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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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müssen!« Dietrich zeigte kurz die Zähne, sah, dass die Mine beseitigt war, und winkte seinen Männern, weiterzugehen.
    ACHT
     

    D
a s französische U-Boot Émeraude tauchte etwa zehn Kilometer vor der Küste aus der Tiefe des Meeres auf, blieb aber mit dem Rumpf unter Wasser, um den Radargeräten der Piraten kein erkennbares Ziel zu bieten. Die folgende Aktion fand in einer Geschwindigkeit statt, die Hans Borchart überraschte. Kaum war die Turmluke geöffnet, sprangen vier Froschmänner hinaus, nahmen das Paket mit dem Schlauchboot entgegen und öffneten die Ventile der Druckbehälter, sodass die Luft einströmen konnte. Im Gegensatz zu den Booten, mit denen Dietrich von Tarow und seine Männer beinahe ins Verderben gefahren wären, war dieses nur halb so lang und bot gerade den beiden Männern, die an Land geschafft werden sollten, und fünf Matrosen Platz. Diese waren bewaffnet und befestigten zusätzlich ein MG am Bug.
    Ein leichter Klaps auf die Schulter erinnerte Hans daran, dass er an der Reihe war, in das Schlauchboot zu steigen. Der Mann, für den diese Aktion in erster Linie durchgeführt wurde, folgte ihm auf den Fuß. Es handelte sich um einen Soldaten, dessen Vater Fremdenlegionär gewesen war und dessen Mutter eine Issa aus Djibouti war. Obwohl keiner seiner Ahnen jemals seine Füße in der Seine oder der Loire gewaschen hatte, fühlte er sich ganz als Franzose. Er war dunkelhäutig genug, um in Somalia nicht aufzufallen. Auch sprach er ausgezeichnet die Landessprache und hatte in Boosaaso und anderen Küstenstädten genügend Freunde, die ihn für ein paar diskret überreichte Geldscheine unterstützten.
    Hans hatte sich mit dem Mann während der Tauchfahrt der Émeraude unterhalten und einige Tipps bekommen, wie er sich an Land verhalten sollte. Nun hockten sie beide eng aneinandergekauert in der Mitte des Bootes, das von seinem Mutterschiff ablegte und mit einem elektrisch angetriebenen Motor auf die Küste zuhielt.
    »Es kann sein, dass wir die letzten hundert oder zweihundert Meter schwimmen und unsere Ausrüstung mit einem Seil an Land ziehen müssen. Ich hoffe, Sie können ohne Hand und Fuß schwimmen?«, sagte der Franzose, den Hans nur unter dem Namen Jabir kannte.
    Hans grinste, obwohl der andere dies in der Dunkelheit nicht sehen konnte. »Ich werde schon nicht untergehen! Allerdings hoffe ich, dass ich bald weiterreisen kann. Ich muss so rasch wie möglich meinen Kollegen in Laasqoray treffen.«
    »Sprechen Sie nicht darüber! Je weniger ich weiß, umso weniger kann ich darüber erzählen, wenn sich … äh, liebe Freunde um mich kümmern sollten.« Jabir lachte leise und steckte sich eine Zigarette an.
    »Was ist, wenn jemand die Flamme des Feuerzeugs oder die brennende Zigarette sieht?«, flüsterte Hans besorgt.
    »Keine Sorge. Wir liegen so tief im Boot, dass uns niemand von außen sehen kann.« Jabir blies eine Rauchwolke in Hans’ Richtung und amüsierte sich, als dieser hustete.
    »Geräusche«, fuhr er fort, »sind viel gefährlicher! Ihr Husten kann man auf dem offenen Meer mehr als einen Kilometer weit hören. Näher an Land wird es jedoch von der Brandung übertönt. Trotzdem sollten wir leise und sehr schnell sein, wenn wir an Land kommen. Auf dem ersten Stück werde ich Sie stützen. Mit Ihrer Krücke kommen Sie da nur schlecht voran. Allerdings sind Sie auf diese Weise ausgezeichnet getarnt. Selbst der misstrauischste Pirat wird einen Krüppel niemals für einen deutschen Spion halten. Sie müssen sich nur entsprechend verhalten. Können Sie überhaupt Somali?«
    Hans schüttelte den Kopf und erinnerte sich dann, dass sein Gegenüber die Geste nicht sehen konnte. »Nein! Nur ein paar Sätze, die ich zum Betteln brauche. Allerdings kann ich halbwegs Arabisch.«
    »Mich interessiert mehr Ihr somalischer Wortschatz. Los, sprechen Sie ein paar Sätze!«, forderte Jabir ihn auf.
    »Ehrenwerter Herr, eine milde Gabe. Allah wird es dir im Paradies vergelten. Meine Dame, bitte eine milde Gabe für einen Mann, der seine Gliedmaßen im Kampf gegen die Ungläubigen geopfert hat. Mächtiger Krieger, bedenke auch du, dass Elend und Not dein Kismet sein könnten, und gib mir, wie dir gegeben werden soll! Und dann natürlich noch: Allah möge es dir segnen und danken!« Hans schwitzte, denn diese Sätze waren nicht unbedingt für eine mitteleuropäische Zunge gedacht.
    Jabir war trotzdem zufrieden mit ihm und verbesserte nur hie und da seine Aussprache. »Sie sollten immer ein paar

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