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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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Augenwinkeln sah er, wie Jamanah ihm mit katzenhaften Bewegungen folgte. Trotz ihrer Größe ist sie eine sehr anmutige Frau, sagte er sich. Aber sie bereitete ihm eine Menge Kopfzerbrechen.
    Er rief Captain Ikrum zu sich. »Können Sie Jamanah sagen, dass sie hier im Lager warten soll?«
    Der Somali nickte und redete dann eifrig auf das Mädchen ein. Zuletzt wurde er laut, gab aber schließlich auf. »Es tut mir leid, Major von Tarow. Doch dieses renitente Mädchen will unbedingt mit Ihnen kommen und sagt, es hätte keinen Sinn, sie daran zu hindern.«
    »Störrisches Ding!«, fluchte Dietrich und überlegte, was er tun sollte. Die einzige Möglichkeit wäre, sie hier im Lager festzubinden, und dagegen würde sie sich wahrscheinlich mit Händen und Füßen wehren.
    Er musterte sie finster und wandte sich wieder an Ikrum. »Also gut, Captain. Ich nehme sie mit. Aber nur auf ihre eigene Verantwortung! Erklären Sie ihr, dass sie immer in meiner Nähe bleiben muss und jeden Wink von mir augenblicklich zu befolgen hat!«
    Ikrum hoffte, Jamanah doch noch davon zu überzeugen, auf dieses gefährliche Abenteuer zu verzichten. Doch statt einer Antwort stellte sie sich direkt neben Dietrich und sah diesen mit unternehmungslustig funkelnden Augen an. An deiner Seite, besagte ihr Blick, kann mir nichts passieren.
    Dietrich hätte gerne darauf verzichtet, sich bei seiner Aktion auch noch um Jamanah kümmern zu müssen, sah aber keine Chance, ihr dieses Vorhaben auszureden. »Haben Sie ihr gesagt, dass sie mir unbedingt gehorchen muss? Wenn sie eine Mine lostritt, geht es nicht nur ihr schlecht, sondern auch uns. Dann wird der Feind gewarnt! Ich habe keine Lust, uns einen Weg durch ein Minenfeld zu suchen, wenn mir die MG-Garben um die Ohren fliegen.« Mit diesen Worten drehte er sich um und ging zu dem Platz, an dem sich die fünf ihm verbliebenen Soldaten bereits versammelt hatten. Die Männer waren dabei, ihre Vorräte aufzuteilen, als Jamanah zu ihnen trat und interessiert zusah.
    Fahrner grinste. »Sie werden das Mädchen wirklich nicht mehr los, Herr Major.«
    »Ich müsste ihr schon ins Bein schießen, damit sie zurückbleibt«, knurrte Dietrich.
    »Wenn sie mitkommt, kann sie auch was tragen!« Fahrner verschwand und kehrte kurz darauf mit dem Rucksack eines der Verwundeten zurück. Diesen packte er so voll, dass selbst ein Mann unter der Last gekeucht hätte. Doch als er Jamanah mit Gesten klarmachte, dass sie den Rucksack schultern sollte, tat sie es bereitwillig und blickte dann Dietrich an, als hoffe sie auf Lob.
    Mit einer resignierenden Geste sah Fahrner Dietrich an. »Es war ein letzter Versuch, sie davon abzubringen, mit uns zu gehen. Aber sie ist offensichtlich sehr anhänglich.«
    Dietrich nahm sein eigenes Gepäck und schritt auf den Pritschenwagen zu, mit dem sie gekommen waren. Da die ersten Kilometer frei von Minen waren, konnten sie diese Strecke mit dem Auto zurücklegen. Als er einstieg, nahm Jamanah wie selbstverständlich auf dem Beifahrersitz Platz, während die fünf Soldaten auf die Ladepritsche stiegen. Sie lächelte, als läge ein gemütlicher Ausflug vor ihnen, kein Job, bei dem sie sich nicht den geringsten Fehler leisten durften.
    Vier als Militärtransporter umgebaute Lastwagen biblischen Alters folgten ihnen, jeder mit zwanzig Somalis besetzt, die sie während der Aktion beschützen sollten. Dietrich wäre es zwar lieber gewesen, wenn er und seine Männer den Job allein hätten erledigen können, doch General Mahsin hatte darauf bestanden, dass seine Leute sie begleiteten.
    SIEBEN
     

    B
ei Mulaax trafen Dietrich von Tarow und seine Begleiter auf den letzten Vorposten. Von diesem erfuhren sie, dass sich kein feindlicher Soldat hatte sehen lassen. Einige ihrer Männer hatten bereits begonnen, mit primitiven Mitteln die ersten Minen zu suchen und auszugraben.
    Captain Ikrum, der den Trupp begleitete, redete mit ihnen und drehte sich anschließend zu Dietrich um. »Wir deaktivieren die Minen und bringen sie nach Süden, um sie für unseren eigenen Minengürtel zu verwenden.«
    Dietrichs Achtung vor den in verschlissenen Uniformen steckenden Einheimischen stieg. Minen auszugraben, zu deaktivieren und woanders wieder einzusetzen war etwas, das er selbst nur im äußersten Notfall tun würde und bestimmt nicht ohne Verwendung modernster Hilfsmittel. Es gehörten Nerven wie Drahtseile dazu und wohl auch ein gehöriges Vertrauen in Allah, Minen mit der Hand zu suchen und mit einem Stückchen

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