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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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deren Gesicht in den Nachrichten kam. Und ja, ich bin mir sicher, weil sie und Backer hinterher essen gingen und ich sie gut sehen konnte.«
    »Backer war gar nicht mit Ihrer Frau unterwegs, aber Sie sind den beiden trotzdem weiter gefolgt.«
    »Ich bin den beiden nach, weil ich mir am Anfang ziemlich sicher war, dass die andere Marjie war - aber eben doch nicht hundertprozentig. Es war dunkel, als sie aufbrachen, und sie stiegen rasch in Backers Wagen. Die Frau wirkte zwar kleiner als Marjie, hatte andere Haare und einen anderen Gang, aber ich war nicht nahe genug, um völlig sicher zu sein, deshalb blieb ich an ihnen dran.«
    »Wo sind sie essen gegangen?«
    »In Beverly Hills. Kate Mantilini, Doheny Drive, Ecke Wilshire Boulevard. Glücklicherweise hatten sie einen Fensterplatz. Ich konnte ganz dezent vorbeifahren und einen Blick auf die beiden werfen. Zuerst war ich ungemein erleichtert. Dann wurde mir jedoch plötzlich klar, dass Marjie noch unterwegs sein musste, wenn sie nicht mit Backer im Kate Mantilini saß. Ich musste einfach wissen, wo sie war. Deshalb habe ich den Festnetzanschluss in ihrem Büro angerufen. Sie meldete sich auch sofort, sagte, sie arbeite an einem Antrag, der wahrscheinlich zu nichts führen würde, weil Helga nie irgendetwas durchziehe.«
    »Als Sie zum Büro kamen, um Ihrer Frau nachzuspionieren, stand Backers Auto auf dem Parkplatz«, sagte Milo, »aber Sie haben die Andere dort nicht gesehen.«
    »Sie muss in der Nähe gewesen sein, Lieutenant, denn sie war nicht bei Backer und Marjie im Büro.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Heute Morgen haben Marjie und ich uns die Nachrichten angesehen, und als das Gesicht der Frau kam, zeigte Marjie nicht die geringste Reaktion. Ich kenne meine Frau, meine Herren. Wenn sie ihr begegnet wäre, hätte sie irgendetwas gesagt. Und sie hätte es auch Ihnen erzählt, als Sie sie vernommen haben. Deshalb nehme ich an, dass die Frau entweder außerhalb des Büros gewartet hat, nicht auf dem Parkplatz oder in der Nähe, oder bereits an der Borodi Lane war, als Backer dort hinkam.«
    »Stand ein anderes Auto in der Nähe?«
    »Wenn ja«, sagte Holman, »ist es mir nicht aufgefallen. Aber ich habe auch nicht auf Autos geachtet.«
    Er drehte sich um und betrachtete den in der Ferne verschwindenden Strandläufer.
    »Was können Sie uns sonst noch zu Backer und dem Verhalten der anderen Frau sagen?«, fragte Milo.
    »Nichts.«
    »Sind Sie sicher, dass es die Frau war, die Sie im Fernsehen gesehen haben?«
    »Ich bin mir absolut sicher. Das Bild im Fernsehen war eine Zeichnung, aber meiner Meinung nach sah es ihr ziemlich ähnlich. Sie ist - war eine gut aussehende Frau. Jung - dreißig bis fünfunddreißig, das ist für mich jung. Gute Figur. Klasse Figur, üppig, aber straff. Als ob sie trainiert. Nicht zu groß, etwa eins zweiundsechzig würde ich sagen, deutlich unter Marjies eins fünfundsechzig.«
    »Was haben Backer und sie für einen Eindruck gemacht, als Sie die beiden am Fenster des Restaurants sahen?«, fragte ich.
    »Sie kamen mir nicht unbedingt verzückt vor. Aber auch nicht unglücklich. Sahen eben aus, wie zwei Menschen eben aussehen, die die Speisekarte lesen. Verbindlich, würde ich, glaube ich, dazu sagen.«
    »Haben Sie die Frau später noch mal gesehen?«
    »Nein.«
    »Was ist mit Backer?«
    »Ihn habe ich noch ein paarmal gesehen«, sagte Holman. »Beim Büro, als er kam und ging.« Er zwinkerte. »Ich muss sagen, dass Marjie etwas mit ihm hatte, hat mich überrascht. Er schien mir so gar nicht ihr Typ.«
    »Inwiefern?«
    »Er wirkte seicht.«
    »Inwiefern?«
    Holman schob die Kinnlade vor. Sein Bart sträubte sich. »Meine Meinung ist natürlich davon beeinflusst, dass ich mir ziemlich sicher bin, dass er mit meiner Frau geschlafen hat. Aber ich würde meinen, dass ich auch eine ganz gute Menschenkenntnis habe. Ich möchte nichts Schlechtes über den Toten sagen, aber er kam mir wie ein oberflächlicher kleiner Dussel vor. Der Typ Mann, der zu viel Zeit vor dem Spiegel verbringt.«
    »Sie mochten ihn nicht«, sagte Milo.
    »Ich habe ihn nicht gut genug gekannt, um ihn nicht zu mögen.«
    Milo musterte ihn.
    Holman zog die Augenbrauen hoch. »Soll das ein Witz sein?«
    »In welcher Hinsicht, Professor?«
    »Sie fragen sich tatsächlich, ob ich es getan haben könnte. Nun, ich fühle mich geschmeichelt, meine Herren. Dass Sie mich dazu für fähig halten. Aber warum sollte ich mir die Mühe machen? In fünf Jahren sind insgesamt neun

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