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Todesdämmerung

Todesdämmerung

Titel: Todesdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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haben Sie über Das Wahre Wort ausfindig gemacht?«
    »Zuviel, um es Ihnen jetzt zu sagen«, erklärte Charlie.
    »Ich möchte Christine und Joey nach Hause bringen und mich vergewissern, daß ihr Haus sicher ist und sie in der Nacht nicht in Gefahr sind. Aber ich habe Ihren Wagen mit gebracht. Er steht draußen. Auf dem Vordersitz liegt eine Kopie der Akte bis zum jetzigen Stand. Sie können sie später lesen, damit Sie informiert sind.«
    »Brauchen Sie mich heute abend noch?« fragte Henry. »Nee«, sagte Charlie.
    Und Joey sagte: »Mama, komm. Komm zum Wagen. Ich möcht' dir was wirklich Hübsches zeigen.«
    »Gleich, Honey.«
    Obwohl sowohl Lockburn als auch Reuther zumindest physisch die Art von Männern waren, von denen die meisten Frauen träumten, hatte Val Gardner für keinen von beiden auch nur einen Blick übrig. Sie konzentrierte sich sofort auf Charlie, sobald dieser mit Henry Rankin zu Ende geredet hatte, und drehte ihren Charme auf, bis er heiß wie eine Gasflamme war.
    »Ich wollte schon immer einen Detektiv kennenlernen«, hauchte Val. »Das muß ein aufregendes Leben sein.«
    »Tatsächlich ist es meistens langweilig«, erklärte Charlie.
    »Der größte Teil unserer Arbeit besteht aus Recherchen oder Beobachtungen, Stunden um Stunden der Langeweile.«
    »Aber hier und da...« kokettierte Val.
    »Nun, freilich, hier und da gibt es auch Feuerwerk.«
    »Ich wette, daß das die Augenblicke sind, für die Sie le ben«, sagte Val.
    »Niemand freut sich besonders darauf, vom Ehemann in einem häßlichen Scheidungsfall angeschossen zu werden oder eins über die Nase zu bekommen.«
    »Jetzt sind Sie bloß bescheiden«, sagte Val und drohte ihm scherzhaft mit dem Finger, wobei sie ihren ganzen Charme aufbot.
    Und davon hatte sie eine ganze Menge. Sie war eine äußerst attraktive Frau mit kastanienfarbenem Haar, leuchtendgrünen Augen und einer faszinierenden Figur. Christine beneidete Val um ihr gutes Aussehen. Obwohl einige Männer Christine gesagt hatten, daß sie schön sei, glaubte sie diesen Komplimenten nie. In den Augen ihrer Mutter war sie nie schön gewesen; tatsächlich hatte ihre Mutter immer gesagt, sie sei ein >gewöhnliches< Kind. Und obwohl sie wußte, daß die Maßstäbe ihrer Mutter unerträglich hoch wa ren und daß die Ansichten ihrer Mutter nicht immer vernünftig oder fair waren, war das Bild, das Christine sich von sich selbst machte, immer das einer irgendwie hübschen Frau im bescheidensten Sinne, einer Frau, die sich eher für eine Nonne als für eine Sirene eignete. Manchmal, wenn Val sich besonders herausgeputzt hatte und sich sehr kokett gab, kam Christine sich neben ihr wie ein Junge vor.
    Zu Charlie meinte Val jetzt: »Ich wette, Sie sind der Typ Mann, der etwas Gefahr in seinem Leben braucht, um es zu würzen, der Typ Mann, der weiß, wie man mit Gefahren  umgeht.«
    »Ich fürchte, Sie sehen mich zu romantisch«, sagte Charlie.
    Aber Christine blieb nicht verborgen, daß ihm Vals Interesse guttat.
    Joey sagte: »Mama, bitte, komm. Komm zum Wagen. Wir haben einen Hund. Eine echte Schönheit. Komm und schau ihn dir an.«
    »Aus dem Tierheim?« fragte Christine Charlie und unterbrach damit Vals Auftritt.
    »Mhm«, sagte er. »Ich habe versucht, Joey zu einem hundert Kilo schweren Mastiff namens Killer zu überreden.
    Aber er wollte nicht auf mich hören.«
    Christine grinste.
    »Komm, schau ihn dir an, Mama«, bettelte Joey. »Bitte.«
    Er griff nach ihrer Hand und zerrte sie zur Tür.
    »Macht es dir etwas aus, alleine zu schließen, Val?« fragte Christine.
    »Ich bin nicht alleine. Ich habe Tammy«, sagte Val. »Fahr nur nach Hause.« Sie sah Charlie bedauernd und etwas wehmütig an und wünschte sich offenbar, sie hätte mehr Zeit, um ihn zu bearbeiten. Dann meinte sie, wieder zu Christine gewandt: »Und wenn du morgen nicht kommen willst, dann denk dir deswegen nichts.«
    »Oh«, sagte Christine, »ich komme schon. Auf die Weise vergeht der Tag schneller. Ohne Arbeit wäre ich heute nachmittag verrückt geworden.«
    »Nett, Sie kennenzulernen«, sagte Charlie zu Val. »Ich hoffe Sie wiederzusehen«, sagte sie und schenkte ihm ein Hundert-Kilowatt-Lächeln.
    Pete Lockburn und Frank Reuther gingen als erste aus dem Laden und musterten die Promenade vor der Reihe von Geschäften, wobei sie insbesondere den Parkplatz arg wöhnisch studierten. Christine fühlte sich in ihrer Gesellschaft verlegen. Sie hielt sich nicht für wichtig genug, um Leibwächter zu brauchen. Nur

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