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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Tür des Autos.
    »Das wäre wirklich nicht nötig gewesen, Lieutenant.«
    »Wir fahren durch die Stadt, die Stadtautobahn bringt um diese Uhrzeit nichts«, kündigte er an.
    Kurz darauf: »Wie lief’s mit dem Coroner, Ricki?«
    »Es hat eine Weile gedauert, aber wir haben uns schließlich geeinigt. Ich kann Desi in zwei Tagen zurücktrans… zurückschicken lassen. Ich habe mit der Verwaltung des Friedhofs gesprochen, auf dem meine Eltern liegen, und sie haben ein freies Grab. Sie haben mich an einen Bestattungsunternehmer verwiesen, der sich sowohl um die Logistik als auch um die Kosmetik kümmert. Er hat gesagt, es gäbe nicht viel zu tun, Desi sehe immer noch gut aus. Irgendwelche Fortschritte, Lieutenant.«
    »Wir arbeiten uns Stück für Stück voran, Ricki. Ach, übrigens, die Koffer sind nicht mehr in dem Lagerraum.«
    »Großartig«, sagte sie. »Ich habe heute Morgen mit Scott gesprochen, und er hat nichts davon erwähnt, also sind wir fein heraus.«
    »Ja, das sind Sie, Ricki.« Kurze Pause. »Wir leider nicht.«
    »Was meinen Sie damit.«
    »Die Polizei von Port Angeles hat die Koffer nicht abgeholt. Dieser Typ ist ihnen zuvorgekommen.«
    Er bog den Arm durch und hielt ihr eine Kopie des Fotos von der Überwachungskamera hin, das Chris Kämmen geschickt hatte. Wie Kämmen vorausgesagt hatte, war es zu verschwommen, als dass man etwas damit anfangen konnte.
    »Wer ist das?«
    »Wir hatten gehofft, dass Sie es vielleicht wissen.«
    »Ich? Warum sollte ich?«
    »Es könnte ein Einheimischer sein.«
    »Tja, ich weiß es nicht«, sagte sie. »Ich habe nicht die geringste Ahnung.« Sie kniff die Augen zusammen. »Hat er alles mitgenommen?«
    »Klar doch.«
    »Wie ist er reingekommen?«
    »Mit einem Schlüssel«, sagte Milo. »Wer außer Ihnen und Desi hatte einen?«
    »Niemand - weiß Scott etwas davon?«
    »Nicht unbedingt. Was ist mit Scott? Hat er einen Schlüssel?«
    »Nein, wir haben den Raum gemietet, um die Sachen meiner Eltern einzulagern. Scott hat mir immer in den Ohren gelegen, dass ich alles abstoßen soll. Jemand hat also das ganze Geld gestohlen? Die gleiche Person, die Desi ermordet hat?«
    »Das wissen wir noch nicht.«
    Ricki Flatt gab das Foto zurück. »Deshalb haben Sie mir angeboten, mich zu fahren. Sie denken, ich hätte Ihnen etwas vorenthalten, und wollten mir weitere Fragen stellen.«
    »Ich informiere Sie bloß über den derzeitigen Stand der Dinge, Ricki. Nur Sie und Desi hatten Schlüssel, und der Typ auf dem Foto hat sich einen beschafft. Haben Sie Ihren zufällig bei sich?«
    »Ich - natürlich.« Sie öffnete ihre Handtasche, kramte darin herum, holte einen Ring heraus und suchte den richtigen. »Der hier. Das ist meiner. Das heißt, dass diese Person Desis benutzt hat. Was wiederum heißt, dass er Desi ermordet hat. Wegen des Geldes, es geht doch immer um das verdammte Geld!«
    Sie vergrub das Gesicht in den Händen, schaukelte vor und zurück.
    Milo fuhr eine weitere halbe Meile. »Was hat Ihnen Desi über seine Chefin erzählt, Helga Gemein.«
    »Sie? Hat das etwas mit Desis Job zu tun?«
    »Im Moment habe ich nur Fragen zu bieten, keine Antworten, Ricki. Hat Desi über Helga geredet? Über die Arbeit im Allgemeinen?«
    »Er mochte den Job, hat Desi gesagt, er mache Spaß, sei irgendwie einfach. Hat gesagt, er habe sie bei einem Kongress kennen gelernt, und sie habe ihm daraufhin den Job angeboten.«
    »Was für ein Kongress?«
    »Das hat er nicht gesagt. Warum? War sie daran beteiligt - o mein Gott. Als Desi das Geld brachte, war er mit einer Frau unterwegs. Ich habe es Ihnen nicht gesagt, weil es mir entfallen war - er hat sie nicht mitgebracht, aber nachdem Desi und ich die Koffer in den Lagerraum gebracht hatten, habe ich ihn gebeten, zum Abendessen zu bleiben. Er hat gesagt, er würde liebend gern annehmen, müsste aber ins Hotel zurück, weil dort jemand auf ihn wartet. Ich habe natürlich angenommen, dass es eine Frau war, weil es bei Desi immer eine Frau war. Ich habe im Scherz gesagt, du bist einen Tag in der Stadt und hast schon eine heiße Mieze? Normalerweise hätte er schelmisch gegrinst. Diesmal hat er aber nur die Stirn gerunzelt und gesagt: >Eine heiße Mieze wäre ideal, aber wette lieber nicht darauf.< Was für Desi ungewöhnlich war, er war immer so optimistisch.«
    Sie unterdrückte die Tränen. »Ich weiß noch, dass ich irgendwie schadenfroh war. Endlich war Desi auch einmal abgeblitzt. Wie kleinkariert von mir, all diese dämlichen, kindischen

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