur zwanzig oder fünfundzwanzig Minuten weg sein. Da lohnt es doch gar nicht, Feuer zu machen.«
    »Wir sind unterwegs, seit wir die Hütte verlassen haben«, sagte er. »Dabei haben wir die ganze Zeit Körperwärme entwickelt. Aber wenn ihr hiersitzt, ohne euch zu bewegen, werdet ihr die Kälte bald spüren.«
    »Wir tragen doch Isolier...«
    »Das hat nichts zu bedeuten. Ihr werdet das Feuer wahrscheinlich brauchen. Und wenn nicht du, dann Joey. Er hat nicht die Kraftreserven eines Erwachsenen.«
    »Also gut. Wir könnten natürlich auch weitergehen, auf die Talsohle zu, bis du uns einholst.«
    »Nein. In diesen Wäldern verläuft man sich zu leicht. Der Weg könnte sich gabeln, und ihr könntet sogar an einer Ga belung vorbeikommen, ohne es zu bemerken, aber ich würde sie sehen, und dann wüßte ich nicht genau, wohin ihr gegangen seid.«
    Sie nickte.
    »Baut das Feuer hier am Weg«, fuhr er fort, »aber außerhalb des Überhangs. Auf die Weise kann der Rauch abzie hen und ihr spürt die Wärme trotzdem.«
    »Werden die nicht den Rauch sehen?« fragte Christine.
    »Nein. Die sind immer noch auf der anderen Kammseite und können den Himmel nicht sehen.« Er schnallte die Schneeschuhe von seinem Rucksack. »Und außerdem macht es nichts, wenn sie ihn sehen. Ich werde zwischen euch und ihnen sein und hoffe, wenigstens einen von ihnen zu erledigen, vielleicht sogar zwei, und das wird sie für wenigstens zehn Minuten dazu veranlassen, Deckung zu suchen. Bis die sich wieder in Bewegung setzen, wird das Feuer hier aus sein, und wir sind unten im Tal.« Er schlüpfte schnell

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