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Todesengel

Todesengel

Titel: Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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hatte, und er wußte auch, daß es Angela gewesen war. Er sprang auf und schrie aus vollem Halse in die Dunkelheit hinein. Doch in dem engen, gut isolierten Keller mit dem Lehmboden klang seine Stimme so schwach, daß sie nicht nach draußen drang. Wie ein Blinder tastete David sich vorwärts, bis er schließlich die Tür fand. Dann schrie er noch einmal so laut er konnte, doch er wußte, daß Angela ihn niemals hören würde, wenn sie nicht auf die Idee käme, im Keller nachzuschauen.
    In der Finsternis tappte David zu dem Wandregal und nahm ein Einmachglas. Dann ging er wieder zur Tür und schlug das Glas mit voller Wucht dagegen. Doch das Geräusch war längst nicht so laut, wie er gehofft hatte. Als David glaubte, im Erdgeschoß über sich Angelas Schritte zu hören, änderte er seine Taktik und schmetterte ein Einmachglas mit aller Kraft an die Kellerdecke. Dann tastete er sich wieder zu dem Regal vor. Er wollte versuchen hinaufzuklettern, um direkt gegen die Decke trommeln zu können. Doch schon nach seinem ersten Schlag gab das Regal nach und krachte mitsamt den Einmachgläsern zu Boden.
     
    Angela war entmutigt und am Rande der Verzweiflung. Sie hatte einen schnellen Rundgang durch das Erdgeschoß des verschmutzten Hauses gemacht und dabei alle Lampen eingeschaltet. Doch leider hatte sie bis auf eine Zigarettenkippe, die eventuell von Calhoun stammen konnte, keinerlei Spuren von David oder von dem Detektiv entdecken können.
    Als Angela sich gerade in den ersten Stock begeben wollte, fiel ihr Nikki ein. Besorgt lief sie zum Auto zurück. Nikki wirkte zwar etwas ängstlich, doch im großen und ganzen schien sie nicht besonders aufgeregt zu sein. Nikki bat sie, nicht allzulange wegzubleiben, weil sie Angst habe, allein in der Dunkelheit im Auto zu hocken. Angela rannte zurück zum Haus und stieg die Treppe hinauf in den ersten Stock. Das Schrotgewehr hielt sie mit beiden Händen umklammert. Als sie den Treppenabsatz erreichte, blieb sie stehen und lauschte. Für einen Augenblick glaubte sie, etwas gehört zu haben, doch als sich das Geräusch nicht wiederholte, ging sie weiter nach oben. Angela blieb im Flur stehen und rief mehrmals laut nach David, doch auch diesmal bekam sie keine Antwort. Sie wollte gerade nach unten gehen, als ihr Blick auf einen seltsamen Gegenstand fiel, der auf einer kleinen Kommode neben dem Treppenabsatz lag. Sie ging zu dem Tischchen hinüber und sah, daß es eine Halloween-Maske aus Gummi war - ein Reptilienkopf. Es war eindeutig die Maske, die der Mann getragen hatte, der sie am Abend zuvor überfallen hatte!
    Zitternd stieg Angela die Treppe wieder hinunter. Auf halbem Wege blieb sie stehen und lauschte. Sie hatte wieder ein Geräusch gehört. Es klang so, als ob irgendwo jemand klopfte.
    Sie hatte den Eindruck, daß das Pochen aus der Richtung kam, in der sich die Küche befand. Sie eilte in die Küche und stellte dort sofort fest, daß das Geräusch definitiv lauter wurde. Sie bückte sich und preßte ihr Ohr auf den Fußboden. Jetzt hörte sie deutlich jemanden klopfen. Wieder schrie sie Davids Namen in den Raum. Sie hatte ihr Ohr noch immer am Fußboden, als sie ganz leise hörte, daß David ihren Namen rief. Angela stürzte auf die Kellertür zu.
    Es dauerte nicht lange, bis sie den Lichtschalter gefunden hatte. Mit dem Gewehr im Anschlag stieg sie die Treppe hinunter. Sie konnte Davids Stimme jetzt zwar schon etwas deutlicher hören, doch sie klang noch immer ziemlich gedämpft.
    Im Keller angekommen, rief Angela wieder nach David. Als er ihr antwortete, schossen ihr Tränen in die Augen. Am Ende des Kellers entdeckte sie zwei Türen. Während sie näher kam, war David bereits so laut vernehmbar, daß Angela sofort wußte, hinter welcher der beiden Türen er sich befand. Doch nun gab es ein weiteres Problem: Die schwere Tür war mit einem Vorhängeschloß verriegelt. Angela rief David zu, daß sie ihn herausholen werde. Dann lehnte sie die Schrotflinte gegen die Wand und sah sich nach einem geeigneten Werkzeug um. Einen Augenblick später entdeckte sie die Spitzhacke. Sie holte aus und schlug mehrmals mit der Hacke auf das Schloß ein. Als sie damit keinen Erfolg hatte, versuchte sie es auf eine andere Weise. Sie klemmte die Spitze der Hacke zwischen Tür und Riegel und benutzte das Werkzeug als Brecheisen.
    Unter dem Einsatz all ihrer Kräfte schaffte Angela es schließlich, den Riegel mitsamt der Fassung aus der Tür zu reißen und sie aufzustoßen.
    David stürmte heraus

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