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Todesfinal

Todesfinal

Titel: Todesfinal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Schuberth
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Dunkelheit legte sich über sein Bewusstsein. Es war still. Ich sollte endlich aufwachen, dachte Skamper. Aber es war so angenehm, hier zu liegen. Immer hier zu liegen und an ein Universum zu denken, in dem seine Geschichte gut ausgegangen war.
    Aber er konnte nicht ewig so liegen. Er öffnete die Augen. Alles verschwamm. Mit einem Mal war der Schmerz da. Der Schmerz füllte seinen Kopf aus, ein hässlicher Knoten im Innern seines Gehirns, der aufquoll und größer wurde und an die Schädelknochen presste.
    Vor ihm war ein Gesicht. Das Gesicht bewegte sich, schwamm auf und ab, er konnte es nicht fixieren. Noch einmal schloss Skamper die Augen. Er wartete und in der Dunkelheit war auf einmal eine Stimme.
    »Er kommt zu sich.«
    Skamper öffnete die Augen und das Bild wurde klar. Zwei Gesichter über ihm. Ein Mann mit einer Brille, der ihn ernst ansah. Und daneben Jasmin. Als er sie ansah, lächelte sie.
    Sofort bohrte sich wieder der Schmerz in sein Bewusstsein. Als hätte er darauf gewartet, dass Skamper endlich die Augen öffnete. Er stöhnte.
    »Der Schmerz geht bald vorbei.« Das war der Mann mit der Brille. Er war auf dem Kopf völlig kahl und hatte ein tief gebräuntes Gesicht, das Skamper an ein Hendl aus einer Braterei erinnerte. Der Mann verbrachte zu viel Zeit im Solarium.
    Skamper versuchte sich aufzurichten, aber das Pochen in seinem Kopf ließ das nicht zu.
    »Was ist los, wo bin ich?« Seine Stimme klang dumpf, als käme sie aus einem Rohr tief unter der Erde.
    »Du bist im Nürnberger Klinikum. Es ist alles in Ordnung.« Jasmin sah ihn an. Ihr Lächeln beruhigte ihn.
    »Du hast nur eine Gehirnerschütterung und Prellungen. Du hast verdammt Glück gehabt.«
    Langsam kam die Erinnerung. Bilder tauchten auf. Die Felswand am Glatzenstein. Der Arm, der sich aus der Felswand streckte. Und schließlich der Absturz. War das wirklich passiert? »Was ist mit Viktor?«
    »Machen Sie sich keine Sorgen, es geht ihm gut.« Der Arzt sprach langsam und beruhigend.
    »Viktor hat schon die ganze Zeit nach dir gefragt«, sagte Jasmin.
    »Ihr Freund wird natürlich einige Zeit hier bleiben müssen«, sagte der Arzt.
    »Warum?«, fragte Skamper. »Was ist mit ihm?«
    »Nichts Ernstes, nur ein paar Knochenbrüche. Er hatte riesiges Glück.«
    »Du musst dich jetzt erst mal ausruhen«, sagte Jasmin.
    Skamper war im ersten Moment nur froh, dass es Viktor gut ging. Dann sah Skamper, dass der Arzt etwas in der Hand hielt. Eine Spritze. Skamper wollte diese Spritze nicht. Er versuchte, seine Hand zu bewegen, um dem Arzt ein Zeichen zu geben. Aber seine Hand ließ sich nicht bewegen. Ein leichtes Stechen im Arm, dann war es vorbei. Und Skamper fiel wieder in die Dunkelheit.
     
    Als Skamper das zweite Mal erwachte, blickte er in die Gesichter von Jasmin und Arabella. Der Schmerz in Skampers Kopf war immer noch da, aber klarer und nicht mehr so pochend wie beim ersten Mal.
    Skamper glaubte, ewig geschlafen zu haben. Als wäre sein Bewusstsein weit weg gewesen, in einer Dimension, zu der er keinen Zugang hatte. »Wie spät ist es?«, fragte er.
    Jasmin sah sofort auf ihre Uhr. »Drei Uhr, nachmittags.«
    »Und was für ein Tag ist heute?«
    »Mittwoch«, sagte Jasmin. »Du hast fast zwei Tage geschlafen. So einen Schlaf möchte ich auch mal haben.«
    Skamper dachte an seinen Freund. »Und was ist mit Viktor?«
    »Er ist nur ein paar Zimmer weiter. Es geht ihm gut. Er wird nur einige Zeit hier verbringen müssen.«
    Skamper fasste sich an den Kopf, spürte den dicken Verband, der um seine Stirn gewickelt war.
    »Viktor lässt dich grüßen«, sagte Arabella. »Ich war gerade bei ihm.«
    »Was habe ich denn genau?«, fragte Skamper.
    »Gehirnerschütterung, Prellungen, ein paar Rippen sind angebrochen und dein rechter Fuß ist verstaucht. Mit deinem Kopf ist aber sonst alles in in Ordnung. Ich meine, wenn er jemals in Ordnung war.«
    »Sehr witzig.« Skamper verzog das Gesicht. Er hatte auf einmal furchtbaren Durst. »Kann ich Wasser haben?«, fragte er.
    Auf dem Nachttisch neben dem Bett standen eine Flasche Wasser und Gläser. Jasmin schenkte sofort ein Glas ein und reichte es ihm. Skamper trank das ganze Glas leer, setzte es dann wieder ab.
    »Was ist da eigentlich passiert?«, fragte Skamper.
    »Weiß ich auch nicht genau«, sagte Arabella. »Ihr müsst irgendwie auf ’ne lockere Stelle getreten sein. Oder ihr seid ausgerutscht. Ihr seid fast zwanzig Meter tief gefallen. Ihr habt riesiges Glück gehabt, dass ihr auf irgendwelche

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