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Todesfalle Triton

Todesfalle Triton

Titel: Todesfalle Triton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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der Biosphären. Hier draußen können Sie auf Dauer nicht existieren.«
    »Das haben wir auch nicht vor, verehrte Generalin. Wir werden schon in wenigen Tagen wieder starten und …« Das Frauengesicht im Viquafeld verblaßte, Rasmuth redete ins Leere.
    »Gefechtsleitstand an Zentrale, haben die vom Schlachtschiff sich gemeldet?«
    »Ja. Die verwechseln uns mit der WYOMING und glauben, Dr. Gender DuBonheur sei an Bord«, berichtete Levian dem ehemaligen Ersten Offizier der TROJA. »Sie wollen eine Abordnung schicken und irgendwelche Formalitäten erledigen.«
    »Ich würde niemanden an Bord lassen«, riet Goltz.
    »Das habe ich auch nicht vor«, sagte Rasmuth.
    Ein paar Minuten später flammten drei oder vier Außenscheinwerfer am Unterboden des Schlachtschiffs auf. Drei Hangars öffneten sich, drei Sparklancer schwebten heraus und nahmen Kurs auf die RHEINGOLD. Ihre Frontscheinwerfer leuchteten auf. »Was gibt das, wenn es fertig ist?« murmelte Rasmuth.
    »Gefechtsleitstand an Zentrale. Gefällt mir nicht, was sich da zusammenbraut. Von hier hinten aus haben wir zwar weniger zu bieten als ein Schlachtschiff, aber in unseren Hangars stehen noch eine Menge Sparklancer. Wie wäre es, wenn wir ein paar von denen in Kampfbereitschaft versetzen?«
    Rasmuths Kaumuskeln pulsierten. »Goltz hat recht«, sagte Dr. Costner.
    Elf reguläre Mitglieder der ursprünglichen RHEINGOLD-Besatzung hielten sich zur Zeit an Bord auf. Die anderen hundertneunundachtzig waren entweder tot, in Geiselhaft auf Aqualung oder in Beibooten auf Triton unterwegs. Hinzu kamen Homer Goltz und Sarah Calbury; also dreizehn Besatzungsmitglieder insgesamt. Das war der aktuelle Stand. Rasmuth wies zwei Kybernetiker, einen Landungsspezialisten und zwei Techniker an, sich zu den Hangars zu begeben und fünf Beiboote einsatzbereit zu machen.
    Die drei Sparklancer der TP 3139 hatten mittlerweile die RHEINGOLD erreicht. Statt zu stoppen, glitten sie unter sie und verschwanden aus dem Sichtfeld. »Was soll das?« brauste Rasmuth auf. Zwei Sekunden später sprangen die beiden Hauptschotts und die vier Nebenluken der Zentrale auf. Alle fuhren sie herum.
    Sarah Calbury hatte plötzlich einen Fauststrahler in der Hand, was eigentlich verboten war. Dr. Costner rannte zum Wandschrank neben dem linken Hauptschott, öffnete ihn mit ihrem ID-Code und riß die Laserkaskadengewehre heraus. Sie schleuderte sie quer durch die Zentrale. Die anderen fingen die Waffen und entsicherten sie mit ihrem ID-Code. Eigentlich hätte Rasmuth den Befehl zu dieser Maßnahme geben müssen, aber der war viel zu perplex.
    »Die leeren Hangars öffnen sich!« rief eine Stimme aus dem Bordfunk; einer der Männer, die Rasmuth losgeschickt hatte, um eigene Beiboote kampfbereit zu machen. »Sie besetzen drei leere Hangars …!«
    »Goltz an Zentrale! Was ist mit dem verdammten Bordhirn los? Es entriegelt sämtliche Luken! Soll ich das Feuer eröffnen?«
    Die Bordärztin und Levian drückten sich links und rechts neben dem linken Hauptschott gegen die Wand und legten ihre Laserkaskadengewehre an. Rasmuth blickte vom Sichtfeld zu den offenen Luken, immer hin und her – er wirkte verwirrt. »Sie müssen das andere Schott schließen, Rasmuth!« rief die Costner. »Manuell!« Der Oberst rannte zum zweiten Schott. Von unten aus Ebene II drang Kampflärm.
    Am Schott angelangt, riß Rasmuth eine Luke in der Wandverkleidung auf. Das Handkurbelrad wurde sichtbar. Rasmuth schnallte seinen Strahler um und begann zu kurbeln. Laserkaskaden zischten plötzlich durch das noch offene Schott. Die Bordärztin und Levian brüllten, und als Rasmuth hinter sich blickte, wälzten sie sich brennend am Boden. Über ihnen auf der Schottschwelle standen Gestalten in dunkelroten Überlebenssystemen. Hinter ihnen im Gang schwebten Kampfroboter – sie gehörten zum Inventar der RHEINGOLD, doch statt die Angreifer auszuschalten, schwebten sie an ihnen vorbei und schossen erneut auf Costner und Levian, solange bis die sich nicht mehr bewegten. Rasmuth traute seinen Augen nicht.
    »Wer ist hier der Kommandant?« donnerte eine Stimme hinter ihm. Er fuhr herum und starrte in die Läufe dreier Strahler. Männer in dunkelroten Schutzanzügen richteten sie auf ihn. Relativ junge Männer. Der, welcher nach dem Kommandanten gefragt hatte, war von zierlicher Gestalt, hatte blasse und glattrasierte Haut und sehr strenge Augen.
    »Ich«, sagte Rasmuth und hob beide Hände.
    »Sie sind ein verdammter Dummkopf! Die Gepflogenheiten sind

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