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Todesdämmerung

Todesdämmerung

Titel: Todesdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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-Haus den Rücken zu, als wäre die böse Energie, die dort herausströmte, mehr als er ertragen konnte.
    »Es ist Zeit«, sagte Baumberg und hob eine Schrotflinte und einen Revolver auf.
    »Nein«, sagte O'Hara. »Die sollen sich erst eingewöhnen, sich entspannen. Gib ihnen eine Chance, unaufmerksam zu werden.«
    »Wann?«
    »Wir gehen hier um halb neun weg.«

24
    18 Uhr 45.
    Christine sah zu, wie Charlie das Telefon in ihrem Arbeitszimmer aus der Dose zog und es gegen ein Gerät vertauschte, das er mitgebracht hatte. Es sah wie eine Kreuzung zwischen einem Telefon, einem Anrufbeantworter und einem aktentaschengroßen Rechner aus.
    Charlie hob den Hörer ab, und Christine konnte, obwohl sie ein paar Schritte von ihm entfernt war, den Wählton hören.
    Er legte den Hörer wieder auf und sagte: »Wenn jemand anruft, werden wir das Gespräch hier abnehmen.«
    »Das Gerät wird das Gespräch aufnehmen?«
    »Mhm. Aber in erster Linie ist es ein Peiltelefon. Das ist wie die Anlage, die die Polizei einsetzt, wenn man die Notrufnummer anruft.«
    »911?«
    »Ja. Wenn Sie 911 anrufen, dann wissen die, von welcher Nummer und welcher Adresse aus Sie sprechen, weil diese Information, sobald die den Hörer abnehmen und die Verbindung herstellen, auf ihrer Seite ausgedruckt wird.« Er deutete auf einen Streifen Papier, der aus einem Schlitz des Gerätes herausragte wie der Additionsstreifen einer Re chenmaschine. »Wir werden dieselbe Information über je den bekommen, der hier anruft.«
    »Wenn diese Grace Spivey also anruft, bekommen wir nicht nur eine Aufzeichnung ihrer Summe, sondern auch einen Beweis, daß der Anruf von ihrem Telefon aus geführt wurde oder einem, das ihrer Kirche gehört.«
    »Stimmt. Als Beweis vor Gericht wäre das wahrscheinlich nicht zulässig, aber immerhin können wir damit die Polizei interessieren, wenn wir beweisen können, daß die Frau Joey bedroht.«
    19.00 Uhr.
    Das Essen traf exakt auf die Minute ein, und Christine stellte fest, daß Charlie mit der Pünktlichkeit seines Angestellten zufrieden war.
    Sie aßen alle fünf am Eßzimmertisch — Rippchen, gegrilltes Huhn, gebackene Kartoffeln und Salat — während Charlie komische Geschichten über Fälle erzählte, die seine Agentur bearbeitet hatte. Joey hörte gebannt zu, obwohl er die Einzelheiten der Anekdoten nicht immer verstand.
    Christine beobachtete ihren Sohn dabei, wie dieser Charlie ansah. Wehmütiger denn je wurde ihr bewußt, was dem Jungen gefehlt hatte, weil er nie einen Vater oder sonst eine männliche Autorität gehabt hatte, die er bewundern und von der er hätte lernen können.
    Chewbacca, der neue Hund, fraß aus einer Schüssel in der Ecke, streckte sich dann und legte den Kopf auf die Pfo ten. Er wartete auf Joey. Offensichtlich hatte er einer Familie gehört, die ihn gemocht und ihn gut erzogen hatte. Er würde sich schnell einfügen. Christine war wegen seiner Ähnlichkeit mit Brandy immer noch etwas verwirrt, glaubte aber inzwischen auch, daß es trotzdem gutgehen würde.
    Um 19 Uhr 20 wurde der ferne Donner plötzlich lauter. Ein Blitzschlag riß den Himmel auf, und die Fenster klirrten.
    Christine ließ erschreckt ihre Gabel fallen. Einen Augenblick lang dachte sie, vor dem Haus wäre eine Bombe explodiert. Als ihr klarwurde, daß es nur der Donner gewesen war, schämte sie sich ein wenig, aber dann verriet ihr ein Blick auf die anderen, daß auch sie erschrocken waren.
    Ein paar dicke Regentropfen klatschten auf das Dach und die Fenster.
    Um 19 Uhr 35 hörte Frank Reuther zu essen auf und verließ den Tisch, um eine Runde durch das Haus zu machen. Er untersuchte alle Türen und Fenster, die Pete schon vorher überprüft hatte.
    Es regnete jetzt leicht, aber beständig.
    Um 19 Uhr 47 hatte Joey fertiggegessen und forderte Pete Lockburn heraus, mit ihm >Alte ]ungfer< zu spielen, und Pete nahm an. Sie gingen ins Zimmer des Jungen, der Hund trottete munter hinter ihnen her.
    Frank zog sich einen Stuhl an eines der Wohnzimmerfenster und studierte durch einen schmalen Spalt zwischen den Vorhängen die vom Regen gepeitschte Straße.
    Charlie war Christine beim Einsammeln der Papierteller und Servietten behilflich und trug sie mit ihr in die Küche, wo der Regen lauter zu hören war, weil er hinter dem Haus auf die Terrasse trommelte.
    »Was nun?« fragte Christine, während sie die Abfälle in den Mülleimer stopfte.
    »Wir bringen die Nacht hinter uns.«
    »Und dann?«
    »Wenn die alte Frau heute nacht nicht anruft und

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