Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
Vom Netzwerk:
eine Teilnahme beworben. Und dort hat man noch nie von ihr gehört.«
    »Wann haben Sie das rausgefunden?«
    »Vor ein paar Tagen, Lieutenant, als klar wurde, dass Helga nicht die Absicht hatte, uns für unseren Aufwand und den Verlust unserer früheren Arbeitplätze zu entschädigen.«
    »Wir können sie nicht ausfindig machen«, sagte Cohen. »Beziehungsweise unsere Anwälte können es nicht.«
    »Fragen Sie nicht, weshalb wir uns vorher nicht gründlicher über sie erkundigt haben«, sagte Holman. »Eine Partnerschaft basiert wie eine Ehe auf beiderseitigem Vertrauen.«
    Milo zuckte nicht mit der Wimper. Ich war bereit, auf seinen inneren Monolog zu wetten. Motels am Washington Boulevard.
    Holman sagte: »Sie war zwar aufrichtig, was ihre Ausbildung und ihre Qualifikation anging, aber bei allem anderen hat sie von vorne bis hinten gelogen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Zunächst mal ist sie keine Deutsche, sie ist Österreicherin. Und ihr Vater ist kein Großreeder, sondern Banker.«
    »Ist Gemein ihr richtiger Name?«
    Widerwilliges Nicken. »Was uns hätte aufhorchen lassen müssen, war ihre Vorstellung von >grün<: Es war mehr ein allgemeiner Hass auf die Menschheit, statt dass sie überlegte, wie man sie ernähren und den Planeten retten kann. Die Frau ist eine totale Misanthropin. Im Laufe der Zeit wurde sie offener und vertraute uns an, dass die Evolution ihrer Ansicht ab dem Zeitpunkt fehlgeschlagen sei, als sie den Menschen hervorbrachte. Dass Homo sapiens das natürlich Gleichgewicht störe, dass die Welt eine ordentliche Seuche oder einen Weltkrieg brauche. Was einem ziemlich den Atem verschlägt, wenn so etwas von einem teutonischen Typ wie ihr kommt.«
    Sie wandte sich an Cohen.
    »Ziemlich ungeschickt«, sagte er.
    »Könnten wir über den Brand reden?«, sagte Milo.
    »Dazu komme ich noch«, sagte Holman, »Das hier muss logisch sein, damit Sie verstehen, dass wir nicht nur zwei verärgerte Querulanten sind. Wo war ich - Helga lügt. Die Anschrift, die sie uns hier in L.A. gegeben hat, ist falsch, wie wir erfahren haben, als wir ihr die Papiere zukommen lassen wollten.«
    »Sie wollen sie verklagen.«
    »Ganz recht, verdammt noch mal. Arglistige Täuschung in beruflicher Hinsicht, Vertragsbruch, alles, was unseren Anwälten einfällt.«
    »Wo war diese falsche Anschrift?«
    »In Brentwood. Und falls Sie sich wundern, weshalb wir es nicht seltsam fanden, dass sie uns nie zu sich einlud - wir haben geglaubt, sie konzentriert sich nur aufs Geschäftliche, und das war uns gerade recht. Wir waren motiviert und wollten etwas Wichtiges schaffen. Richtig?«
    Cohen nickte.
    Holman trank ihr Glas aus, ging in die Küche und goss sich nach. Cohen schaute ihr bedrückt hinterher, dann wandte er sich an uns. »Sie sollten vielleicht wissen, dass Helga Des Backer eingestellt hat, bevor sie mit uns darüber redete. Sie stellte ihn uns als hochbegabten Architekten dar, der das Zeug hätte, bald ganz groß rauszukommen. Sie sei durch seine grünen Referenzen auf ihn gestoßen. Wir haben das überprüft. Er war Bester seines Abschlussjahrgangs, seine Professoren hatten nur Lob für ihn übrig. Als sich allerdings unsere Anwälte mit ihnen in Verbindung setzten, hatte keiner von ihnen mit Helga gesprochen, und Des hatte sie auch nie um Empfehlungsschreiben gebeten.«
    Holman sagte: »Im Nachhinein ist klar, dass bei Des’ Arbeit nichts herausgesprungen ist.« Sie grinste süffisant. »Was die Architektur angeht jedenfalls.«
    »Unsere Anwälte haben die Bürocomputer durchsuchen lassen«, sagte Cohen. »Des hat sich viel Pornographie angesehen und hat sich auf einigen beunruhigenden Websites herumgetrieben. Was uns zu dem Brand führt.«
    »Brandstiftungs-Websites?«, sagte Milo.
    »Öko-Terroristen-Websites. Glückwunschfotos von verwüsteten Luxushäusern und Tierforschungslabors, Chat-Beiträge von Leuten, die glauben, dass der Ausgang die Mittel rechtfertigt.«
    »Wir brauchen diese Bürocomputer.«
    »Tut mir leid, wir brauchen sie«, sagte Marjorie Holman. »Unser Anwalt hat uns angewiesen, sämtliche Möbel und Geräte einzulagern, damit wir beweisen können, dass Helga das Büro aufgegeben hat.«
    Strafrecht sticht Zivilrecht, aber Milo ritt nicht darauf herum. »Diese Websites -«
    »Wurden an Helga gesandt. Wir hatten keine Ahnung, dass die zwei außerhalb der Firma irgendeine Beziehung zueinander hatten. Im Gegenteil, Helga behauptete, Des nicht zu mögen.«
    »Obwohl sie ihn eingestellt hat?«
    »Helga steckte

Weitere Kostenlose Bücher