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Todesfinal

Todesfinal

Titel: Todesfinal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Schuberth
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sich vor der Fahrt gestritten, wer vorne neben Skamper sitzen sollte. Schließlich hatte ein Münzwurf für Arabella entschieden.
    Die drei befanden sich auf der Autobahn nach Bayreuth, kurz vor Trockau. In etwa zwanzig Minuten würden sie Bayreuth erreichen, das Ziel ihres kleinen Ausflugs.
    Bevor Skamper etwas sagen konnte, antwortete Arabella: »Irgendwelche Typen verstecken irgendwas irgendwo und irgendwelche anderen Typen finden das dann und nehmen es mit nach Hause.«
    »Das ist nicht ganz richtig«, sagte Skamper. »Man nimmt nichts mit nach Hause. Man trägt sich in ein Logbuch ein, das im Versteck liegt, oder tauscht das, was im Versteck liegt, gegen etwas, das den gleichen Wert haben soll. Und dann hinterlässt man im Internet eine Nachricht, dass man das Versteck gefunden hat.«
    Jasmin überlegte. »Man rennt also in der Gegend herum und sucht etwas. Man weiß aber nicht, was es ist. Und wenn man es gefunden hat, darf man es nicht mal behalten, sondern nur was in ein Logbuch schreiben.«
    »Es geht ja gar nicht darum, dass man wirklich etwas findet. Es geht um den Spaß an der Sache. Man ist draußen in der Natur, in der frischen Luft. Und bei den meisten Verstecken muss man auch noch Rätsel lösen, zum Beispiel, wie man den Weg zum sechsten Planeten findet. Und wenn man dieses Rätsel gelöst hat, dann kommt noch ein Rätsel und schließlich ist man ganz begeistert, wenn man endlich das Versteck gefunden hat.«
    »Klingt wirklich sehr aufregend. Und was passiert bei einer Geocaching-Messe?«
    »Keine Ahnung«, sagte Skamper. »Ich war noch nie auf so was.«
    »Gibt’s da auch was zu essen?«, fragte Arabella. »Ich hab ’nen irrsinnigen Hunger.«
    »Ich habe irgendwas von Bratwürsten gelesen«, sagte Skamper.
    »Wahrscheinlich«, sagte Jasmin, »muss man die Bratwürste suchen, und wenn man sie gefunden hat, darf man sie nicht essen, nur etwas in ein Logbuch schreiben und die Bratwürste vielleicht tauschen, gegen Leberkäse oder Weißwürste.« Sie lehnte sich zurück. »Warum fahren wir da überhaupt hin?«, fragte sie.
    Arabella drehte sich zu ihr um. »Wir fahren im Auftrag der Detektei Arabella-Investigations. Die Leute denken vielleicht, wir sind ganz normale Leute, die zugegeben verdammt gut aussehen, aber in Wirklichkeit sind wir Detektive auf der Jagd nach einem Serienkiller.«
    »Niemand weiß, ob wir es hier mit einem Serienkiller zu tun haben«, sagte Skamper.
    »Na, wenn jemand Leichenteile versteckt, wenn das kein Serienkiller ist, dann weiß ich nicht.«
    »Warum bist du eigentlich so scharf drauf, einem Serienkiller zu begegnen?«, fragte Jasmin von hinten.
    »Na, weil ich noch nie einem begegnet bin, und das als Detektivin. Und das ist eines der hundert Dinge, die ich unbedingt tun will, bevor ich vierzig werde.«
    »Da wärst du sicher enttäuscht, wenn du einem Serienkiller in echt begegnest«, sagte Jasmin. »Ich wette, das sind ganz normale Leute wie du und ich. An denen ist gar nichts Besonderes.«
    »Die haben eben nur ein außergewöhnliches Hobby«, sagte Skamper.
    »Genau«, sagte Jasmin. »Die sehen so aus wie Paul zum Beispiel.«
    »Paul ist nicht der Typ für einen Serienkiller«, sagte Arabella.
    »Ich könnte ja noch damit anfangen«, sagte Skamper. »Eines der hundert Dinge, die ich tun will, bevor ich fünfzig werde.«
    »Für dich ist es schon zu spät«, sagte Arabella. »Wenn du über vierzig bist, hast du als Mann ungefähr die gleichen Chancen, noch ein Serienkiller zu werden, wie eine Dreißigjährige die Chance hat, noch einen interessanten Mann zu finden.«
    »Zum Beispiel einen Serienkiller«, sagte Jasmin.
    »Die Chance, mit über dreißig noch einen Serienkiller zu kriegen, geht beinahe gegen Null«, sagte Arabella.
    Skamper sah stumm nach vorne. Sie hatten die Autobahnausfahrt erreicht. Skamper folgte dem Schild, das nach Bayreuth zeigte. Er war froh, dass sie bald da waren. Als über vierzigjähriger Mann war er solche Gespräche mit Jasmin und Arabella einfach nicht mehr gewohnt.
    »Ich habe auf jeden Fall ’nen ziemlichen Hunger«, sagte Arabella.
    »Wir sind gleich da«, sagte Skamper. »Und dort gibt es bestimmt was zu essen.«
     
    Seit zwei Stunden waren sie jetzt auf der Messe. Sie waren einmal durch die Hallen mit allen ihren Ständen gelaufen. Hier gab es alles, was der ambitionierte Geocacher bei seiner Suche brauchte. Die neuesten GPS-Geräte, Wanderkarten und Outdoorausrüstung. An vielen Ständen stellten Geocache-Blogger ihre

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