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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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kümmern, wenn Sie wollen.«
    »Vielen Dank, Chris«, sagte Milo. »Ich halte Sie auf dem Laufenden.«
    »Die Sache fängt allmählich an, Spaß zu machen.«
    »Getrennte Autos heißt, dass Helga Backer zu dem Lagerraum gefolgt sein könnte«, sagte ich. »Sobald sie sich den Schlüssel beschafft hatte, war es ein Kinderspiel, an das Geld ranzukommen. Sie musste ihn nicht mal drangsalieren, um ihn zu kriegen. Sie haben im gleichen Büro gearbeitet, und Backer, stets gesellig, geht mit seinen Freundinnen zum Mittagessen. Helga, stets die Einzelgängerin, bleibt da, durchsucht seinen Schreibtisch oder eine Jackentasche und macht sich einen Abguss.«
    »Warum dann die Schändung mit der Knarre?«
    »Jeder hat seine eigene Vorstellung von Spaß.«
    »Herrgott«, sagte Milo, »ich will ein Stelldichein mit diesem Mädchen in einem kleinen, hellen Zimmer.«
     
    Eine richterliche Vollmacht zur Einsicht in Helgas finanzielle Transaktionen ergab wenig. Sie hatte ihr Amex-Konto wenige Tage nach der Fahrt nach Port Angeles aufgelöst. Kein anderes tauchte unter ihrem Namen auf.
    »Papa hat die Tresore voller druckfrischer Scheine«, sagte ich. »Vielleicht lässt dich die Dienststelle nach Zürich fliegen.«
    Er rief Gayle Lindstrom an und bat um eine Überprüfung der GGI-Alter Privatbank.
    »Ich wird’s versuchen«, sagte sie, »aber dazu brauche ich viel Glück, diese Häuser sind besser abgeschottet als Raketensilos.«
    »Immer noch nichts am Flughafen?«
    »Ich habe keine Geheimnisse, Milo. Wenn es was gäbe, würde ich’s Ihnen mitteilen.«
    Er hatte ihr nichts von dem Laden an der Western erzählt. Als ich fragte, warum, sagte er: »Zu diesem Zeitpunkt kann sie lediglich alles noch komplizierter machen. Irgendwelche Vorschläge, wie wir Ms. Höllisch aufspüren können?«
    »Ich frage mich, ob sie eine Überlandtour riskiert. Sie passt nicht gerade ins ländliche Amerika.«
    »Helga im Herzen von Amerika - klingt wie ein Film.«
    »Las Vegas ausgenommen«, sagte ich.
    »Yeah, ein dreiköpfiger Albinoaffe würde dort hinpassen, ohne aufzufallen. Das ist die Hauptanlaufstelle aller Flüchtigen. Okay, ich kenne einen US-Marshal, den rufe ich gleich an. Vielleicht taucht Helga an den Crap-Tischen im Caesars auf. Wenn nicht, hast du wahrscheinlich recht, und sie ist noch in der Stadt. Früher oder später kehrt sie hoffendich zu ihrer Bombenwerkstatt zurück.«
    »Ich tippe auf früher.«
    »Weil du mein Freund bist?«
    »Weil das ihre Weihestätte ist.«
     
    Gayle Lindstrom rief an und sagte, dass sie mit ihren Bossen über eine Überprüfung der Bank geredet habe. In Anbetracht der Verhandlungen mit der Schweizer Regierung über Nazi-Gold und geplünderte Kriegskonten müsste man sich auf ein jahrelanges Gerangel einstellen.
    »Geht doch nichts über Neutralität«, sagte Milo.
    »Was wir tun können«, sagte sie, »ist eine Erfassung sämtlicher Pässe der Familie Gemein einzuleiten, um eine Anklage wegen Verschwörung aufzubauen, falls Sie Helga jemals finden sollten. Diese ganze Sache macht das FBI nervös.«
    »Weil Doreen Ihr bezahlter Spitzel war und Sie benutzt hat?«
    »Meine Vorgänger«, sagte Lindstrom. »Mein Ziel ist es, in dieser Sache für nicht eingeweiht gehalten zu werden.«
     
    Um siebzehn Uhr dreiundvierzig aß Milo an seinem Schreibtisch Schnellimbissfraß und bereitete sich auf seine Schicht in der Gasse vor.
    Er hatte den Mund voller Burrito, als Sean Binchy anrief.
    »Ich habe sie, Lieutenant! In Handschellen und auf dem Rücksitz von meinem Auto. Sie hat sich ganz einfach festnehmen lassen.«
     
    32
     
    Helga Gemein, ganz in Schwarz und mit ihrer Bettie-Page-Perücke, stellte ihren Buick so achtlos ab, dass kaum noch Platz für Hiram Kwoks Wagen blieb. Sie hatte den Schlüssel bereits im Schloss ihrer Bombenfabrik stecken, als Sean Binchy sie von hinten ergriff.
    Er rief »Polizei«, umschloss mit seinen langfingrigen Bassistenhänden ihre Handgelenke und hatte ihr innerhalb von Sekunden Handschellen angelegt.
    »Alles wegen ein paar Zweigen?«, sagte Helga.
    Binchy klopfte sie kurz ab und drehte sie um. »Zweigen?«
    Helgas Blick besagte, dass er ein hoffnungsloser Fall war.
    Als Moe Reed vom anderen Ende der Gasse kam, hatte Sean sie bereits auf dem Rücksitz seines Zivilfahrzeugs angeschnallt. Sie funkelte aus dem Fenster.
    »Ausgezeichnet, Bruder«, sagte Reed und öffnete die Tür, um sie sich genauer anzuschauen.
    »Sie sehen aus wie ein Scherge«, sagte Helga.
    »Und Sie sind Expertin

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