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Todesdrang: Thriller (German Edition)

Todesdrang: Thriller (German Edition)

Titel: Todesdrang: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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Angaben zum Fall Ihres Mannes gemacht, aber es haben sich einige neue Erkenntnisse ergeben, die weitere Fragen aufwerfen. Es wäre daher dringend erforderlich, dass Sie ein weiteres Mal zu uns …«
    »Ich dachte mir schon, dass Sie irgendwann anrufen«, drang es zum Erstaunen der beiden Kommissare aus den Lautsprechern. »Ich hatte ohnehin vor, mich bei Ihnen zu melden.«
    »Und was genau veranlasst Sie dazu?«, fragte Becker.
    Ein Seufzen drang durch die Leitung. »Es hat etwas mit den Gründen zu tun, weshalb ich mich gezwungen sah, unser gemeinsames Haus zu verlassen. Aus Rücksicht auf meinen verstorbenen Mann habe ich gewisse Vorkommnisse nicht erwähnt, um ihn nicht in ein falsches Licht zu rücken. Doch im Nachhinein kommt mir diese Entscheidung falsch vor, zumal diese Informationen für Ihre Ermittlungen durchaus von Bedeutung sein könnten.«
    Beckers Augen schwenkten erwartungsvoll zu seinem Kollegen, der von seinem Computer aufsah.
    »Und um welche Informationen handelt es sich dabei?«
    In den folgenden Minuten lauschten die beiden gespannt Miriam Brunners Ausführungen, und was sie zu sagen hatte, raubte ihnen den Atem.
    »Pass auf!«, schrie Dirk und krallte sich am Beifahrersitz fest, als Niklas mit überhöhter Geschwindigkeit einen Wagen kurz vor einer Kurve überholte, was dessen Fahrerin mit lautem Gehupe kommentierte. »Es wird Rosi nicht helfen, wenn du uns beide umbringst!«
    Seit er die Nachricht auf Dirks Handy gesehen hatte, war er nicht mehr zu halten gewesen. Dirk hatte dem verdutzten Besitzer des Hauses seine Adresse und Telefonnummer hinterlassen, mit der Versicherung, dass er für den entstandenen Schaden aufkommen würde und er somit von einer Anzeige absehen könne. Er war sich jedoch nicht sicher, ob der verängstigte Mann das ebenso sah. Doch das war im Moment eines ihrer nichtigeren Probleme. Was sie in Niklas’ Haus erwarten würde, bereitete ihnen weitaus mehr Kopfschmerzen.
    Die Nachricht hatte aus einem Foto bestanden und einer einzigen Textzeile: Keine Polizei, sonst stirbt sie!
    »Fahr langsamer, Niklas, bitte!« Dirk umklammerte krampfhaft den Türgriff, als sie mit fast einhundert Stundenkilometern die Ortseinfahrt passierten und der Wagen auf der frischen Schneedecke leicht ins Schlingern geriet. In diesem Moment musste er an Anke und den Unfall denken.
    Niklas erwiderte nichts. Er blickte nur stur durch die Windschutzscheibe, an der die herabfallenden Schneekristalle lautlos zerbarsten, bevor sie von den Scheibenwischern beiseitegefegt wurden. Immerhin schienen Dirks Worte zu ihm durchgedrungen zu sein, denn er nahm den Fuß ein wenig vom Gas.
    Dirk griff nach seiner Geldbörse und zog eine Visitenkarte daraus hervor. In der anderen Hand hielt er sein Handy. »Ich sollte lieber diesen Kommissar Becker anrufen«, meinte er. »Wir können nicht riskieren …«
    »Sehr richtig«, krächzte Niklas. »Wir können es nicht riskieren. Keine Polizei!«
    Die Karte zitterte in Dirks Fingern. Ihm war klar, dass sie ohne fremde Hilfe auf eine Katastrophe zusteuerten. Er selbst hatte diese Hilfe viel zu lange ausgeschlagen. Und es hatte ihn immer tiefer in den Strudel des Wahnsinns hinabgerissen.
    »Hör zu«, redete er auf Niklas ein. »Dieser Kerl ist nicht nur verrückt, er ist auch verdammt clever. Und er ist mir bis jetzt immer einen Schritt voraus gewesen. Er tut so etwas nicht unüberlegt, sondern verfolgt damit ein bestimmtes Ziel. Und dieses Ziel ist nach wie vor, mich fertigzumachen. Er benutzt dich und Rosi nur. Für ihn ist das alles ein Spiel, verstehst du? Und ich will nicht, dass du denselben Fehler machst wie ich und dich auf dieses Spiel einlässt. Du kannst nur verlieren! Also lass mich diesen Anruf machen, dann haben wir den Kerl bei den Eiern.«
    »Auf keinen Fall«, erwiderte Niklas. »Es ist mir egal, was mit mir passiert. Aber wenn er meiner Rosi etwas antut, das könnte ich nicht ertragen. Das Risiko ist mir zu hoch. Keine Polizei!«
    Sturer alter Dickschädel , schimpfte Dirk stumm in sich hinein. Dabei verdrängte er den Gedanken, dass sie womöglich längst zu spät kamen, dass es nur wieder eine Falle war, in die sie blindlings hineintappten. Er hoffte – er betete –, dass er sich irrte.
    »Bitte«, flehte er Niklas an, »sei vernünftig und lass mich diesen Anruf machen. Eine bessere Chance, diesen Kerl festzunageln, kriegen wir nicht.«
    Niklas öffnete das Fenster der Fahrertür. Dann riss er Dirk blitzschnell das Handy aus der Hand und warf es nach

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