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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Grund und Boden, hierher finde ich im Schlaf.« Sonore Stimme, leichter Ostküstenakzent, betont ungehalten.
    »Sie sagen, dieses Grundstück gehört Ihnen?«
    »Nicht ich sage das, der Anstand besagt es. Als ich gehört habe, was vorgefallen ist, bin ich sofort hergekommen.«
    »Wie haben Sie es erfahren?«
    »Aus den Nachrichten. Natürlich.« Charles Ellston Rutger zupfte seine Revers zurecht.
    »Der eingetragene Besitzer ist eine Firma namens DSD.«
    »Kameltreiber«, sagte Rutger. »Und davon lasse ich mich auch nicht abbringen. Erst bombardieren die uns, und dann sollen wir den Kotau machen? Absoluter Blödsinn.«
    »Araber«, sagte Milo.
    »Wer denn sonst? Ölgeld, auch Blutgeld genannt, kam ins Spiel, o ja! Zu meiner Zeit hätte man ihnen gesagt, warum .«
    »Sie durften keinen Grundbesitz kaufen?«
    »Vertragsklauseln haben wir das genannt, und es war auch gut, dass es sie gab.« Er wandte sich wieder den Baugerüsten zu. »Eine Monstrosität. Das war eine zauberhafte Gegend, Beverly Hills und diese Leute sollten sich was schämen.«
    »Diese Leute sind…«
    »Leute aus Beverly Hills. Hollywood. Jetzt sind die es, mit ihrem Öl.«
    »Können Sie uns die Namen von Leuten nennen, die etwas mit DS -«
    »Ich kann Ihnen gar nichts nennen, was ich nicht weiß«, sagte Rutger. »Die ganze Transaktion wurde von aalglatten jüdischen Anwälten manipuliert. Man sollte meinen, die meiden einander wie die Pest. Juden und Kameltreiber. Aber wenn es um Geld geht, machen sie gemeinsame Sache.«
    »Sir«, sagte Milo, »wir ermitteln in einem Mordfall, wenn Sie also irgendetwas -«
    »Ich weiß, weswegen Sie ermitteln. Ich habe Ihnen gerade erklärt, dass ich es in den Nachrichten gehört habe.«
    »Und daraufhin sind Sie sofort hergefahren.«
    »Ganz recht.«
    »Warum, Mr. Rutger?«
    »Warum?«
    »Ja, Sir.«
    »Warum nicht? Soweit ich weiß, ist das ein freies Land.«
    »Mr. Rutger, das hier ist ein ernster Fall, und ich habe keine Zeit -«
    »Ich auch nicht, Officer. Warum ich hergefahren bin? Weil man meine Rechte verletzt hat. Schon wieder.«
    »Schon wieder?«
    »Dieses Grundstück hat mir gehört, Officer. Sie haben es mir weggenommen. Und jetzt wurde Blut vergossen. Barbaren.«
    »Erklären Sie mir, inwiefern man es Ihnen weggenommen hat, Sir.«
    »Erklären?«, sagte Rutger. »Ich könnte ein Buch darüber schreiben. Ich habe sogar daran gedacht, das wirklich zu machen. >Die Plünderung der Arglosen.< Es könnte ein Bestseller werden, wenn man bedenkt, was die Leute von denen halten.«
    »Wie wär’s mit einer Zusammenfassung, Mr. Rutger?«
    »Warum interessiert Sie das?«
    »Damit ich verstehe -«
    »Schön, schön, hier haben Sie Ihre Zusammenfassung: eine Tragödie, die für all das Vulgäre steht, zu dem dieses Land geworden ist. Als ich noch ein Junge war, stand hier ein wunderbar proportioniertes Haus. Ein zauberhafter Bau im georgianischen Stil, von Paul Williams entworfen. Nicht dass Sie wüssten, wer das ist -«
    »Ein Spitzenarchitekt in den Vierzigern und Fünfzigern«, sagte Milo. »Schwarz, so dass er in einem Großteil der Gegenden, in denen er tätig war, selbst nicht wohnen konnte.«
    Rutger strich seinen Schlips zurecht. »Sei es, wie es sei, er wusste jedenfalls, wie man ein Haus entwirft. Mein Vater hat mit ehrlicher Arbeit dafür bezahlt, nicht durch Währungsmanipulation, Geldschieberei oder Intrigieren.«
    »In welchem Gewerbe war Ihr Vater tätig?«
    »In einem ehrlichen Gewerbe. Meine Schwester und ich sind in einer herrlichen Idylle aufgewachsen. Nicht dass ihr etwas daran liegt… und was machen die? Reißen unseren Stammsitz ab und stellen das hin.« Sein Kinn bebte. »Vandalen.«
    »Sie waren gegen einen Verkauf des Grundstücks an DSD, aber Ihre Schwester war anderer Meinung?«
    Rutger funkelte ihn an. »Haben Sie nicht zugehört? Sie haben es mir gestohlen.«
    »Wie das?«
    Keine Antwort.
    »Sir?«
    »Lassen wir es dahingestellt sein, Officer.«
    »Ich würde es trotzdem gern wissen.«
    »Schön für Sie, aber ich möchte nicht über persönliche Angelegenheiten sprechen.«
    »Durch einen Mord wird alles zu einer öffentlichen Angelegenheit, Mr. Rutger.«
    »Das geht mich nichts an.« Wieder die Kinngymnastik. Rutger stiegen Tränen in die Augen. Er riss das Einstecktuch heraus und tupfte sie ab. »Verflixter Staub.«
    »Sie sind hierher gekommen, weil Sie das Gefühl hatten, das Andenken an Ihre Familie würde wieder einmal beschmutzt«, sagte ich.
    Rutger starrte mich an. »Sie sind

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