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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Männer mit meiner Frau ins Bett gegangen. Aus welchem Grund sollte ich mich an einem speziellen geilen kleinen Dussel rächen wollen?«
    Holman kniff die Lippen zusammen. »Nein, ich habe mir nichts aus Backer gemacht. Er war eine Null. Aber ich mache mir aus den meisten Menschen nichts. Und mir war ihm gegenüber nicht nach Gewalt zumute.«
    »Professor«, sagte Milo, »wir sind Ihnen wirklich dankbar, dass Sie sich gemeldet haben. Die meisten Menschen hätten einfach gekniffen. Gibt es sonst noch etwas, das Sie uns mitteilen wollen?«
    »Nein, Sir«, sagte Holman. »Sie werden jetzt gehen, und ich werde hierbleiben und den Ozean betrachten.«
    Milo jagte das Zivilfahrzeug an der Marsch vorbei und fuhr auf dem Culver Boulevard in Richtung Osten weiter. »Was war das denn gerade? Ein hilfsbereiter, sich selbst erniedrigender Staatsbürger oder ein gerissener Typ, der mit uns spielen will?«
    »Vielleicht keins von beidem«, sagte ich.
    »Was dann?«
    »Professor Holman hat eine Möglichkeit gefunden, eine ganze Menge aufgestautes Elend loszuwerden und sich für kurze Zeit wie ein Held zu fühlen.«
    »Kostenlose Therapie? Und wer schickt ihm die Rechnung, du oder ich?«
    »Das kannst du gern übernehmen«, sagte ich.
    »Armer Kerl. Er hat gerade zugegeben, dass er ständig anderen Leuten nachstellt, was eigentlich ganz hervorragend zu unserem Eifersuchtsmotiv passt. Ein Haufen angejahrter Weiberhelden, die hinter seiner Frau her sind, ist die eine Sache, aber Backer mit seiner Jugend und Vitalität, das ging ihm zu weit. Er hat immer wieder darüber nachgegrübelt, aber die Wut verging nicht, also hat er einen Killer gedungen. Dem er den Tipp geben konnte, dass Backer an der Borodi Lane eine Bumsbude hat.«
    »Aber warum bittet er dann um ein Gespräch, bei dem er gesteht, dass er Backer nicht leiden konnte?«
    »Er ist ein Intellektueller, Alex, hält sich für schlauer als wir. Ein Linguist obendrein - was machen diese Typen? Sie tricksen mit Sprache. Aber vielleicht hat er sich gerade selber angeschmiert und mir einen Grund für eine Vollmacht zur Überprüfung seiner Finanzen geliefert.«
    Er rief John Nguyen an und fragte den stellvertretenden Bezirksstaatsanwalt, was er davon hielt. »Bestenfalls fraglich, aber Sie können es probieren«, sagte Nguyen. »An wen denken Sie?«
    »Richter Ferencz hat mich abgewiesen«, sagte Milo. »Irgendwelche anderen Vorschläge?«
    »Eigendich nicht.«
    »Was ist mit Richter Hawkins, John?«
    »Hawkins ist letzten Monat gestorben.«
    »Verdammt.«
    »Ihr herzliches Mitgefühl mit seinen Angehörigen ist überwältigend. Wenn Sie wollen, kann ich mich umhören.«
    »Danke, John.«
    »Ich rede von ein paar Anrufen, das ist keinen Dank wert.«
     
    Am Lincoln Boulevard schaltete Milo auf Polizeifunk um, auf dem das übliche kriminelle Blabla lief. Es war noch zu früh für die gewöhnlich nach Einbruch der Dunkelheit einsetzende Welle von Gewalttaten, aber es gab jede Menge kleinerer Verstöße, die die Polizei auf Trab hielten.
    »Wenn Holman nicht der Mörder ist, hat er dir trotzdem etwas Nützliches geliefert«, sagte ich. »Backer und Brigid waren vor zwei Monaten an der Borodi Lane, was die Vermutung erhärtet, dass sie eine längerfristige Beziehung hatten, und was außerdem darauf hindeutet, dass sie regelmäßig dort hingingen. Vielleicht hat sie aus Selbstschutz und gar nicht aus krimineller Energie heraus eine falsche Identität benutzt. Zum Beispiel, weil sie vor einem eifersüchtigen und gewalttätigen Ex-Partner davongelaufen ist.«
    »Was wiederum heißt, dass wir sie weiter als das eigentliche Opfer betrachten sollten. Okay, wird Zeit, dass ich’s noch mal bei Hai probiere.«
    »Wer genau ist das?«
    »Heimatschutz. Der Gute schuldet mir mehr als einen Gefallen.« Er wählte die Nummer, landete bei der Voicemail. Seine zweite Nachricht ging mehr ins Detail, klick. »Auch wenn sich rausstellen sollte, dass Holman keinen Dreck am Stecken hat, steht immer noch die Tatsache im Raum, dass Brigid in Mastersons Dateien rumgeschnüffelt und das Haus an der Borodi Lane persönlich ausgecheckt hat.«
    »Die so schwer erreichbare DSD Inc.«, sagte ich.
    »Bei der anscheinend jeder meint, dass Araber dahinterstecken, und das macht mir Sorgen. Ein eifersüchtiger Emir als Hauptverdächtiger hat mir gerade noch gefehlt.«
    Zwei Ampeln später: »Von alldem mal abgesehen, muss ich mich um jede Menge profane Sachen kümmern. Zum Beispiel feststellen, ob auf den bekloppten

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