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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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höher gewesen sein könnte.«
    »Eine sechsstellige, damit es nicht an Motivation mangelt«, sagte Milo. »Helga heuert sie an, und erfährt dabei so viel über Brandstiftung, dass sie die beiden nicht mehr braucht. Deshalb lässt Helga sie auch beseitigen. Dann schickt sie ihren Kumpel los, um die Knete zurückzukriegen. Woher sollte sie wissen, wo Backer sie verstaut hat?«
    »Das ist genau die Info, die jemand preisgibt, wenn er um sein Leben verhandelt. Oder zusehen muss, wie seine Freundin mit einer Knarre geschändet wird. Das Gleiche gilt für den Aufbewahrungsort des Lagerraumschlüssels. Wenn Backer ihn bei sich hatte, wurde die Sache noch einfacher.«
    »Ein Höllenaufwand, um einen Haufen Holz niederzubrennen.« Er griff nach hinten, holte seinen Attachekoffer und suchte das Familienfoto der Gemeins heraus.
    »Helga hat alle angelogen, was die Bewerbung für den Erweiterungsbau bei Kraeker anging«, sagte ich. »Die Galerie bedeutet ihr etwas, vielleicht weil die Familie bei dieser Party zum letzten Mal zusammen war. So kalt sie ist, ihre Schwester hat sie geliebt. Möglicherweise war Dahlia sogar der einzige Mensch, den sie jemals geliebt hat. Wenn einem das genommen wird, konzentriert man sich voll und ganz auf seine Wut und zerstört, was man kann.«
    »Sutma. Womöglich hat Helga insgeheim eine religiöse Ader und fährt auf die Vorstellung ab, dass Teddy nicht in den Himmel kommt.« Er musterte die Aufnahme. »Schau, wie sie dastehen, Dahlia abseits von den anderen.«
    »Sie steht auch näher bei Helga als bei Mama.«
    »Vielleicht kommt das daher, weil die Mama so charmant aussieht wie ein gefrorener Heilbutt. Der Papa hingegen ist eher ein… Kabeljau. Und Helga ist unser Hai.« Er grinste. »Wie wär’s damit als Küchenpsychoanalyse? Ich frage mich bloß, ob der Racheplan Helgas Ding ist oder eine Familienangelegenheit.«
    »Wir können nicht ausschließen, dass Mama und Papa beteiligt waren. Auf die eine oder andere Art ist es schließlich das Geld der Familie, das Helgas Lebensstil finanziert. Dahlias ebenfalls, einschließlich des Hauses, das tadellos gepflegt ist. Wäre interessant, wenn sich die Nachbarn erinnern könnten, ob jemand von den Gemeins hier gewohnt hat.«
    »Wir gehen Klinkenputzen, sobald mit dem Haus alles klar ist.« Ein weiterer Blick auf den kleinen Kolonialstilbau. »Das Einzige, was fehlt, ist der Jägerzaun.«
    Er schaute auf die Uhr, fragte beim Sprengkommando nach. Sie waren nur noch ein paar Minuten entfernt und rückten mit Hightech-Spielzeug und drei ihrer besten Hunde an.
    Aus ein paar Minuten wurden fünfzehn. Dann fünfundzwanzig. Milo wurde zappelig, rauchte, rief noch mal an. An einem der Hightech-Spielzeuge musste auf den letzten Drücker noch ein bisschen herumgebastelt werden. Milo stieß einen Fluch aus, sprang aus dem Auto und fing an, an Türen zu klopfen. Ich holte ihn ein.
    Zehn Minuten später hatten die Nachbarn bestätigt, dass Helga Gemein in dem Haus wohnte, aber außer ihr hatten sie keine anderen Bewohner gesehen.
    Eine hoch aufgeschossene Frau, die an einer Nat Sherman zog, sagte: »Sie verändert dauernd ihr Aussehen. Am einen Tag ist sie blond, am nächsten brünett und am übernächsten rot. Ich habe sie für eine Schauspielerin gehalten. Oder dachte, dass sie eine werden will.«
    Als wir wieder im Auto saßen, sagte Milo: »Eine ganze Perückensammlung. Und warum zum Teufel hat sie sich dann überhaupt den Kopf rasiert.«
    »Vielleicht ist das ein Ritus zur Selbstkasteiung.«
    »Sie opfert ihre Haare statt zu fasten?«
    »Oder zumindest solange, bis sie den Auftrag erledigt hat.«
     
    Das Sprengkommando rückte an, checkte die Umgebung ab, kehrte wieder zurück. Die rote Tür war nicht abgeschlossen und wurde mit einer langen Stange aufgestoßen, während alle zurücktraten. Keine Explosion.
    Ein Lieutenant steckte den Kopf hinein, wagte sich ins Innere, kam heraus und reckte die Daumen hoch. Die Hunde trotteten hinein. Die Hunde waren aufgeregt.
     
    29
     
    Dahlia Gemein war zwar fort, aber von der Ausstrahlung her war es noch immer ihr Haus.
    Spitzendecken, pastellfarbene Wände, eine helle rustikale Küche, die aussah, als wäre sie nie benutzt worden. Reizende kleine Korbtische, die voller reizender kleiner Glasfiguren standen; sie hatte eindeutig eine Vorliebe für Delphine und Affen. Ein halbes Dutzend laienhaft gemalter, hellblauer abstrakter Bilder, die mit Dahlia signiert waren. Eine winzige goldene Sonne als Punkt auf dem

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