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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Zivilklage den Aufwand wert ist, Sir?«
    »Warum denn nicht?«
    »Es klingt nicht, als ob es um so viel geht, dass sich die Mühe lohnt.«
    »Nun, ich würde sagen, das muss ich entscheiden.«
    »Ich nehme an, das werden Sie tun, Sir.«
    »Lieutenant«, sagte Forbush, »ich möchte keine Misshelligkeiten mit Ihnen. Tut mir leid, wenn ich Ihnen ein bisschen zu forsch gekommen bin.«
    »Kein Problem, Mr. Forbush. Ich schicke noch heute einen Detective wegen der Computer vorbei.«
    »Großartig. Und wie geht’s Marjie?«
    »Ich habe gerade gesehen, wie sie zwei steife Drinks gekippt hat, und nehme an, dass es nicht die ersten an diesem Morgen waren.«
    Forbush ts-tste. »Das war schon immer ein Problem bei Marjie, armes Kind.«
    »Sind Sie befreundet?«
    »Ned und ich kennen uns schon lange, wir haben früher Squash gespielt. War ein Höllensporüer - verdammte Tragödie. Marjie hat allerhand am Hals, ein Sieg wäre gut für sie. Deswegen habe ich den Fall übernommen.«
    »Freunde in der Not«, sagte Milo.
    »Die einzigen, die zählen«, sagte Forbush.
    Milo legte auf. Lachte. »Einer von Neds alten Squashpartnern. Ich hätte ihn nach der derzeitigen Einrichtung der diskreten Motels am Washington Boulevard fragen sollen. Er hat den Fall übernommen, um die Matratze warm zu halten, sage ich dir, und Cohen ist mit von der Partie. Wenn Sie einen Vergleich rausschinden, ist das unverhofftes Geld für ihn. Damit hab ich’s also mit Sackgassen in Sranil und Zürich zu tun.«
    »Vielleicht hast du Glück, und Helga ist noch in L.A.«, sagte ich. »Beziehungsweise war es heute Morgen.«
    »Was meinst du damit?«
    »Sie ist eine gut aussehende, gut gebaute Frau über dreißig, mit nordischen Zügen. Setz eine platinblonde Perücke auf den kahlen Schädel - irgendwas, das im Wind weht -, und alles, worauf sich die Zeugen konzentrieren, ist blond, blond, blond.«
    »Amy Thals Joggerin«, sagte er. »Yeah, sie hat was Walkürenhaftes an sich.«
    »Keine Schwedin«, sagte ich. »Eine Schweizerin. Was ist, wenn es Reeds Quelle fast getroffen hat?«
    »Alle Europäerinnen sehen gleich aus. Das Mädchen, das Teddy kaltgemacht haben soll, eingeschlossen.« Er rieb sich das Gesicht. »Sein Opfer war Helgas Schwester oder eine gute Freundin. Sie kommt nach L.A., um sie zu rächen, gründet zur Tarnung eine Strohfirma, hält Ausschau nach Teddy. Versucht seinen hiesigen Wohnsitz ausfindig zu machen, indem sie Doreen - die sie durch Backer kennen gelernt hat, vielleicht über einen anarchistischen Chatroom - die Dateien von Masterson durchkämmen lässt.«
    »Sie wollte in erster Linie Teddy umbringen, hat aber festgestellt, dass er in Sranil ist und damit außer Reichweite, entweder im Palast versteckt oder tot. Also begnügt sie sich damit, sein Haus niederzubrennen. Gibt Backer und Fredd fünfzigtausend, damit sie die Sache übernehmen.«
    »Kein großer Knall für so viel Knete, Alex.«
    »Wenn sie darauf gebaut hat, dass Teddy tot ist, könnte es für sie emotional verlockend gewesen sein, mit seinem Sutma herumzupfuschen. Der Sultan ist gläubig, folglich könnte die Vorstellung, dass sein Bruder für immer im Fegefeuer steckt, sehr beunruhigend sein.«
    »Wenn du mit meiner Familie Schindluder treibst, treib ich mit deiner Schindluder? So was in der Richtung? Als Backer und Fredd tot sind, kundschaftet Helga das Haus persönlich aus und beschließt, die Sache selber zu erledigen?«
    »Vielleicht ist sie an diesem Morgen mit einem Bolzenschneider hingegangen, hat gesehen, dass das Tor offen ist, und ist einfach reingegangen.«
    »Unterdessen verputzt Rutger Schampus und Leber, so dass er noch leichter anzuzünden ist… Aber wer hat dann Backer und Doreen umgebracht? Der Killertrupp des Sultans oder Helga, weil sie durch den Umgang mit ihnen das Zündeln gelernt hat und zu dem Schluss kommt, dass die beiden entbehrlich sind?«
    »Wenn Helga darin verwickelt ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie es allein getan hat. Zwei Menschen zu überwältigen wäre selbst mit zwei Knarren schwer für eine Frau, auch für eine starke. Und dass Doreen mit einer Waffe geschändet wurde, passt nicht dazu.«
    »Jeder sagt, dass sie Menschen hasst, Alex.«
    »Trotzdem«, sagte ich. »Der Tatort stank männlich.«
    »Helga ist geselliger, als sie sich anmerken lässt, hat einen Freund? Oder diese ganze verdammte Theorie ist ein großes Kartenhaus.«
    Milo rief Captain Don Baumeister vom Branddezernat an, hinterließ eine Nachricht.

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