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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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an.
    Sie brach in Tränen aus. Würgte, schlug die Hand vor den Mund und wedelte mit der anderen hektisch herum. Milo rutschte heraus, worauf sie zur Toilette rannte.
    »Sie hatte schon immer einen schwachen Magen«, sagte Sheryl Passant.
    »Von Ihnen hat sie das Gleiche gesagt«, sagte ich.
    »Ich? Niemals. Ich mag schon mein ganzes Leben lang Chili und scharfe Sachen.«
    »Was hat Marjorie sonst noch gesagt, nachdem sie Ihnen von Des erzählt hat?«
    »Gar nichts. Sie hat einfach den Mund gehalten und noch mehr getrunken. Wir mussten eine ganze Zeitlang dort rumsitzen, bis sie wieder fahren konnte. Helga ist zuerst gegangen, ich und Tina und Ms. Holman haben rumgesessen und einander angeschaut, so als hätte niemand mehr was zu sagen. Auf einem großen Plasmafernseher lief CSI: Miami, und wir haben es uns einfach angeschaut, und dann sind wir alle heimgefahren.«
    »Was ist am nächsten Tag geschehen?«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Wurde das Gespräch nicht mehr erwähnt?«
    »Nee.« Sie ließ die Hände sinken, um wieder mit der Serviette herumzuspielen. Diesmal ließ sie sie auf meinem Schoß liegen.
    Ich rutschte weg. »Ich sehe mal nach, ob mit Bettina alles in Ordnung ist.«
    »Keine Sorge, der geht’s gut - na schön, meinetwegen, aber sie kommt wirklich klar.«
     
    Es dauerte neun Minuten, bis Sanfelice aus der Damentoilette kam. Sie war wacklig auf den Beinen, und ihre Augen waren gerötet. Als sie mich sah, schnappte sie nach Luft. »Ist alles in Ordnung?«
    »Mir geht’s scheußlich«, sagte sie. »Das war scheußlich.«
    »Tut mir leid, ich hatte nicht vor, so ins Detail zu gehen -«
    »Mit Sheryl musste es ja so kommen. Sie gibt gern an. Ihr Dad ist Trinker und hat ihre Mom ständig geschlagen. Sheryl war nicht gut in der Schule, und ihre Mom ist vor ein paar Jahren gestorben. Meine Mom sagt, sie ist ‘ne Schlampe, aber sie hat’s ja auch schwer gehabt.«
    Sie warf einen Blick zu der Nische. »Sie erzählen meiner Mom nichts, oder?«
     
    8
     
    Passant und Milo schwiegen vor sich hin. Passant wirkte gelangweilt.
    Als sich Bettina Sanfelice wieder setzte, sagte Milo: »Eine Frau ist mit Des gestorben -«
    »O mein Gott.«
    »Und ich habe ein Bild von ihr. Es ist nicht abstoßend oder blutig, aber es wurde nach ihrem Tod aufgenommen. Trauen Sie sich zu, einen Blick darauf zu werfen?«
    »Ich hab’s grade gesehen, Tina«, sagte Passant. »Ist nichts weiter dabei, und du kennst sie auch nicht.«
    Sanfelice holte tief Luft. »Wieso bist du dir da so sicher?«
    »Ich kenne sie nicht, also kennst du sie auch nicht.«
    »Das ist doch Unsinn, Sheryl. Zeigen Sie’s mir, Sir.«
    Milo holte das Foto von der Toten heraus. Sanfelice musterte es. Lächelte triumphierend. »Ich habe sie mit Des gesehen.«
    »Na klar«, sagte Passant.
    »Wo und wann, Bettina?«, sagte Milo.
    »Bloß einmal, Sir. Es war nach der Arbeit. Des und ich waren die Letzten im Büro. Ich hab aufgeräumt, und Des hat am Computer Sachen gezeichnet. Unsere Autos standen draußen auf dem Parkplatz, und wir sind zusammen rausgegangen.« Sie tippte mit dem Finger auf das Bild. »Sie hat neben seinem Auto gestanden. Hat auf ihn gewartet, und er war nicht überrascht oder so, als er sie sah.«
    »Hat er sich gefreut, sie zu sehen?«
    »Er hat sich weder gefreut, noch war es ihm unangenehm. Irgendwas… dazwischen.«
    »Märchenstunde mit Bettina…«, murmelte Passant. »Ich habe sie eindeutig gesehen«, sagte Sanfelice. »Ich kann Ihnen sogar noch sagen, was sie anhatte, Sir. Enge Jeans und ein schwarzes Tank Top. Sie hatte eine richtig gute Figur. Ich weiß noch, dass ich gedacht habe, da hat Des aber eine scharfe Schnitte an Land gezogen.«
    Ein funkelnder Blick zu Passant. Ganz im Gegensatz zu…
    Passant schnaufte und schlürfte ihren Drink.
    »Hat Des sie mit Namen angesprochen?«, sagte ich.
    »Nee, die haben überhaupt nicht miteinander geredet. Er hat ihr irgendwie bloß zugenickt, und sie hat zurückgenickt.«
    »Sind sie zusammen aufgebrochen?«
    »Das weiß ich nicht genau. Ich bin zuerst weggefahren und hab’s nicht gesehen.«
    Sheryl Passant nahm das Foto. »Ich würde sie nicht als scharf bezeichnen.«
    »Wie lange ist das her, Bettina?«, sagte Milo.
    »Das kann ich Ihnen nicht genau sagen, aber es war, bevor GHC dichtgemacht hat, vor etwa zwei Monaten, glaub ich, vielleicht auch ein bisschen länger, zirka zweieinhalb.«
    »Können Sie uns sonst noch irgendetwas sagen, Bettina?«
    »Nein, Sir.«
    »Okay, danke, Sie haben uns

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