Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesfee

Todesfee

Titel: Todesfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
Vom Netzwerk:
hakte Fidelma nach.
    |269| Díomsach nickte. »Das ist die ganze Geschichte, Fidelma von Cashel.«
    »War Febrat früher schon ein wenig seltsam?«
    »Davon weiß ich nichts«, antwortete Díomsach.
    »Und was sagt seine Frau zu all dem?«
    Der Stammesfürst zuckte die Achseln. »Nur, dass ihr Mann vielleicht zu viel arbeite und zu viel trinke.«
    »Das kann schon so sein«, erwiderte Conrí mit grimmiger Genugtuung. »Solange der gute Name der Uí Fidgente bei dieser Angelegenheit keinen Schaden nimmt, kümmert mich der Mann nicht.«
    »Aber er ist hier und will erneut Anzeige erstatten«, bemerkte Fidelma. »Warum?«
    Beide Stammesfürsten schwiegen.
    »Vielleicht will er unseren Verstand auf die Probe stellen«, antwortete Díomsach schließlich. »Oder er ist wahrhaftig verrückt, und wir müssen einen Arzt holen, der darüber befindet.«
    »Bruder Colla«, wies Schwester Fidelma den
scriptor
leise an, »bitte Fallach, den Krieger, zu uns herein …, aber ohne seinen Gefangenen.«
    Fallach war ein magerer, aber muskulöser dunkelhaariger Mann. Er trat mit einer gleichgültigen und abschätzigen Miene vor sie hin.
    »Fallach, ich habe gehört, dass ein Bauer namens Febrat da ist, um vor diesem Gericht eine Anzeige zu erstatten«, sagte Fidelma. »Du hältst ihn gefangen. Sag mir, warum, und sag mir, was du von diesem Mann weißt.«
    Fallach warf seinem Herrn Díomsach einen raschen Blick zu.
    »Lady«, begann er. Er wählte diese Anrede, weil er wusste, dass sie die Schwester des Königs von Muman war und nicht nur eine Nonne oder eine einfache
dálaigh
. »Ich wollte nicht, dass Febrat dich mit seinen Phantasiegeschichten belästigt. |270| Deshalb habe ich ihn festgenommen, bevor er den Gerichtssaal betreten konnte.«
    »Was weißt du über diese Phantasiegeschichten?«
    Fallach verlagerte kurz sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen.
    »Lady, er ist zweimal zu meinem Stammesfürsten Díomsach gekommen und hat behauptet, die Uí Fidgente hätten seinen Hof überfallen und allerlei Vieh gestohlen. Zweimal haben sich diese Behauptungen als unwahr erwiesen. Beide Male waren wir auf seinem Hof und haben festgestellt, dass dort alles in Ordnung war. Weder sein Bauernhof noch sein Vieh haben irgendwelchen Schaden erlitten. Seine Frau Cara kann sich die Behauptungen ihres Mannes nicht erklären. Sie sagte, dass es keinen Grund dafür gibt.«
    Schwester Fidelma schaute ihn nachdenklich an.
    »Und war Febrats Anschuldigung ganz konkret, wie ich gehört habe.«
    Fallach runzelte die Stirn. »Wie meinst du das? Ah, du meinst, dass er beim zweiten Mal Faramund, den Bauern vom Nachbargehöft, beschuldigte? Wir sind zu ihm gegangen …«
    Conrís Augen verengten sich.
    »Mir wurde soeben bewusst, dass ihr, um mit Faramund zu sprechen, das Gebiet der Uí Fidgente betreten musstet. Das ist ein aggressiver Akt. Dafür ist eine Entschädigung …«
    Schwester Fidelma unterbrach ihn mit Entschiedenheit.
    »Das Gebiet ist Teil des Königreichs Muman, und ich sitze hier über einer Angelegenheit zu Gericht, die das Königreich betrifft. Kein Wort mehr über Grenzstreitigkeiten. Díomsach und Fallach haben recht daran getan, einen vorgeblichen verbrecherischen Überfall auf ein friedliches Gehöft zu untersuchen. So schreibt es das Gesetz vor.« Sie wandte sich wieder an den Krieger. »Und was hat Faramund gesagt?«
    |271| »Er hat uns versichert, dass er nicht einmal in der Nähe von Febrats Hof war. Das und die Aussage von Cara und das Fehlen jeglicher Hinweise auf einen Überfall ließen nur einen Schluss zu. Ehrlich gesagt, obwohl Faramund ein Uí Fidgente ist, ist er doch vertrauenswürdig. Er hat sogar einmal Rechtswissenschaft studiert.«
    »Dann bist du der Ansicht, dass Febrat aus irgendeinem Grund lügt oder dass er nicht ganz zurechnungsfähig ist?«
    Fallach zuckte vielsagend die Achseln.
    »Ich würde meinen, der Mann ist verwirrt. Zwar lebt er schon, seit ich denken kann, in dieser Gemeinde, doch ich kenne ihn nicht gut. Er war ursprünglich nur ein
daer-fuidhir
, ein Wanderarbeiter. Dann konnte er sich ein kleines Stück unfruchtbaren Landes kaufen, und danach …«
    Díomsach unterbrach ihn lächelnd.
    »Nun, ich glaube, damit ist die Sache entschieden. Bringt ihn zurück auf seinen Hof. Es gibt nichts, was wir tun können, bis ihn seine Frau als seine nächste Angehörige von einem Arzt untersuchen lässt. Dann wird das Gesetz entscheiden, ob er als geistig behindert erklärt werden soll.«
    Fallach wollte sich

Weitere Kostenlose Bücher