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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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persönlich.«
    »Klar«, sagte ich, »aber vielleicht hat es nichts mit dir zu tun. Es liegt an Doreen Fredd.«
    »Wo zum Teufel hat das Mädchen bloß dringesteckt.«
    »Sie kannte Backer seit Jahren. Wenn er auf üble Sachen aus war, könnte sie durchaus Infos zusammengetragen haben.«
    »Ein Problemkind, das inoffizielle Mitarbeiterin der Bundesbehörden wird?«
    »Oder sie ist durch ihre Probleme in eine Situation geraten, in der sie sich auf einen Kuhhandel einlassen musste. Ich würde Ausschau nach Öko-Vandalismus in der Zeit halten, in der Backer auf Achse war.«
    »Sie verpfeift Backer und vögelt mit ihm? Das verleiht dem Begriff »verdeckter Einsatz< eine ganz neue Bedeutung.«
    »Dabei könnte es immer noch auf die Chemie hinauslaufen«, sagte ich. »Außerdem wäre es eine ziemlich gerissene Methode von ihr, wenn man Backers Schwäche bedenkt.«
    »Der Typ jagt Zeug in die Luft, wird dann Architekt und baut Zeug. Erzähl mir nicht, dass Freud kein Wort dafür hatte.«
    Moe Reed steckte den Kopf herein. »Jemand will Sie sprechen, Lieutenant.«
    »Wehe es ist nicht wichtig.«
    »Ist das FBI wichtig?«
    »Kommt drauf an, was sie zu sagen haben«, sagte Milo. Aber er war im Nu auf den Beinen.
     
    Kurz darauf tauchte eine kleine, kräftig gebaute dunkelhaarige Frau auf. »Lieutenant? Gayle Lindstrom. Ich wurde von einem gemeinsamen Freund an Sie verwiesen.«
    Grauer Hosenanzug, flache schwarze Schuhe, sirupsüßer Akzent mit ein paar Ecken und Kanten. Möglicherweise nördliches Kentucky oder südliches Missouri. Helle Haut und klare blaue Augen, ausgeprägtes, kantiges Kinn.
    »Schön, Sie kennen zu lernen, Special Agent Lindstrom.«
    Lindstrom grinste. »Meine Mom hat immer gesagt, ich wäre was Spezielles. In Wirklichkeit ist es ein bisschen anders.« Ihre Tasche war genauso groß wie die von Ricki Flatt. Schwarzes Leder, eindrucksvolle Riemen und Schnallen.
    »Ein gemeinsamer Freund«, sagte Milo. »Na, wer könnte das wohl sein?«
    »Gestern hieß er noch Hai. Heute?« Sie zuckte die Achseln.
    »Ihr steht auf so was, nicht wahr?«
    »Worauf?«
    »Streng geheimes Huu-hah.«
    »Nur, wenn es der Job verlangt.« Sie musterte mich. »Wir müssen unter vier Augen sprechen, Lieutenant.«
    »Das ist Dr. Delaware, unser psychologischer Berater.«
    »Haben Sie jetzt schon Ihren eigenen Profiler?«
    »Noch besser«, sagte Milo. »Wir haben jemand, der weiß, was er tut.«
    »Sieht so aus, als hätte ich Sie an einem schlechten Tag erwischt«, sagte Lindstrom. »Das ist nicht schwer.«
    Sie bot mir eine kühle, feste Hand zum Gruß. »Schön, Sie kennen zu lernen, Doktor. Ist nicht böse gemeint, aber ich muss mit Lieutenant Sturgis unter vier Augen sprechen.«
    »So läuft das nicht«, sagte Milo.
     
    Nach einem langen Telefonanruf im Flüsterton durfte ich schließlich doch dabei sein.
    Gayle Lindstrom blickte in Milos Büro. »Irgendwie heimelig für drei.«
    »Ich suche uns ein Plätzchen«, sagte Milo.
    »Ich mag indisches Essen, Lieutenant.«
    Er funkelte sie an.
    »Tut mir leid, ich konnte nicht widerstehen«, sagte Lindstrom.
    »Keinen Hunger.« Er marschierte den Korridor entlang. »Ach ja«, sagte Lindstrom und folgte ihm.
     
    Wir landeten wieder im gleichen Vernehmungsraum. Ich fragte mich, ob er jemals für Verdächtige genutzt wurde. Gayle Lindstrom schnupperte.
    »Frischer wird die Luft nicht«, sagte Milo. »Und ich habe zu tun. Also reden Sie.«
    »Genug der Nettigkeiten, Jungs. Verhätschelt mich nicht, bloß weil ich ein Mädchen bin.«
    Was Milo ein Lächeln entlockte. Er verbarg es mit dem Handrücken. Gähnte.
    »Okay, okay«, sagte sie. »Was wissen Sie über Öko-Terrorismus?«
    »Á-äh«, sagte Milo, »das wird keine theoretische Diskussion. Wenn Sie erfahren wollen, was wir wissen, sollten Sie uns lieber auf die Sprünge helfen. Die zehn Jahre, die Backer auf Achse war, stinken zum Himmel. Doreen Fredd war ein ungezogenes Mädchen, das entweder seine Komplizin oder Ihre Informantin wurde. Los.«
    Lindstrom stupste mit einem Fuß ihre Tasche an. »Ich bin hier, weil man beim FBI annahm, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis Sie sich manches von dem zusammenreimen, was los ist.«
    »Manches? Schmieren Sie mir keinen Honig ums Maul.«
    »Wenn Sie alles wüssten, hätten Sie nicht versucht, Hai zu erreichen. Der Ihnen übrigens nicht helfen kann. Er ist beim Heimatschutz, folglich konzentriert er sich auf Leute mit dunkler Haut und komischen Namen. Das FBI natürlich auch, was teilweise

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