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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Kopf. »Was ist passiert?«
    »Ein versuchter Raubüberfall, der schiefgegangen ist, soweit ich das mitgekriegt habe. Ist ‘ne raue Gegend, vermutlich ist dagegen keiner gefeit… jedenfalls hab ich Zeit, Lieutenant. Sonst noch irgendwas?«
    »In der Tat, ich versuche einem Hinweis nachzugehen, der über ein Münztelefon am Venice Boulevard einging, Ihrem alten Revier. Wen sollte ich da bei Pacific anrufen?«
    »Sergeant Sunshine ist okay.«
    »Sunshine«, sagte Milo. »Hoffendich bringt er ein bisschen Licht in meinen verdammten Tag.«
     
    Sergeant Sunshine empfahl Milo, mit der Funkstreife zu reden, die für diesen Abschnitt des Venice Boulevard zuständig war.
    Ein Streifenpolizist namens Thorpe meldete sich. »Das ist eins der letzten Münztelefone, die noch funktionieren. Wird meistens von vorbeikommenden Drogenheinis benutzt. Ab und zu auch von Straßenmädchen, wenn sie ihre Stunden nicht abreißen wollen.«
    »Mein Hinweisgeber war ein Mann«, sagte Milo. »Entweder tatsächlich schon älter, oder er wollte bloß so klingen. Hat mich auf jemand namens Monte hingewiesen.«
    »Monte«, sagte Thorpe. »Nee, da klingelt nichts. Um welche Zeit ist der Hinweis eingegangen?«
    Milo schlug in seinem noch spärlich beschriebenen Notizbuch nach. »Kurz nach sechs Uhr abends.«
    »Könnte wer weiß wer gewesen sein. Soll ich mich umhören?«
    »Das wäre großartig, danke.«
    »Telefonzelle«, sagte Thorpe. »Das verdammte Ding pfeift aus dem letzten Loch. Jede Wette, dass die Telefongesellschaft sie früher oder später genauso plattmacht wie alle andern.«
     
    16
     
    Ich wachte um vier Uhr morgens auf und hatte eine Idee. Ein paar Minuten später saß ich am Computer.
    Fünf Stunden später war ich unterwegs zu Milos Büro.
    Er war nicht an seinem Schreibtisch. Neben dem Notizbuch lag ein Bericht vom Fingerabdrucklabor - man hatte Desmond Backers Abdrücke an der Wand des Turms, unmittelbar rechts von der Treppe, und nahe dem unteren Rahmen der Fensteröffnung gefunden. Brigid Ochs, die immer noch als unbekannte Tote Nummer 014 geführt wurde, hatte einen Handtellerabdruck am Boden hinterlassen.
    Backers Abdrücke ließen sich dadurch erklären, dass er sich abgestützt hatte, als er die wacklige Treppe hinaufgestiegen und anschließend ans Fenster gegangen war, um die Aussicht zu genießen.
    Die einzige Erklärung, die mir zu ihrem einfiel, war eine Stellung beim Geschlechtsakt.
    Milo kam mit einem Kaffee hereingestapft.
    »Morgen.«
    »Für dich ebenfalls null und nichts.« Er setzte sich, nahm einen Schluck. »Es will einfach niemand klein beigeben und mir erzählen, wer DSD ist. Außerdem finde ich keinen Richter, der anderer Meinung ist. Kein Rückruf von Hai, was eigentlich gar nicht seine Art ist, keine Waffen, die auf Charles Rutger zugelasssen sind, abgesehen von Steinschlosspistolen und Musketen, die aber mitderweile schon als Antiquitäten gelten. Er mag ja beknackt sein, aber straffällig ist er nie geworden. Das Labor hat Abdrücke vom Tatort geschickt, aber die haben nicht viel zu bedeuten.«
    »Ich habe gerade den Bericht gelesen.« Ich bot meine Interpretation an.
    »Klingt in etwa richtig.« Sein Telefon klingelte. Er schaltete auf Konferenzmodus um. »Sturgis.«
    Eine Frau sagte: »Hier ist Dr. Jernigan von der Rechtsmedizin. Sie haben angerufen.«
    »Danke, dass Sie zurückrufen, Doktor. Ich habe mich gefragt, ob Sie schon zur Autopsie von meinen Opfern gekommen sind.«
    »Die beiden aus Holmby Hills?«, sagte sie. »Schussverletzung beim Mann, Strangulation bei der Frau.«
    »Das ging ja schnell, danke.«
    »Wir haben keine Autopsie durchgeführt«, sagte Jernigan. »Nicht nötig. Wir haben aber die Frau auf Vergewaltigungsspuren untersucht. Es war definitiv kein sexueller Übergriff.«
    »Dann sind also die Samenspuren an ihrem Bein -«
    »Was für Samenspuren?«
    »An ihrem Bein war ein Fleck. Ich habe ihn am Tatort gesehen.«
    »Als ich die Leiche untersucht habe, war da keiner mehr. Woher wissen Sie, dass es Samenspuren waren?«
    »Ich bin kein Fachmann -«
    »Genau.«
    »War es vielleicht etwas anderes, Doktor?« Schweigen. »Da war kein Fleck, Lieutenant. Tut mir leid, aber ich muss dringend weiter.«
    »Eine Autopsie war also nicht nötig«, sagte Milo.

»Sie machen das doch schon eine ganze Weile, Lieutenant, und folglich wissen Sie auch, dass wir nicht aufschneiden, wenn es nicht unbedingt notwendig ist. Ich habe beide geröntgt. In seinem Kopf steckt eine Kugel, die wir sobald wie

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