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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Parkplatz klarmachen wollte, hat sie einfach durch mich durchgeschaut. Als ob ich gar nicht da wäre. Als ob ich Luft wäre.«
    »Wann haben Sie sie zum letzten Mal gesehen?«
    »Schon eine ganze Weile nicht mehr, muss ich sagen… einen Monat. Was genau hat sie eigendich niedergebrannt?«
    »Wir arbeiten noch daran«, sagte Milo.
    »Soll heißen, es geht mich nichts an? Na schön, solange sie nicht zurückkommt und mich in die Luft jagt.«
    »Falls Sie sie wieder sehen, hier ist meine Karte, Mr. Kwok.«
    »Sie halten nicht Ausschau nach ihr - keine Observierung?«
    »Wir unternehmen alles, was nötig ist, um sie zu fassen, Sir.«
    Kwok hatte die Karte noch nicht genommen. Milo hielt sie ihm hin.
    »Nehmen Sie mich ernster als diese Verkehrspolizisten?«
    »Das habe ich bereits, Sir. Ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihre Hilfe.«
    Kwok steckte die Karte ein.
    »Wenn Sie das nächste Mal mit Ihrem Sohn sprechen, sagen Sie ihm, sein Dad ist auch ein Held.«
    Kwok wand sich. »Davon versteh ich nichts, ich wollte bloß vernünftig sein. Yeah, ich rufe Sie an. Wer zum Teufel will denn, dass sie zurückkommt und die ganze Gegend niederbrennt?«
     
    Keine Spur von Helga Gemein. Am nächsten Tag ging nur noch eine Handvoll nutzloser Hinweise ein.
    Milo stellte fest, dass der gemietete Laden einem älteren Ehepaar namens Hawes gehört, das in Rancho Mirage wohnte. Der Mietvertrag war von einem Maklerbüro ausgehandelt worden, und die damit befasste Maklerin war mittlerweile nach New Jersey gezogen.
    »An dem Umzug ist nichts Anrüchiges«, sagte er. »Die Maklerin hat bloß geheiratet, und der Gatte wurde nach Trenton versetzt. Vielleicht ist sie deswegen unvorsichtig geworden. Helga hat ihren richtigen Namen genannt, aber alle Hintergrundinformationen, die sie angegeben hat, waren falsch, und keiner hat es überprüft. Außerdem hat sie die Miete ein Jahr im Voraus bezahlt, in bar, und das erleichtert so was. Ich habe von Ma und Pa Hawes eine Durchsuchungserlaubnis bekommen, nette Leute übrigens, etwa so radikal wie Norman Rockwell, und sie hatten mächtig Schiss, weil ihr Laden als Kawummfabrik benutzt wurde.«
    »Wurde das bestätigt?«
    »Das Sprengkommando hat Zutaten für Götterspeise gefunden, Kochbücher wie das, das Ricki Flatt in Desis Zimmer gesehen hat, deutsche und schweizerische Zeitungsartikel über Öko-Sabotage, Computerrecherchen über Sranil, Kupferdraht, Schalter, Zeitzünder mit Fernsteuerung, Werkzeug und Werkbänke, um alles zusammenzubauen. Außerdem eine Sammlung von Damenperücken, dreifach in Plastik eingepackt. Glücklicherweise keine Sprengfallen, deshalb haben wir alles dagelassen, für den Fall, dass Helga zurückkommt, und überwachen das Haus in drei Schichten rund um die Uhr. Sean, Moses, ich, Del Hardy, weil er mal bei den Special Services war und sich mit Terroristen richtig auskennt, und acht Zivilfahnder.«
    »Milos Armee, dank Seiner Generosität.«
    »Er liebt es, wenn er in seiner Gottherrlichkeit recht hat. In der Gasse gibt es keine vernünftige Parkmöglichkeit, aber die Hawes besitzen noch einen Haufen anderer Läden an der Straße, und ein paar stehen leer, so dass wir auf beiden Seiten von Helgas kleinem Unterschlupf in Stellung gehen, und wenn sie aufkreuzt, ist sie ‘ne gestutzte Misanthropin. Der Haken dabei ist natürlich, dass sie mit dem Buick, der zur Fahndung ausgeschrieben ist, bereits in der Gegend rumkurvt. Die Autonummer, die sich Kwok gemerkt hat, stammt von einem gestohlenen Pickup. Ein Typ mit einer Autowäscherei wurde vor elf Monaten abgezockt, als er - rate mal - in Holmby Hills war.«
    »Sie hat die Gegend lange ausgekundschaftet«, sagte ich. »Sie und der Kapuzenmann. Sie hatte von Anfang an vor, aktiv mitzuwirken, nicht bloß als Finanzier. Backer und Fredd waren entbehrlich, sobald die beiden angemustert hatten.«
    »Ja, Helga ist ein Schätzchen. Ich bin um sieben in der Gasse. Jetzt muss ich rüber zu Ricki Flatts Motel, weil sie mit dem ganzen Papierkram zu Desis Leiche fertig ist und ich sie zum Flughafen fahre.«
    »Mehr als nur die Pflicht«, sagte ich. »Und unterdessen bohrst du nach allem, was sie dir noch nicht erzählt hat.«
    »Du«, sagte er, »bist ein unerschütterlicher Skeptiker. Aber gerade deswegen sind wir ja Freunde. Willst du mitkommen? Es könnte möglicherweise psychologisch werden.«
     
    31
     
    Ricki Flatt wartete vor ihrem Zimmer, die Jacke geschlossen, das Gepäck am Boden.
    Milo sprang heraus und war vor ihr an der hinteren

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