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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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ganze Stammesding, wie heißt es doch gleich…«
    »Sutma«, sagte Milo.
    »Klingt wie Kamasutra«, sagte der Chef. »Wie irgendwas aus einem Sonderheft von National Geographie. Andererseits leben wir in einer multikulturellen Zeit, folglich liegt es mir fern, dämliche primitive Bräuche zu diskreditieren. Okay, sie war in einem Auftrag unterwegs, hat’s vermasselt und sich aus Schande umgebracht. Dem schließe ich mich an. Können Sie sich vorstellen, dass sie die Turmmorde begangen hat?«
    »Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen, Sir, aber mein Bauch sagt nein.«
    Der Chef aß mehr Salat. »Hat irgendjemand eine Ahnung, ob Prinz Teddy tot oder lebendig ist?«
    »Nein, Sir«, sagte Milo.
    »Was haben Sie im Zusammenhang mit den Turmmorden geplant?«
    »Noch nichts, Sir.«
    »Dann fangen Sie damit an, und zwar schnell. Ich habe einen Fall, bei dem ich möchte, dass Sie sich darum kümmern. Bandengesocks im Bereich der Southwest Division, das an der Brust des Bundes hängt - Bandenpräventionsförderung. Was so ist, als würden Pädophile dafür bezahlt, dass sie eine Vorschule leiten. Ich habe guten Grund zu glauben, dass das Geld dazu verwendet wird, schwere Artillerie zu kaufen.«
    »Die Southwest Division braucht meine Hilfe?«
    »Ich bestimme, wer was braucht. Sie haben zwei Wochen Zeit, um die Turmmorde abzuschließen, bevor die Sache auf Eis gelegt wird.« Die manikürten Finger hoben ein Viertelsandwich hoch. »Schmeckt Ihnen Ihr Steak nicht?«
    »Es ist großartig, Sir.«
    »Dann hauen Sie es rein, so wie üblich. Zwei erfrischende Rülpser, und dann sind Sie unterwegs zum Van Nuys und überprüfen den Hangar.«
    »Hat die sranilesische Botschaft die Erlaubnis erteilt?«
    »Nachdem sie achtundvierzig Stunden lang nicht auf unsere berechtigte Anfrage eingegangen sind, plus große Gefahr? Scheißen Sie auf die, Sturgis. Ich erteile die Erlaubnis.«
     
    35
     
    Ein herrlicher Nachmittag am Van Nuys Airport.
    Keine Warteschlangen an den Kontrollen, keine Verspätungen oder andere Demütigungen. Dies war der Mont Blanc des Reisens, rein privat, jeder glückliche Fluggast besaß oder hatte zumindest einen der makellosen weißen Jets geleast, die in voller Pracht auf dem Vorfeld standen.
    Es war ein ruhiger Nachmittag; nur eine einzige Maschine ließ die Triebwerke laufen. Eine Citation X, schnittig wie ein Rennwagen. Träger hasteten mit einem Wagen voller Vuitton-Gepäck zum Frachtraum, während sich eine gut genährte vierköpfige Familie mit Sonnenbrillen an Bord begab. Die Mutter um die dreißig, der Vater um die fünfzig, zwei Kids unter zehn. Alle in Wildleder.
    Das Luxusterminal hinter den Rollbahnen lag inmitten von Grün. Desgleichen die drei anderen Luxusdepots, an denen wir vorbeikamen. Die Hangars standen am nördlichen Ende des Flughafens, wie riesige Spielzeugkisten.
    Das Sprengkommando wartete an Hangar 13A, als Milo und ich eintrafen. Bekannte Gesichter von der Durchsuchung von Helgas Haus und der Werkstatt, sämtliche technischen Spielzeuge dabei, bereit, das Ganze zu wiederholen.
    Die Hündin war neu, ein wunderbar gepflegter Flat-Coated Retriever namens Sinead, die geduldig neben ihrem Hundeführer stand und ein Selbstvertrauen ausstrahlte, das von gutem Aussehen und großem Können herrührt.
    »Darf man sie streicheln, Mitch?«, sagte Milo.
    »Klar«, sagte der Hundeführer.
    Eine große Hand streichelte den Kopf der Hündin. Sinead schnurrte wie eine Katze. »Ist sie eine Alleinunter-halterin?«
    »Sie ist die Einzige, der wir vertrauen können«, sagte Mitch, »weil sie sich nicht vom Düsentreibstoff und dergleichen ablenken lässt.«
    »Gute Nase, was?«
    »Die beste«, sagte Mitch. »Die äußere Umgebung haben wir bereits abgesucht. Sauber. Gehen wir rein.«
     
    Sinead war innerhalb von Sekunden drinnen und wieder draußen. Anschließend nahm das Sprengkommando eine genaue Durchsuchung vor, erklärte den Hangar für sicher und winkte uns hinein.
    Der Innenraum war kleiner als das Haus an der Borodi Lane, aber nicht viel, mit einer sechs Meter hohen Decke, Teppichboden und Zedernholztäfelung. Mitten drin stand ein marineblauer Gulfstream 5. Die Zahlen am Seitenleitwerk stimmten mit der internationalen Kennzeichnung von Sranil überein. Es war eine von insgesamt drei Maschinen, die auf der Insel zugelassen waren, und alle gehörten der Herrscherfamilie. Auf einem goldenen Emblem an der Tür prangte die srinalesische Flagge: Palmwedel, eine Krone, drei Sterne in einer waagerechten

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