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Todesdrang: Thriller (German Edition)

Todesdrang: Thriller (German Edition)

Titel: Todesdrang: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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darzustellen. Womöglich, so fürchtete er, würde er ihm sogar Mobbing vorwerfen, um Dirk weiter in Misskredit zu bringen. Dass er Konrad bereits auf seine Seite gezogen hatte, daran bestand für Dirk nach der gestrigen Unterredung mit seinem Chef kein Zweifel. Fragte sich nur, was die Kollegen nun von ihm dachten, die ihm schwer zu deutende Blicke zuwarfen.
    Dirk ließ sich nichts anmerken, setzte Kaffee auf und ging wie gewohnt seiner Arbeit nach. Währenddessen bemerkte er immer wieder Mitarbeiter auf dem Flur, die verstohlen in sein Büro sahen. Irgendetwas braute sich über seinem Kopf zusammen, und das mulmige Gefühl in seinem Bauch wuchs. Er zuckte zusammen, als sein Handy klingelte.
    Die Reparaturwerkstatt teilte ihm mit, dass der Schaden zwar beachtlich sei, den wirtschaftlichen Wert des Wagens aber nicht übersteige. Die Reparatur würde einige Zeit in Anspruch nehmen, weswegen man ihm ein gleichwertiges Ersatzfahrzeug zur Verfügung stellen könnte.
    Dirk nahm das Angebot dankend an, machte für den nächsten Morgen einen Termin aus und beendete das Gespräch. Dann klopfte es an der Tür. Bernd Konrad trat ein.
    »Guten Morgen«, sagte er in einem Tonfall, der nichts Gutes verhieß. »Ich muss Sie sprechen. In meinem Büro. Sofort.«
    Dirk folgte ihm zu seinem Büro, das im Gegensatz zu den anderen nicht von außen einzusehen war.
    »Setzen Sie sich«, sagte Konrad und deutete auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. Dirk tat, wie ihm geheißen, und schlug die Beine übereinander. Sein Mund fühlte sich rau und trocken an.
    Konrad ließ sich hinter seinem Schreibtisch nieder. Das Klicken seiner Computermaus war zu hören, während er sich auf den Monitor zu seiner Linken konzentrierte. »Sie wissen, weshalb ich Sie sprechen will?«
    Dirk verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich nehme an, es geht um die Auseinandersetzung mit Kuhn?«
    Die strengen Augen seines Vorgesetzten richteten sich auf ihn und verliehen der randlosen Brille die Konsistenz von Panzerglas. »Sind Sie sicher, dass Sie mir nicht noch etwas anderes zu sagen haben?«
    Dirk wich seinem Blick aus. »Ich wüsste nicht, was.«
    Konrad runzelte die Stirn. »Bevor ich auf den Grund zu sprechen komme, möchte ich gerne von Ihnen wissen, ob bei Ihnen zu Hause alles in Ordnung ist.«
    »Ja, wieso fragen Sie? Ich weiß gar nicht, was …«
    »Und wie steht es mit Ihnen?«
    Dirk wechselte nervös seine Sitzposition. »Das haben Sie mich gestern schon gefragt …«
    »Und nun tue ich es wieder, weil ich nach dem, was ich heute Morgen hier vorgefunden habe, meine berechtigten Zweifel an Ihrer Verfassung habe.«
    »Ich verstehe nicht ganz, worauf Sie hinauswollen«, sagte Dirk. Seine Hände begannen zu schwitzen.
    Konrads Blick entspannte sich ein wenig, büßte dabei aber nichts von seiner Strenge ein. »Sie wissen sicher, wie wichtig mir Familie ist. Ich halte sie für das wichtigste Standbein eines Mannes.«
    Dirk nickte und kratzte sich unbewusst am Kopf.
    Konrads Lider zogen sich bedrohlich zusammen. »Aber als ich Ihnen gestern gesagt habe, dass ich Kinder mag, habe ich das ganz sicher nicht auf diese Weise gemeint!«
    Konrad drehte den Monitor so herum, dass Dirk einen Blick darauf werfen konnte.
    Ihm stockte der Atem. Der Bildschirm zeigte eine Homepage mit Kinderpornografie. Abbildungen von extrem brutalen sexuellen Handlungen an Mädchen, die er aufgrund ihrer jungen, schmerzverzerrten Gesichter in einem Alter zwischen zehn und zwölf Jahren einstufte, waren dort zu sehen. »Großer Gott«, keuchte Dirk schockiert. »Warum zeigen Sie mir das? Was hat das mit mir zu tun?«
    Konrad klickte die Homepage weg und öffnete sein E-Mail-Programm. Er deutete auf die Betreffzeile einer Mail: »Kinderliebe ist das Größte.« Darunter, im Textfeld, war ein Link angegeben, der dem im Adressfeld des Browsers glich und sich hauptsächlich aus einer Kombination von Buchstaben und Zahlen zusammensetzte. Fassungslos starrte Dirk auf die Adresse des Absenders.
    »Das ist doch Ihre private Mailadresse?«, hörte er die Stimme seines Vorgesetzten sagen.
    »Ja.« Seine Kehle fühlte sich so rau an wie Sandpapier. »Aber ich versichere Ihnen, diese Mail stammt nicht von mir.«
    »Und wie ist sie dann in mein Postfach und in das von drei weiteren Mitarbeitern aus dem Servicebereich gelangt?«
    Dirk sah Konrad entsetzt an. »Drei weitere?« Seine Stimme zitterte vor hilfloser Wut. Deshalb die verstohlenen Blicke. Vermutlich hatte es sich bereits in der gesamten

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