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Todesengel (Gesamtausgabe)

Todesengel (Gesamtausgabe)

Titel: Todesengel (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H.L. WEEN
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Beamte bei einem Spaziergang im Ruhwaldpark überfallen worden war, blieb ebenso im Dunkeln wie die Frage, ob sich ein Mann oder eine Frau am Abend des achten März wie ein Monster aufgeführt hatte.
    Am meisten ärgerte es Becker wegen der von ihm vermuteten Verbindung zum Hamburger Mordfall, dass sich in der Leiche kein Gift mehr nachweisen ließ, obwohl eine Einstichstelle in der Herzgegend dafür sprach, dass Engholm ein solches Mittel injiziert worden war.
    „Das gefällt mir überhaupt nicht“, klagte der Hauptkommissar, als er zwei Tage nach der Tat mit seinem Chef und Mirjam Berndt in der LKA-Kantine speiste und sich mit ihnen über das Kapitalverbrechen austauschte, „ich war mir so sicher, dass sich Spuren des Narkosehilfsmittels finden würden, das Otto Berger im Hotel Astor verabreicht worden ist, aber wahrscheinlich war das Gift diesmal zu gering dosiert!“
    „Verrenne dich nicht“, mahnte ihn Frankenstein, „es kann sich beim Schlachtfest im Ruhwaldpark auch um einen banalen Lustmord handeln, der mit der Bluttat in Hamburg nichts zu tun hat! Ich gehe nach der Befragung des Personals in den Pensionen am Spandauer Damm zwar davon aus, dass es den Schulfreund, von dem Engholm gesprochen hat, nicht gibt und bin mir auch nicht sicher, ob wir noch in der Homoszene fündig werden, aber vielleicht ist der Mörder ein Einzelgänger, ein im Milieu unbekannter Psychopath…“
    „Du glaubst immer noch nicht an die Verbindung zum Mord im Astor?“
    Frankenstein zuckte mit den Schultern:
    „Solange es außer den bekannten Übereinstimmungen nichts gibt, was du mir als Beleg für deine Theorie vorweisen kannst, bleibe ich skeptisch! Aber meinetwegen kannst du die Hamburger Kollegen noch einmal anrufen, vielleicht bekommst du diesmal einen kompetenteren Beamten als gestern an den Apparat!“
    „Das kann schon sein“, entgegnete Becker, der sich über das Telefonat mit dem ebenso inkompetenten wie einsilbigen Mitarbeiter des LKA der Hansestadt sehr geärgert hatte, „aber am liebsten würde ich in Hamburg persönlich nach dem Rechten sehen...“
    Oberkommissarin Berndt sah den Hauptkommissar verblüfft an und fragte ihn, ob er allen Ernstes mitten in den Ermittlungen wegfahren wolle, schüttelte dazu verständnislos den Kopf, aber Frankenstein schien Beckers Idee zu gefallen:
    „Ich finde den Plan gar nicht schlecht, Egon! Wenn du es schaffst, das Team an den Tisch zu bekommen, das sich mit dem Fall Berger beschäftigt hat, bekommst du wahrscheinlich mehr heraus als in einem anonymen Telefonat oder durch Aktenstudium! Du solltest aber nicht allein fahren, das macht sich schon deshalb nicht gut, weil mein Freund Hansen sich Ende letzten Jahres krankheitshalber aus dem Berufsleben zurückgezogen hat und fürs erste wohl diese Schieferbein die Geschäfte der Mordkommission führt…“
    Becker sah seinen Chef erstaunt an: „Woher kennst du diesen Hansen? Und dazu diese, wie heißt sie noch…?
    „Schieferbein!“
    „Richtig! Diesen Namen höre ich jetzt das erste Mal!“ Der Kriminaloberrat lächelte verschmitzt, kam aber nicht mit der Sprache heraus und Becker ahnte, dass Frankenstein nach seinem vergeblichen Anruf selbst mit den Hamburger Kollegen telefoniert hatte, wusste nicht, ob er sich über diese Bevormundung freuen oder ärgern sollte und entschied sich schließlich dafür, gute Miene zum bösen Spiel zu machen: „Du wolltest mir erklären, warum ich nicht allein fahren sollte! Was ist denn an dieser Schieferbein dran, dass du mir nicht zutraust, allein mit ihr fertig zu werden?“
    „Das kann ich dir schnell erklären, mein Freund! Schieferbein ist immer noch davon überzeugt, dass Berger einem Raubmord zum Opfer gefallen ist, steht mit ihrer Meinung zwar ziemlich allein da, aber wenn Ihr beiden Dickköpfe aufeinander stößt, könnte es ohne einen Puffer zu diplomatischen Verwicklungen kommen!“
    „Und wen sollte ich mitnehmen?“
    Frankenstein lächelte: „Das überlasse ich dir! Ich wüsste aber, für wen ich mich entscheiden würde…“
    „Für wen denn?“, wollte Becker wissen und sein Chef half ihm auf die Sprünge: „Das liegt doch auf der Hand, Egon! Wenn der Schieferbein neben dir auch eine Frau gegenübersitzt, ist sie vielleicht friedfertiger als gedacht und die Dienstreise soll doch schließlich was bringen, oder?“
    „Meinst du etwa mich?“, fragte Berndt in gespielter Naivität und Frankenstein tätschelte ihre Hand, sah dann Becker an und warb um Verständnis für

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