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Todesdrang: Thriller (German Edition)

Todesdrang: Thriller (German Edition)

Titel: Todesdrang: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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voran. Ein großer Schreibtisch, auf dem mehrere Bildschirme standen, zog sich L-förmig durch die Mitte des Raums. Dirk konnte mindestens drei Rechner ausmachen, mit denen sie gekoppelt waren. Alles wirkte sehr sauber und aufgeräumt.
    »Wonach suchen wir?«, fragte Niklas.
    »Ich schätze mal, an die Computer kommen wir ohne Passwort nicht ran, das dürfte reine Zeitverschwendung sein.« Dirk ließ den Lichtstrahl über das gemaserte Holz des Tisches wandern. »Aber hier stehen einige externe Festplatten rum, auf denen vielleicht etwas Brauchbares zu finden ist. Die Videokamera, mit der er das Ganze aufgezeichnet hat, könnte auch hier versteckt sein. Ansonsten suchen wir nach allem, was mit den Fällen in Zusammenhang stehen könnte, die wir im Internet gefunden haben. Speicherkarten, Notizen, was weiß ich?«
    »Du hast nicht zufällig noch so ein Ding?« Niklas deutete auf das Handy.
    »Nein, tut mir leid. Hier.« Er reichte Niklas das Telefon. »Du leuchtest, ich suche.«
    Über zehn Minuten vergingen, in denen Dirk sämtliche Schubladen und Aktenschränke durchstöberte. Doch außer Rechnungen, Auftrags- und Steuerbelegen war dort nichts zu finden.
    »Verdammt«, zischte er. »Der Kerl plant jeden seiner Schritte bis ins Detail. Da muss es doch hier irgendetwas geben, das mich entlasten könnte.«
    Niklas sah nervös auf die Uhr. »Wie auch immer, wir sollten uns beeilen, bevor er hier aufkreuzt.«
    »Ich werde die Sache jetzt durchziehen«, erwiderte Dirk, »und wenn ich dieses ganze gottverdammte Haus durchsuchen muss!«
    »Sieh mal.« Niklas leuchtete an die hintere Wand, wo auf zwei Regalen verteilt Pokale und Auszeichnungen standen. Daneben hingen einige Bilder, auf denen Radny in Sportkleidung beim Laufen abgebildet war. »Der Bettnässer scheint so was wie ein Marathonläufer zu sein. Kein Wunder, dass er so dürr ist.
    Vielleicht ist das die Verbindung zu dem Arzt, von dem wir im Internet gelesen haben. Möglicherweise hat er durch seinen Sport orthopädische Probleme bekommen.«
    »Darüber mache ich mir später Gedanken. Komm, wir sehen uns die hinteren Räume an.«
    Plötzlich durchflutete Licht den Raum. Es schien von außen durch die Fenster herein, wanderte über die Wände und die angrenzende Küche und verschwand wieder. Kurz darauf war das Schlagen einer Autotür zu hören.
    »Er kommt«, rief Niklas und suchte neben einem der Aktenschränke Deckung.
    Auch Dirk sank instinktiv in die Hocke. »Mach das Licht aus!«
    »Wie denn?«, fragte Niklas und fuchtelte mit dem Handy herum. Er tippte wahllos auf das Display ein, bis das Licht schließlich erlosch.
    Beide lauschten angespannt den Geräuschen, die von draußen zu hören waren – dumpfe Schritte, die sich seitlich um das Haus bewegten.
    »Er geht zur Tür«, flüsterte Niklas. »Was machen wir jetzt?«
    Dirk überlegte nicht lang. Er sprang auf und postierte sich links neben dem Eingang. Durch die Öffnung sah er einen Schatten, der sich seitlich darauf zubewegte und plötzlich davor verharrte. Der Schatten zögerte einen Moment, als er das fehlende Glas in der Tür bemerkte. Er bückte sich und spähte durch die Öffnung, doch es war zu dunkel, um sein Gesicht zu erkennen. Schließlich konnte Dirk das Rasseln eines Schlüsselbundes hören. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, als der Riegel das Schloss freigab und die Tür nach innen aufschwang.
    Augenblicklich sprang er nach vorn, packte den Schatten mit beiden Händen und zog ihn ruckartig ins Innere. Er presste die Gestalt gegen die Wand und tastete gleichzeitig nach dem Lichtschalter. Es dauerte einige Sekunden, bis die Stromsparbirnen der Deckenleuchte den Raum ausreichend erhellten, doch diese Zeitspanne reichte bereits aus, um die Verwunderung in Dirks Gesicht kenntlich zu machen.
    »Wer … wer sind Sie?«, fragte er, als er in das verängstigte Antlitz eines älteren Mannes blickte.
    »Oh Gott«, stammelte der Mann. Schweiß glänzte auf seiner hohen Stirn, auf der vereinzelt noch lichtes graues Haar spross. »Bitte tun Sie mir nichts«, flehte er.
    Dirk lockerte seinen Griff und rückte dem Mann seine Jacke zurecht. »Keine Angst, das habe ich nicht vor.«
    Nun gab auch Niklas seine Deckung auf und trat zögerlich neben Dirk. Als der Mann ihn bemerkte, schien sich seine Panik noch zu steigern.
    »Bitte«, stammelte er, und seine Augen schwenkten hektisch zwischen den beiden hin und her. Dabei hielt er die Hände nach oben, obwohl niemand eine Waffe auf ihn richtete. »Ich habe

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