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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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ihm einen gegeben. Schließlich waren sie ja auch seine Eltern.«
    »Wann haben Sie das Geld zum letzten Mal gesehen?«
    »Zum letzten Mal«, sagte sie, »das muss… ein paar Wochen, nachdem ich es verstaut habe, gewesen sein, also vor fünf Monaten, in etwa. Ich bin reingegangen und habe es gezählt. Warum ich das gemacht habe? Ich weiß es nicht.«
    »Fünfzigtausend.«
    »In Fünfzigerscheinen, ordentlich gebündelt. Glauben Sie wirklich, es hat irgendetwas mit dem zu tun, was Desi zugestoßen ist?«
    »Geld ist das häufigste Tatmotiv, das uns unterkommt, Ricki.«
    »O Gott, ich habe zu Scott gesagt, er sei paranoid, aber jetzt wird mir auf einmal ganz schlecht.« Sie ergriff Milos Handgelenk. »Ist meine Familie in Gefahr?«
    »Hoffentlich nicht«, sagte Milo. »Aber wir müssen das Geld an einen sicheren Ort bringen.«
    »Ich verspreche, dass ich es Ihnen sofort schicke. Ich wollte ein paar Tage bleiben, dafür sorgen, dass Desi zurückgeflogen wird, aber ich breche noch heute auf, lasse die Koffer gleich morgen früh herbringen.«
    »Rühren Sie sie bitte nicht an«, sagte Milo. »Wir müssen die Koffer erst untersuchen.«
    »Untersuchen?«
    »Fingerabdrücke sichern und dergleichen. Ich veranlasse alles, wenn Sie ein paar Formulare unterschreiben, dass Sie den Inhalt des Lagerraums zur Untersuchung freigeben. Ist sonst noch irgendwas drin, das Desi gehört hat?«
    »Nein«, sagte Ricki Flatt. »Ich fülle alles aus, was Sie brauchen, und zeichne Ihnen einen Plan, auf dem Sie sehen können, wo ich sie genau hingestellt habe. Ich will sie einfach nur da raushaben.«
    »Ich kümmere mich darum, Ricki.«
    »Sind Scott und Sam in Gefahr? Bitte, ich brauche eine ehrliche Antwort.«
    »Ich habe keinerlei Hinweis darauf, dass man es auf Ihre Familie abgesehen hat.«
    »Wirklich?«
    »Wirklich.«
    »Gott sei Dank.« Sie blickt zur Decke auf. »In was hast du mich da nur reingezogen, Desi?«
     
    19
     
    Ricki Flatt füllte die Durchsuchungserlaubnis aus. Milo fragte sie, wo sie untergebracht sei. »Ich bin vom Flughafen direkt hierhergekommen.«
    »Haben Sie sich ein Auto gemietet?«
    »Ich habe den Bus nach Westwood genommen, und dann ein Taxi.«
    »Ich besorge Ihnen eine Unterkunft. Es gibt einen Opferentschädigungsfonds, aber das läuft auf weitere Formulare raus, und es dauert eine Weile, bis man das Geld bekommt.«
    »Das muss nicht sein.« Sie wedelte mit den Händen.
    Milo rief Sean Binchy aus dem Mannschaftsraum herüber. Binchy brütete immer noch über der Liste mit Bauarbeitern und hatte nichts Neues zu berichten.
    »Suchen Sie für Ms. Flatt eine saubere, sichere Unterkunft.«
    Binchy nahm ihr Gepäck. »Das Star Inn am Sawtelle Boulevard hat drei Sterne, Kabel- und Satellitenfernsehen, und eine Ecke weiter ist ein IHOP.«
    »Meinetwegen«, sagte Ricki Flatt.
    Als die beiden gegangen waren, sagte ich: »Etwas Politisches, also könnte der kleine Bruder ein Öko-Terrorist gewesen sein. Backer muss in meinen Augen aber schon mehr als nur große Reden geschwungen haben, wenn sie sich solche Sorgen macht.«
    »Yeah, sie weiß mehr«, sagte Milo. »Aber ihr jetzt Druck zu machen, finde ich nicht richtig. Ich setze Sean auf sie an, damit er sie im Auge behält und dafür sorgt, dass sie dableibt.«
    »Dass Backers Eltern von Baumstämmen zermalmt wurden, könnte ihn in seiner Motivation noch weiter bestärkt haben.«
    »Fünfzig Riesen, um irgendwas in die Luft zu jagen. Zum Beispiel ein großes Haus, aber er ist nicht dazu gekommen. Andererseits könnte das Geld auch von Drogen oder einer Erpressung stammen. Oder er hat es beim Spielen gewonnen und Ricki gegeben, um die Steuer zu umgehen.«
    Wir kehrten ins Büro zurück, wo Milo Officer Chris Kammen anrief. Der Cop aus Port Angeles erklärte sich dazu bereit, das Haus der Flatts zu beobachten, »soweit wir das können«, und die Durchsuchung des Lagerraums zu übernehmen, sobald die Papiere eintrafen. »Zwei Koffer? Welche Farbe?«
    »Suchen Sie nach denen, die hinter dem Klavier stehen und voller Bargeld sind.«
    »Fünfzig Riesen« sagte Kämmen. Sein Pfeifen gellte durchs Zimmer. »Und der Ehemann ist nicht eingeweiht, was?«
    »Flatt weiß nicht, dass seine Frau das Geld behalten hat. Sie macht einen auf nett und will sich weiter von ihrer guten Seite zeigen.«
    »Häusliche Zwietracht«, sagte Kämmen. »Lustig.«
    Nach einem vierten Versuch bei Bundesagent Hai war Milo rot angelaufen. »Kein Anschluss unter dieser Nummer? Langsam nehme ich das

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