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Todesdrang: Thriller (German Edition)

Todesdrang: Thriller (German Edition)

Titel: Todesdrang: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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draußen.
    »Spinnst du?«, schrie Dirk. »Was sollte das?«
    Niklas schloss das Fenster wieder. »Nur zur Sicherheit«, sagte er. »Du selbst hast mir heute klargemacht, wie leicht es ist, in eine solche Technik einzudringen und sie zu überwachen. Hast du dich eigentlich schon mal gefragt, woher der Kerl wusste, wo wir waren und dass Rosi allein im Haus ist?« Um ein Haar wäre das Heck des Wagens ausgebrochen, als er in ihre Straße einbog. »Was, wenn er jedes Wort mit diesem Ding mithören kann?«
    Dirk starrte in das entschlossene Gesicht seines Nachbarn. Er wusste, dass Niklas recht hatte.
    Sie fuhren an mehreren geparkten Autos vorbei, die vom Schnee bereits bedeckt waren. Dennoch fiel ihnen eines davon besonders ins Auge. Es war ein schwarzer Kombi mit verdunkelten Heckscheiben.
    Niklas lenkte den Wagen in eine freie Parklücke. Die Außenbeleuchtung des Hauses war eingeschaltet, und die Haustür stand offen.
    Eine weitere Einladung , kam es Dirk in den Sinn. »Und was hast du jetzt vor?«
    Mit einem kräftigen Ruck zog Niklas die Handbremse an. »Ich werde die Sache auf meine Art angehen.«
    »Und die wäre?«, fragte Dirk. »Willst du einfach da reinstürmen und …«
    Er kam nicht mehr dazu, den Satz zu vollenden. Niklas riss die Wagentür auf und rannte zu seinem Haus.
    »Warte!«, rief Dirk ihm hinterher, während er mit dem Sicherheitsgurt kämpfte, dessen Verschluss sich verhakt hatte. »Verdammt!« Er rüttelte und zog daran, bis der Riegel endlich nachgab. Dann sprang er aus dem Auto und rannte Niklas hinterher. Auf der Straße sah er sich verzweifelt um, in der vagen Hoffnung, die Polizei würde sein Haus bewachen und er könne sie auf sich aufmerksam machen. Doch es war niemand zu sehen.
    Dirk konnte ein gedämpftes Kläffen hören, das er Cookie zuordnete, und sah, wie Niklas in der Tür des Hauses verschwand. Er widerstand dem Impuls, ihm zu folgen. Ein Telefon , dachte er. Ich brauche verdammt noch mal ein Telefon. Den Nachbarn zu erklären, was vorgefallen war, würde zu lange dauern. Außerdem würden sie ihm nach dem Polizeiaufgebot, das am Vortag in seinem Hof aufgelaufen war, vermutlich nicht einmal die Tür öffnen. Dann kam ihm ein rettender Gedanke.
    Ankes Handy!
    Es hatte sich nicht bei ihren persönlichen Sachen im Krankenhaus befunden. Demnach musste es noch im Haus sein, sofern die Polizei es nicht mitgenommen hatte. Und plötzlich kam ihm eine Idee, wie er seine Unschuld beweisen konnte.
    »Kannst du nicht schneller fahren?«, brummte Becker, der unruhig auf dem Sitz ihres Dienstfahrzeugs hin und her rutschte.
    »Du siehst doch, was hier los ist«, sagte König und deutete auf das Schneetreiben, das ihnen die Sicht auf den immer dichter werdenden Verkehr raubte. »Selbst mit Blaulicht kämen wir nicht schneller voran.«
    Etwas mehr als zehn Minuten waren vergangen, seit sie die Dienststelle verlassen hatten. Aufgrund der Angaben, die Brunners Frau am Telefon gemacht hatte, hatten sie weitere Nachforschungen über den Sohn des damaligen Opfers betrieben. Sein Name war Kai Lohmann. Zwar existierten keinerlei polizeiliche Eintragungen über ihn, dennoch waren sie auf zwei weitere Todesfälle in und um Welling gestoßen, bei denen dieser Name indirekt aufgetaucht war. Zum einen handelte es sich um den Suizid des Direktors der Schule, die Lohmann zu dieser Zeit besucht hatte. Zum anderen ging es um eine 32 Jahre alte Frau, die von ihrem Mann, einem ortsansässigen Arzt, aus Eifersucht erwürgt und im eigenen Haus verbrannt worden war. Da die Praxis des Mannes nicht mehr existierte, brauchte es einige Anrufe und Anfragen, bis sie über die zuständige Krankenkasse und deren Abrechnungsdaten ermitteln konnten, dass Lohmann bei ihm in Behandlung gewesen war. Zu guter Letzt tauchte sein Name auf der Gehaltsliste der Firma ICS auf. Den Eintragungen der Zentrale zufolge war es Lohmann gewesen, der den Notruf am Tag des Amoklaufs abgegeben hatte. Daraufhin hatten sie die Kollegen in Mayen kontaktiert. Es stellte sich heraus, dass Lohmann noch immer unter der Adresse seines Elternhauses gemeldet war. Und nun befanden sie sich auf dem Weg dorthin. Unruhig schielte Becker auf seine Uhr. Die Kollegen waren mittlerweile sicher längst vor Ort.
    »Dieser verdammte Winter!«, fluchte er und schlug wütend gegen die Armaturen.
    »Beruhige dich«, redete König weiter auf ihn ein. »Deine schlechte Laune macht uns auch nicht schneller.«
    In diesem Moment klingelte Beckers Handy. »Sind bestimmt die

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