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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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möglich herausholen werden. In ihr ist kein Metall, und die Brüche sind an den richtigen Stellen. Trotz des Geredes von einem Rückgang der Straftaten sind wir völlig überlastet, weil die Leute, die das Sagen haben, sich weigern, mehr Personal einzustellen, und die Leichen immer noch schneller hereinkommen, als wir arbeiten können. Vor zwanzig Minuten habe ich vier kleine Kinder von einem Hausbrand in Willowbrook in Empfang genommen, und die müssen wir aufmachen, um festzustellen, ob Ruß in der Lunge ist. Glauben Sie mir, wir nehmen unsere Fälle ernst, und die Kugel wird zu gegebener Zeit schon herausgeholt.«
    »Okay, danke. Das mit Bobby tut mir leid.«
    »Kannten Sie Bobby?«
    »Der einzige Bobby, den ich kenne, ist Bobby Norchow.«
    »Norchow ist letztes Jahr in Ruhestand gegangen. Das hier ist Bobby Escobar. Heller Junge, war zwei Jahre bei uns und ist dann gegangen, um seinen Master in Bio zu machen.«
    »Ich habe gehört, dass er in der Nähe der Krypta erschossen wurde.«
    »Ein paar Blocks entfernt, bei einem unbebauten Grundstück, das eigentlich dem Bezirk gehört«, sagte Jernigan. »Er hat hier gearbeitet. Wir haben ihm einen kleinen Raum gegeben, damit er Ruhe und Frieden hat. Er hatte drei kleine Kinder, darunter ein Baby.«
    »O Mann.«
    »Aber wirklich: O Mann. Drei Jahre lang durchsucht er die Taschen der Opfer, und jetzt ist er selber eins.«
    »Wie läuft die Ermittlung?«
    »Der Sheriff hat zwei Grünschnäbel darauf angesetzt, und die bezeichnen es als missglückten Raubüberfall - wie wär’s mit einem Tauschgeschäft? Sie lösen den Mord an Bobby, und wir versprechen Ihnen für die nächsten fünf Jahre alle Autopsien mit Prio eins zu behandeln, die Sie verlangen, selbst wenn es die Leiche in unseren Augen gar nicht verdient.« Sie senkte die Stimme. »Ich wünschte, ich würde keinen Witz machen. Ts chüß, Lieutenant.«
    Milo legte auf und reckte sich, dass es in seinem Hals knirschte und knackte. »Willkommen in meiner Welt.«
    »Vielleicht kann ich dich aufheitern«, sagte ich. »Sranil.«
    »Was ist das?«
    »Ein Land mit reichhaltigen Ölvorkommen, in der Nähe von Indonesien.«
    »Nie gehört. Und…«
    »Die Regierung ist einer von Mastersons Kunden - ein großes Klinikum, das es bislang nur auf dem Reißbrett gibt. In Anbetracht dessen, wie eingeschüchtert alle durch den Maulkorbvertrag waren, und aufgrund der Gerüchte, dass es sich bei DSD um eine Firma aus dem Nahen Osten handelt, habe ich nach Petro-VIPs gesucht, die in den letzten zehn Jahren in L.A. gelebt haben, und Verbindungen zu Masterson überprüft. Es ist zwar kein Araber aufgetaucht, dafür aber eine asiatische Hoheit: Prinz Tariq von Sranil, alias Teddy. Laut der letzten Schätzung von Forbes ist sein älterer Bruder, der Sultan, zehn Milliarden Dollar schwer. Es ist ein islamisches Land, daher vielleicht die Verwechslung. Laut Blogosphere kam Teddy vor fünf Jahren hierher, um Jura zu studieren, und wurde vor etwa zwei Jahren nach Sranil zurückzitiert. Das passt genau zum zeitlichen Ablauf des Bauvorhabens an der Borodi Lane.«
    »Warum wurde er zurückzitiert?«
    »Laut vorherrschender Meinung hat er zu viel gefeiert und zu viel Geld von seinem Bruder ausgegeben. Und rate mal: Der Sultan heißt Daoud - er ist der sechste von sieben Daouds im Herrschergeschlecht -, und der offizielle Name seines Palastes lautet Dar Salaam Daoud.«
    »DSD … hast du den vollständigen Namen von Teddy?«
    Ich holte meine Notizen heraus. »Tariq Bandar Asman Ku’amah Majur.«
    Er drehte sich auf seinem Stuhl um, loggte sich in die polizeiliche Datenbank ein. »Als ob er da drin wäre… na da schau an! Ist immer noch aktenkundig wegen… ich zähle sechsundzwanzig Strafzettel wegen Falschparkens und drei wegen Geschwindigkeitsübertretung. Meistens am Strip… hier ist einer in Beverly Hills - North Beverly Drive… ein weiterer am Rodeo… Dayton… dem Einkaufsviertel… fünf verschiedene Fahrzeuge… Ferrari, Lamborghini, Rolls… ich frage mich, warum er sich nicht rausgewunden und auf diplomatische Immunität berufen hat.«
    »Vielleicht wollte er sich nicht die Mühe machen. Oder er wurde zurückzitiert, bevor die Verkehrsnazis ihn sich vorknöpfen konnten.«
    »Zu viele Spielsachen, was? Der Sultan hockt auf dem Geldsäckel?«
    »Anscheinend, und es könnte auch eine persönliche Auseinandersetzung gegeben haben. Der Sultan ist fromm. Gibt sich relativ zurückhaltend für jemanden, der so reich ist.«
    »Du meinst, er

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