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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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sehr geholfen. Falls Ihnen sonst noch irgendwas einfallen sollte, hier ist meine Karte.«
    »Der fällt nichts mehr ein, glauben Sie mir«, sagte Passant. »Und mir können Sie auch eine geben.«
     
    Wir schauten ihnen hinterher, als sie gingen, Passant maulend, während Sanfelice vor ihr herlief.
    »Blondie ist dir ziemlich unverfroren auf die Pelle gerückt«, sagte Milo.
    »Du hast ja keine Ahnung«, erwiderte ich.
    »Heftiges Füßeln?«
    »Mehr als das.«
    »Ach.«
    »Ich schicke der Dienststelle eine Rechnung für freischaffenden Lockspitzeleinsatz. Hatte die Passant noch irgendwas hinzuzufügen, als du sie allein hattest?«
    »Nada, die ist ein Hohlblock. Allerdings hat sie versucht, mit meinen Wüstenstiefeln rumzuspielen. Wenn die wüsste, was? Wie war’s mit Sanfelice drüben beim Klo?«
    »»Erzählen Sie bitte Mom nichts.< Sieht so aus, als ob Des ein Gewohnheitstier war.«
    »Dieses Bitte-bringt-mich-um-Schild kommt mir immer größer vor. Okay, nichts wie weg.«
    »Zum Italiener?«
    »Hast du Hunger?«
    »Ich dachte, du hättest welchen.«
    »Yeah, ich könnte schon was vertragen. Aber meinetwegen können wir auch hierbleiben. Ansonsten plädiere ich für gemischte Antipasti, die Schweinskopfsülze mit dem köstlichen, aber leicht rauchigen Beigeschmack, die gebratenen Artischocken nach römischer Art, dann einen schönen Salat mit dünn gehobeltem Parmesan, Pepperoncini und pikant eingelegten schwarzen Oliven, einen Teller gebackene Ziti, mit Brotkrumen bestreut. Wenn danach noch Platz ist, gibt es immer noch das Lammkotelett mit sizilianischer Soße, einen Schlag Spumoni, und obendrauf noch einen dreifachen Espresso, damit ein bisschen Koffein dazukommt.«
    Er rutschte aus der Nische. »Nicht, dass ich daran gedacht habe.«
     
    »Der Querpass bei der Befragung war nicht schlecht«, sagte ich, als wir draußen auf dem Parkplatz waren.
    Er grinste. »Gut angenommen. Ich dachte, in der Situation wäre ein bisschen psychologische Sensibilität gefragt.«
    »Ich fühle mich geschmeichelt.«
    »Es hatte nichts damit zu tun, dass ich nicht mit Frauen schlafe.«
    »Auf den Gedanken wäre ich nie gekommen.«
    »Nein?«
    »Wer weiß denn mehr um deine schmerzliche Schüchternheit.«
    »Ehrlich gesagt, Alex, wenn wir’s mit Männern zu tun gehabt hätten, hätte ich einfach gefragt. Weil es Männer kaum abwarten können, über ihr Sexleben zu reden. Ich dachte immer, Frauen wären anders, es wäre wie bei einer Kieferoperation, aber schau an. Tut mir leid, dass du dich mit der hemmungslosen Blondine abgeben musstest.«
    »Hab Erbarmen mit mir, dieses Trauma«, sagte ich. »Wo ist die Selbsthilfegruppe?«
    Er lachte. Wurde wieder ernst. »Eine Frau, die alt genug ist, um seine Mutter zu sein, ein wildes Mädchen und eine Schüchterne, Verklemmte. Der Typ hat echt nichts ausgelassen.«
    »Mir ist aufgefallen«, sagte ich, »dass offenbar keine besonders betroffen über seinen Tod ist. Anfangs waren sie schockiert, aber als der erste Schreck überwunden war, haben sie alle drei ganz objektiv über ihn gesprochen. Genauso, wie sie es in der Cocktailbar gemacht haben. Emotional hat er ihnen wenig bedeutet, und umgekehrt war’s vermutlich genauso, aber was ist, wenn es bei der unbekannten Toten anders war?«
    »Jemand, auf den sich unser Don Juan wirklich eingelassen hat. Vielleicht. Wenn du die Gegend einbeziehst, dann hat er sie zu einem ziemlich schicken Stelldichein mitgenommen.«
     
    Nach etlichen Tellern mit italienischem Essen fuhr ich über den Benedict Canyon in die Stadt zurück, während Milo einen Richter anrief, der dafür bekannt war, dass er Eingaben und Schriftsätze nur überflog, und einen Durchsuchungsbefehl für Desmond Backers Wohnung beantragte.
    Sein nächster Anruf galt der Mordkommission der Polizei von Santa Monica, wo er beim weiblichen Lieutenant der Tagesschicht auf lieb Kind machte, ihr versprach, dass er ihre Detectives nicht einspannen werde, und sie dazu überredete, so bald wie möglich einen Schlosser zu Backers Apartment zu schicken.
    Wir kamen am Ende eines schönen Strandtages in Santa Monica an; Touristen und wild dreinblickende Obdachlose teilten sich den Ocean Front Boulevard. Backers weiß verputztes, dreistöckiges Mietshaus an der California Avenue war voller Regenschlieren, hatte winzige Balkons, die zu klein waren, um für irgendetwas gut zu sein, und eine Tiefgarage. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite ragte ein massiger, vierstöckiger Klotz mit

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