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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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nicht«, sagte Sheryl Passant. Kurz darauf grinste sie, biss hinein und wischte sich das Kinn ab. »Ich glaube, ich habe gelogen.«
    Milo ließ sie essen und bot ihnen neue Getränke an. Sie lehnten ab. Sanfelice im Brustton der Überzeugung, Passant leicht bedauernd.
    Milo schaute mich an.
    Ich zog die Augenbrauen hoch.
    Er legte den Kopf zur Seite, und als ich nicht reagierte, sagte er: »Mein Partner wird Ihnen jetzt ein paar Fragen stellen. Sie sind ein bisschen persönlich, so leid es mir tut. Aber wir müssen sie wirklich stellen.«
    Er winkte den Jungen im roten Hemd her und bestellte eine extragroße Cola.
    Die beiden Frauen hatten aufgehört zu essen.
    Sheryl Passants Schenkel drückte sich fest an meinen.
     
    7
     
    »Persönlich?«, sagte Bettina Sanfelice.
    Milos Augenbrauen besagten Übernimm du jetzt.
    »Das heißt Sex, Tina«, sagte Sheryl Passant. »Weil Des vom ersten Tag an ein Lüstling war, stimmt’s? Als ob er dafür zur Welt gekommen wäre.« Ihre Mundwinkel zogen sich nach oben, als sie sich über ihren Strohhalm beugte. Ein un-überhörbares Schlürfen.
    »Sowohl Helga als auch Marjorie Holman haben uns von einer Zusammenkunft berichtet, bei der Sie alle über Des sprachen«, sagte ich.
    Passant grinste. »Wir haben alle zugegeben, dass wir was mit Des hatten.«
    Bettina Sanfelice schlug die Hand vor den Mund.
    »Stell dich nicht so dusselig an, Tina. Du hast was mit ihm gehabt, wir alle haben was mit ihm gehabt. Na und?«
    »O mein Gott.« Sanfelice ließ den Kopf hängen.
    Passant lachte. »Ich hatte seit jeher einen schlechten Einfluss auf sie, deswegen hat mich ihre Mom auch schon immer gehasst. Was glauben Sie denn, was passiert, wenn man einen Stecher wie Des auf eine Horde Mädchen loslässt?«
    »Helga sagt, zwischen ihr und ihm sei nichts passiert«, sagte ich.
    »Weil sie kalt wie ein Eisblock ist - stell dich nicht so dämlich an, Tina, das ist Biologie.«
    »Ich muss zur Toilette«, sagte Sanfelice. »Gleich, Schätzchen«, sagte Milo. Keine Widerrede.
    »Sobald man Des kennen gelernt hat, war ziemlich klar, dass er nur auf eines aus war«, sagte Passant.
    »Marjorie hat gesagt, er war sehr direkt und hat einfach darum gebeten«, sagte ich.
    »Zuerst fand ich das krass. Nach dem Motto, soll das ein Witz sein? Aber so, wie er’s gemacht hat, war es eigendich gar nicht krass.«
    »Wie das?«
    »Na ja, er war gar nicht aufdringlich, irgendwie… freundlich. Bei Des hat das richtig freundlich geklungen.«
    Ihr Fuß stand auf meinem. Der Schenkeldruck tat fast schon weh. Ich rutschte weg. Sie lächelte.
    »War es eine einmalige Sache, oder -«
    »Bei mir war’s siebenmal. Eine Glückszahl.«
    Betdna Sanfelice schnappte nach Luft.
    »Na gut, ich hab dir gesagt, es wäre nur dreimal gewesen, Tina. Ich wollte nicht, dass du ausflippst, aber ehrlich, es war siebenmal. Jetzt werden Sie fragen, warum es keine achtmal waren, stimmt’s? Ich weiß es nicht, es hat einfach irgendwie aufgehört. Auf einmal war es, als wenn er mein Bruder geworden wäre oder so.«
    »Zu freundlich«, sagte ich.
    »Jo.«
    »Hat Des Sie irgendwohin mitgenommen?«
    »Zum Kaffeetrinken«, sagte sie. »Manchmal auch zum Essen.« Wieder strich sie mit ihrem Sneaker über meinen Schuh. » Hinterher.«
    »Gab es vorher einen besonderen Ort?«
    Sie schaute mich an. »Sie werden ja wirklich persönlich. Nein, es war nicht irgendein Ort. Er hat mich immer zu Baustellen mitgenommen.«
    »Baustellen?«
    »So hat er sie bezeichnet. Zum Beispiel Häuser, die noch nicht fertig waren. Manchmal war da bloß blanke Erde, manchmal Gebäudeteile. Wenn bloß blanke Erde da war, hatte er eine Decke im Auto. Im Grunde genommen ist er drauf abgefahren, es im Freien zu machen. Geht ja vielen Leuten so.«
    »Wo waren diese Baustellen?«, sagte ich.
    »Ich weiß nicht in welcher Straße, es war dunkel… sie waren alle im Valley - ist er dort umgebracht worden? Im Valley?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Tja, bei mir war’s immer im Valley. Er hat mich in meiner Wohnung abgeholt, hat gesagt, er hat eine neue Baustelle.«
    Bettina Sanfelice murmelte etwas Unverständliches.
    »Jetzt kannst du ihnen von Des und dir erzählen«, sagte Sheryl Passant.
    »Ich glaube, wir wissen genug«, sagte ich.
    »Du hast gesagt, es war zweimal, Tina. Weißt du noch, was ich gesagt habe, als du’s mir erzählt hast? Zwei für unterwegs. Du hast gesagt, dich hat er auch zu Baustellen mitgenommen.«
    Sanfelice wimmerte.
    »Ist schon gut, Tina«, sagte

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