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Todesdrang: Thriller (German Edition)

Todesdrang: Thriller (German Edition)

Titel: Todesdrang: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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sein.«
    »Vielleicht ist ihm das Ganze über den Kopf gewachsen.«
    »Schon möglich«, sagte Konrad. »Wir sollten jedoch keine voreiligen Schlüsse ziehen. Noch ist nichts bewiesen. Ich werde Kuhn zu gegebener Zeit um eine Stellungnahme bitten. Dann werden wir ja sehen, wie er reagiert.« Konrad nahm sich einen Zettel aus einer der Ablagen auf dem Schreibtisch und schrieb etwas auf. »Bis es so weit ist, werde ich zunächst einmal mit den drei Kollegen sprechen, die diese Mail ebenfalls erhalten haben, und ihnen den Sachverhalt erklären. Darüber hinaus werde ich ein Rundschreiben an alle Mitarbeiter und auch an die Zentrale in Frankfurt senden, damit kein falsches Bild von Ihnen entsteht, falls noch mehr von diesen Mails auftauchen sollten. Und ich werde mit unserer Computerabteilung sprechen. Nicht, dass sich unser System auch irgendetwas eingefangen hat. Außerdem sollten wir die Polizei einschalten. Vielleicht kann die den Betreiber dieser widerlichen Homepage ausfindig machen.«
    »Und was kann ich tun?«, fragte Dirk.
    »Vor allem«, sagte Konrad, »halten Sie sich von Christian Kuhn fern, sobald er hier auftaucht. Ich möchte nicht, dass die Situation eskaliert. Machen Sie einfach Ihre Arbeit, sofern Sie nicht in Erwägung ziehen, mein Angebot von gestern doch noch anzunehmen.«
    »Nein«, lehnte Dirk entschieden ab. »Das sähe nach Rückzug aus. Außerdem wäre ich gerne dabei, wenn Sie mit Kuhn sprechen.«
    »Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee wäre.«
    »Keine Angst, ich werde ihm schon nicht den Kopf abreißen.« Auch wenn ich nicht übel Lust dazu hätte , fügte Dirk gedanklich hinzu.
    Konrad schaute ihn skeptisch an. »Ihnen ist hoffentlich klar, dass ich mich für Sie ziemlich weit aus dem Fenster lehne.«
    »Ja, und ich weiß das wirklich zu schätzen.«
    »Also gut«, sagte Konrad, »belassen wir es vorerst dabei.«
    »Danke für Ihr Vertrauen in mich«, sagte Dirk, als er bereits an der Tür stand.
    »Danken Sie es mir, indem Sie das nächste Mal gleich zu mir kommen.«
    »Ich hoffe, das wird nicht nötig sein.«
    »Ja«, sagte Konrad und schob sich seine Brille zurecht, »das hoffe ich auch.«
    Der Schneefall hatte gegen Mittag wieder ausgesetzt, sodass die Straßen frei waren, als Dirk am Abend den Familienkombi in die Hofeinfahrt lenkte. Die Rollläden am Haus waren noch nicht heruntergelassen, und das Licht hinter den Fenstern vermittelte ihm ein angenehmes Gefühl von Sicherheit. Er stellte den Wagen in der Garage neben der freien Stelle ab, an der normalerweise sein Audi parkte. Die Luft draußen war klirrend kalt, aber klar und belebte seinen erschöpften Körper, während er den kleinen Aufgang zum Haus emporstieg. Drinnen duftete es nach Gebratenem, und eine behagliche, wohlvertraute Wärme umgab ihn. Nachdem er Cookie begrüßt hatte, nahm Dirk sich eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank. Er öffnete sie, genehmigte sich einen tiefen Schluck und ging ins Wohnzimmer. »Wo ist deine Mutter?«, fragte er Kevin, der vor dem Fernseher hockte und mit seiner Spielkonsole beschäftigt war.
    »Oben«, lautete die dürftige Antwort seines Sohnes, der zu sehr damit beschäftigt war, sein virtuelles Ego Hindernisse überspringen und bunte Ballons einsammeln zu lassen. Auf Dirk wirkte es erschreckend, wie ausgereift seine Fähigkeiten auf diesem Gebiet mit fünfeinhalb Jahren bereits waren.
    Dirk ging die Treppe hinauf und hielt Ausschau nach Anke. Sie war weder im Kinderzimmer noch im Bad noch im Schlafzimmer. Er rief nach ihr, bekam aber keine Antwort. Als ihm schließlich auffiel, dass die Tür zu seinem Arbeitszimmer offen stand, ging er hinein. Das Flimmern des Bildschirms tauchte den Raum in ein diffuses Licht.
    Anke starrte mit bleichem Gesicht auf den Monitor. Sie hatte Tränen in den Augen.
    »Gott, tu das nicht«, schrie Dirk. »Sieh dir das nicht an!«
    Er stürzte zum Computer und schloss das Browserfenster. Darunter erschien sein E-Mail-Programm, das die versendeten Nachrichten anzeigte. Viermal hieß es darin: Kinderliebe ist das Größte .
    Anke rührte sich nicht.
    »Ich kann dir das alles erklären. Es ist nicht so, wie du denkst.«
    Ihr Atem zitterte. »Auf diese Erklärung bin ich wirklich gespannt.«
    »Das da hat nicht das Geringste mit mir zu tun«, sagte er. »Er war es, verstehst du? Er will mich in den Schmutz ziehen. Ich habe mit Konrad darüber gesprochen. Und wir sind uns mittlerweile ziemlich sicher, wer hinter alldem steckt. Es ist ein Mitarbeiter der Bank, der

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