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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Reihe.
    Hinter dem Jet türmten sich bis zu drei Meter hohe Holzkistenstapel. Milo ließ von den Polizisten ein paar herunterheben und stemmte sie auf.
    Mikimoto-Perlen in der ersten. Tausende davon in mit Samt ausgelegten Kästchen. Die nächsten drei enthielten in Plastik verpackte Pelzmäntel, vorwiegend Zobel. Kiste Nummer vier war einem anderthalb Meter breiten Tiffany-Kronleuchter vorbehalten. Farbenprächtige Malvenblätter von unterschiedlicher Leuchtkraft.
    Fünf und sechs: Goldbarren. Weiter ging’s mit Platinschmuck. Gobelins. Gemälden, zumeist liebliche Landschaftsmotive. Es folgten Stiche alter Meister, dann noch mehr Gold und Taschen voller roh geschliffener Diamanten.
    »Kriegen wir Finderlohn?«, sagte einer der Cops.
    Milo legte sein Brecheisen hin und ging zum anderen Ende des Hangars, wo hinter dem riesigen Rumpf des Jets eine Flotte von Autos unter marineblauen Planen stand. Auf jeder die gleichen Herrscherinsignien.
    Als er die Planen wegzog, kamen ein roter Ferrari Enzo, ein schwarzer Bugatti Veron, ein limonengrünes Lamborghini-Cabriolet und ein silberner Rolls-Royce Phantom zum Vorschein. Hinter der Limousine stand ein weißer Prius.
    »O Mann«, sagte der gleiche Cop. »Ich hätte in Saudi-Arabien zur Welt kommen sollen.«
    »Sranil«, sagte ein anderer.
    »Was auch immer, Mann. Bei so viel Klunkern darfst du mich Hussein nennen und mich mit einem stumpfen Messer und ohne Betäubung beschneiden.«
    »Hat’s beim ersten Mal nicht genug wehgetan?«, sagte sein Kumpel.
    Ein anderer Polizist sagte: »Habe gehört, dass sie nicht viel übrig gelassen haben.«
    »Da hast du was Falsches gehört, Mann. Frag deine Frau.« Gelächter.
    »Was ist denn mit dem Hybrid, der sieht ja aus wie ein Pickel am Arsch vom Rolls«, sagte der erste Cop.
    »Wahrscheinlich hat er ‘nen Motorblock aus massivem Gold, Mann. Oder er ist schwer aufgetunt - darf ich die Haube aufmachen, Lieutenant?«
    Milo hielt ihn mit erhobener Hand zurück. Umkreiste die Autos, zog Handschuhe an. Getönte Fenster bei jedem Wagen, aber die Türen waren nicht verschlossen. Er öffnete die Fahrertür des Prius und hielt inne.
    Wir stürmten hin.
    »Ach, du lieber Gott«, sagte ein Cop. »Ist das ekelhaft.«
    Zwei Skelette nahmen den Fonds des Hybriden ein, aneinandergedrängt, sich umarmend, ein Duett aus ineinander verflochtenen Knochen. In meinen Augen keine arrangierte Pose - eher der natürliche Wunsch, sich aneinanderzudrücken, wenn man mit der allerschlimmsten Neuigkeit konfrontiert wird.
    Milo richtete seine Taschenlampe auf die Gebeine, und ich schaute an ihm vorbei. Baumwollartige blonde Büschel auf dem kleineren Schädel, dunklere Strähnen auf dem anderen.
    Ober- und Unterschenkelknochen aneinandergedrückt, die Finger ineinander verschlungen. Liebende bis in alle Ewigkeit.
    »Zwei Einschusslöcher an jedem Schädel«, sagte Milo. »Auf der Stirn und unter der Nase.«
    »Eine Exekution«, sagte der Cop, der gefragt hatte, ob er einen Blick unter die Haube werfen dürfte. »Und sie mussten zusehen.«
    Milo war weiter mit seiner Taschenlampe zugange. »Da ist etwas Haut, hauptsächlich an den unteren Extremitäten, sieht ledrig aus.«
    »Mumifiziert«, sagte ein anderer Cop. »In dem Raum werden Feuchtigkeit und Temperatur geregelt. Hat wahrscheinlich die Verwesung verlangsamt, aber nicht verhindert.«
    »Holla, Mann, da hat sich jemand Medical Detectives angeschaut.«
    »Lieutenant, was glauben Sie, wie lange die schon hier sind?«
    »Dazu müssen wir auf den Coroner warten«, sagte Milo, »aber meiner Schätzung nach zwei Jahre.«
    »Könnte hinhaun, Lieutenant. Der Wachmann kann sich nicht erinnern, hier schon mal jemanden gesehen zu haben, und er ist seit achtzehn Monaten im Dienst. Ganz im Gegensatz zum Nachbarbau, das ist Larry Stonefields kleine Porsche-Garage, und Larry fährt gern jeden Tag ein anderes Auto, und seine Crew geht hier ständig ein und aus.«
    »Fünfzehn? Gib mir einen, Mann, dann bin ich zufrieden.«
    »Gib mir eine von den Kisten. Meine Freundin würde für ein Millionstel von dem, was da drin ist, jemanden umbringen.«
    »Gute Wortwahl, Mann.«
    Milo richtete seine Taschenlampe auf die Füße der Skelette, steckte den Kopf weiter hinein, zog ihn zurück. »Alle möglichen Krusten und Flecken auf dem Teppichboden. Wenn sie nicht im Auto erledigt wurden, hat man sie ganz in der Nähe erledigt. Okay, sperren wir die Bude ab.«
     
    Ein Vergleich der mitochondrialen DANN aus dem Knochenmark des

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