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Todesengel (Gesamtausgabe)

Todesengel (Gesamtausgabe)

Titel: Todesengel (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H.L. WEEN
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Mirjam Berndt ein, „der Tote hat kurz vor seinem Ableben einen ungewöhnlich großen Gegenstand im Hintern gehabt und wenn ich die zerrissenen Dessous
    hinzunehme, ist es doch klar, dass der Mann es mit seinesgleichen trieb!“
    „Unter diesen Umständen könntest du Recht haben“, räumte Becker ein, auch wenn ihm die vorschnelle Schlussfolgerung der Oberkommissarin gegen den Strich ging, „wir sollten also den Schwerpunkt unserer Ermittlungen auf das Strichermilieu legen, vielleicht plaudert ja einer unserer V-Leute aus dem Nähkästchen und führt uns auf die Spur des Irren, der seine Liebhaber abschlachtet! Aber wir sollten uns auch der Ehefrau des Toten widmen! Immerhin gibt es diesen Zettel und ich frage mich, woher der Täter, wenn es sich bei ihm um einen Zufallsbekannten Engholms handelt, wissen konnte, dass dieser eine Tochter namens Rosemarie hat!“
    Frankenstein nickte zustimmend und meinte, bis auf die Kollegen von der kriminaltechnischen Untersuchungsstelle und den Gerichtsmediziner hätte eigentlich niemand mehr etwas am Tatort verloren, überlegte es sich aber noch einmal und bat Mirjam Berndt, die Ankunft der auf dem Weg zum Ruhwaldpark befindlichen Witwe des Ermordeten abzuwarten, sie mit der den Umständen geschuldeten Rücksicht zu befragen und dann zum Dienstgebäude des LKA am Flughafen Tempelhof nachzukommen.
    Mirjam Berndt nickte zum Zeichen des Einverständnisses und wollte sich schon von der Gruppe lösen, als Becker sich plötzlich an den Kopf fasste.
    „Ich bin vielleicht ein Trottel“, schimpfte er, „fast hätte ich die Parallelen zu diesem Mord in Hamburg übersehen! Wir müssen uns unbedingt mit den Kollegen in der Hansestadt in
    Verbindung setzen!“ Die Kollegen sahen Becker verblüfft an, verstanden nicht recht, worauf er hinauswollte und der Hauptkommissar ließ sie eine Weile schmoren, ehe er des Rätsels Lösung präsentierte: „Könnt Ihr Euch an den übel zugerichteten Berliner erinnern, der im letzten Herbst in diesem Hotel, na, wie hieß es noch, ja, richtig, im Hotel Astor aufgefunden wurde?“
    Mirjam Berndt erkannte als erste, worauf Becker hinaus wollte, meinte: „Na klar! Du meinst den Mordfall Berger!“ und jetzt begriff auch Frankenstein den Zusammenhang, schüttelte den Kopf und grummelte: „Ich bin vielleicht ein Depp! Der Zettel mit der Aufschrift Rache für Rosi! Hat der Mörder in Hamburg nicht auch so eine Art Bekennerschreiben am Tatort zurückgelassen?“
    „Im Grunde schon“, antwortete Becker, „der Strolch hat damals die Tapete mit dem Blut des Toten besudelt! Und im Mund des Opfers steckte wie in unserem Fall das eigene Glied!“
    Oberkommissar Scharf, der sich bisher mit eigenen Beiträgen zurückgehalten hatte, schüttelte den Kopf: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Dinge so einfach liegen! Das kann doch alles Zufall sein! Und was ist, wenn der Mörder von Engholm seine Tat sorgfältig geplant und sich der Umstände des Verbrechens in Hamburg bedient hat, um uns auf eine falsche Fährte zu locken? Diese Hypothese scheint mit jedenfalls realistischer zu sein als der Glaube an den großen Unbekannten, der sich auf einem Rachefeldzug quer durch Deutschland befindet...“
    Diese Argumente leuchteten letztlich allen Beamten ein und so kehrten sie mit dem Vorsatz ins LKA zurück, unvoreingenommen in alle denkbaren Richtungen zu ermitteln.

6.
    Klara Engholm saß zusammengekauert auf dem Rücksitz des Peterwagens, der sie zum Ruhwaldpark brachte und ließ die letzten Stunden Revue passieren. Zunächst hatte sie sich gestern Abend wegen ihres Mannes keine Sorgen gemacht.
    Schließlich kam es öfter vor, dass er länger als seine Kollegen am Schreibtisch saß oder den Senator zu einer Sitzung begleiten musste und so hatte sie sich allenfalls wegen des kalt gewordenen Essens geärgert und sich zum x-ten Mal vorgenommen, ihre Kochkünste nicht länger zu verschwenden. Als es aber auf 22 Uhr zugegangen war und immer noch kein Lebenszeichen von Peter gab, hatte sie einen Kollegen angerufen und bei dieser Gelegenheit erfahren, dass ihr Gatte sich nach Dienstschluss mit einem alten Schulfreund, der sich für einige Tage in Berlin aufhielt, treffen wollte. Wenn sie sich recht erinnerte, in einer Pension am Spandauer Damm. Das hatte sie eine Weile beruhigt, trotz des Ärgers, den sie darüber empfand, dass Peter es nicht für nötig hielt, sie über diese Zusammenkunft vorab zu informieren.
    Nach Mitternacht hatte sie sich dann zum ersten Mal

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