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Todesfalle Triton

Todesfalle Triton

Titel: Todesfalle Triton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Durchmesser.
    »Ich sehe sie«, sagte Plutejo.
    Auch Dragurowka und Oko bestätigten. »Sie gibt nur noch eine geringfügige Strahlung ab, seit das EMG-Feld deaktiviert wurde.« Wieder Heinrichs Stimme im Helmfunk.
    »Ich kann kein Gravitonfeld anpeilen.« Dragurowka Sem klang erleichtert. »Wir könnten das Aggregat mit ein paar Laserkaskaden knacken.«
    »Also los«, funkte Oshyan. »Nichts wie ran, und danach auf dem schnellsten Weg zurück zur RHEINGOLD. Kommst du klar, Kleiner?«
    Plutejo begriff, daß der Suboberst ihn meinte. »Wenn du Selbstgespräche führst, mußt du dir auch die Antwort selbst geben«, antwortete er. Obwohl ihm nicht wohl war in seiner Haut, mußte er grinsen. »Meinetwegen können wir das Scheißding jetzt kaputtmachen!«
    »Ich gebe Ihnen den optimalen Angriffskurs durch, den ich fliegen werde.« Wieder die klare Stimme des Roboters. »Betrachten Sie es als Empfehlung, Sie sind selbstverständlich frei, Ihren eigenen Kurs zu fliegen. Ich schlage vor, die Angriffe in zwanzig Sekundenintervallen zu fliegen.«
    »Solange bis nichts mehr übrig ist von dem Aggregat da unten«, bestätigte Oshyan.
    Die Kurskoordinaten erschienen in Plutejos Sichtfeld. Dankbar lud er sie in den Quantenfokus seines Bordhirns. Im oberen Teil des Sichtfeldes beobachtete er den Brennkreis von Heinrichs Sparklancer. Der kippte nach rechts weg, stürzte nach unten und verschwand in der Finsternis. Plutejo verlor die Maschine aus den Augen. Sekunden später fuhr zwei Kilometer unter ihm eine Kette von einigen Dutzend Energiekaskaden durch die Dunkelheit. Eine Glutkugel blähte sich am Boden auf. In ihrem Licht sah Plutejo den ersten Sparklancer aufscheinen.
    »Treffer!« jubelte Oshyans Stimme aus dem Helmfunk. Doch Plutejo hörte es kaum. Schon folgte er Heinrichs Kurs, stürzte durch den Tritonhimmel dem brennenden Ziel entgegen und hielt die ganze Zeit den Auslöser gedrückt. Im Sichtfenster sah er die Bugkanone ihre tödlichen Kaskaden ausspucken.
    »Treffer!« jubelte wieder Oshyans Stimme im Helmfunk. Plutejo konnte es nicht glauben. Knapp über dem Boden fing das Bordhirn die Maschine ab. In einer sanften Schleife folgte sie dem Sparklancer des Kunstmenschen. Und tatsächlich wollte es ihm scheinen, als würden die Flammen jetzt noch höher aus dem Kuppelbau schlagen. Der Feuerschein spiegelte sich in schmelzendem Eis und kochendem Stickstoff wieder.
    Im Sichtfeld suchte Plutejo die Ortungsreflexe von Oshyans Beiboot. Er erschrak – denn jetzt schickte das Bordhirn die Reflexe von gleich sechs Sparklancern in sein Sichtfeld. Drei rasten im Sturzflug aus dem Finsterhimmel herab, drei entfernten sich im Zickzackkurs vom Zielobjekt.
    »Ich werde angegriffen!« Im Helmfunk kreischte Dragurowkas Stimme. »Sie greifen mich …!« Im nächsten Augenblick verschwand eines der drei im Zickzackkurs manövrierenden Objekte aus dem Sichtfeld.
    Plutejo wurde heiß und kalt und heiß und kalt. Er schaltete den Autopiloten aus und zog seinen Sparklancer nach oben. Er hätte sich gern den kalten Schweiß von der Stirn gewischt, doch sein Helm war geschlossen, und er brauchte beide Hände.
    Über der brennenden Station kreuzten sich die Strahlen vieler Laserkaskaden. Kurz nacheinander gab es zwei Explosionen, und im Schein der Glutblasen sah Plutejo zwei Beiboote den Flammen entgegentrudeln. Er hielt den Atem an. Beide Maschinen zogen Feuerschweife hinter sich her, beide verschwanden in der brennenden Kuppel. Dann wieder Explosionen, diesmal in der zerstörten Halbkugel.
    »Melden Sie sich, Suboberst Oshyan!« forderte Heinrichs Stimme. »Machen Sie Meldung, Primleutnant Sem!« Schweigen im Helmfunk. Beide Maschinen existierten nicht mehr. »Einen hat Oshyan getroffen!« rief der Roboter. »Vorsicht, Plutejo! Zwei Angreifer über Ihnen! Ich versuche sie auf mich zu lenken!«
    Plutejo ließ seine Maschine nach rechts wegkippen und leitete eine enge Kehre ein, um hinter die Angreifer zu gelangen. Gleichzeitig zog er steil nach oben, flog eine zweite Schleife, und dann sah er ihre Brennkreise unter sich. Laserkaskaden lösten sich aus ihren Rümpfen, Laserkaskaden trafen ihre Rümpfe, und auf einmal wurde es dunkel um Plutejo. Sämtliche Sichtfelder erloschen, sämtliche Kontrolleuchten, und vor dem Frontfenster seines Sparklancers glühte eine Feuerwand. Er spürte, wie seine Maschine abwärtstrudelte, er stürzte in die Gurte, schlug mit dem Helm gegen die Innenwände. Der Controgravkonverter war ausgefallen! Plutejo atmete

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