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Todesfinal

Todesfinal

Titel: Todesfinal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Schuberth
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fragte sie.
    Der alte Mann schüttelte den Kopf.
    »Für mich etwas Zucker«, sagte Skamper.
    Arabella stellte die Tassen auf den Tisch und goss ein. Sie gab einen Löffel Zucker in Skampers Tasse.
    Skamper nahm einen Schluck. Der Kaffee war so stark, dass er das Gefühl hatte, ein Hitzestrahl würde direkt in sein Gehirn fahren. Skamper stellte die Tasse zurück.
    Auch der alte Mann hatte einen Schluck genommen. Genießerisch schlürfte er an dem heißen Getränk. »Ein ausgezeichneter Kaffee«, sagte er und nickte Arabella zu. Dann sah er zu Skamper. »Da werden Sie sich anstrengen müssen, dass Sie als Assistent auch so einen guten Kaffee hinkriegen.«
    Skamper lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. Wenn der Alte nicht bald mit ein paar handfesten Informationen kam, würde er das Gespräch beenden. Markoven stellte seine Tasse wieder auf den Tisch. »Und, was machen wir jetzt?«, fragte er.
    Skamper sah erstaunt zu Arabella.
    »Sie hatten vorhin gesagt, Sie wollten uns etwas über den Fall Barewski erzählen«, sagte Arabella.
    »Natürlich, der Fall Barewski.« Markoven lachte in sich hinein. »Gut, dass Sie mich daran erinnert haben. Ich hätte das sonst vergessen.« Er gluckste, konnte sich kaum beruhigen. Dann lehnte er sich zurück, blickte kurz zu dem großen Fenster, das auf den großen Garten hinter dem Haus führte. »Ja, der Fall Barewski«, sagte er.
    »Was ist denn nun mit dem Fall Barewski?«, fragte Arabella.
    »Ich habe ihn nie gelöst, den Fall Barewski. Und ich habe fast zwanzig Jahre daran gearbeitet.«
    »Zwanzig Jahre an einem Fall?«
    Der alte Kommissar nickte. »Dieser Mörder ist wie ein Phantom, er ist einfach nicht zu fassen. In meiner ganzen Zeit als Kommissar hatte ich nie mit so einem Verbrecher zu tun. Mit einem, der so perfekt war.« Der alte Mann sah vor sich hin. »Aber jeder macht irgendwann einen Fehler. Irgendwann kriegt man jeden. Es ist nur eine Frage der Zeit, man muss warten können. Ich habe oft gedacht, dass ich es nicht mehr erleben werde, ihn zu kriegen.« Er schwieg wieder, bewegte sich mit dem Oberkörper langsam nach vorne und wieder zurück. »Was habe ich eben gesagt?«, fragte er.
    Die reine Zeitverschwendung, dachte Skamper. Von wegen neue Erkenntnisse, wie Arabella behauptet hatte. Was dieser verwirrte, alte Mann von sich gab, das konnte man nicht ernstnehmen.
    »Dass Sie oft gedacht haben, es nicht mehr zu erleben, dass Sie ihn schnappen, diesen Barewski.« Arabella sprach mit klarer, lauter Stimme. Als würde sie mit einem Schwerhörigen reden. Aber Schwerhörigkeit war nicht das Problem des Alten, da war sich Skamper sicher.
    »Barewski, natürlich«, sagte Markoven. »Der Fall Vanderhorst, das wird sein Verhängnis sein.« Der alte Mann beugte sich vor. »Die meisten haben gesagt, dass Barewski tot ist und ich das Ganze vergessen soll. Aber ich habe immer gespürt, dass er noch weitermacht.«
    »Wer ist dieser Barewski überhaupt?«, fragte Skamper.
    »Ein Killer, der früher für die Stasi gearbeitet hat.«
    »Die Stasi hatte richtige Killer?«, fragte Arabella.
    »Jeder ordentliche Geheimdienst hat seine Killer«, sagte Markoven und lächelte.
    »Aber die Stasi gibt es doch schon lange nicht mehr.« Arabella hielt ihre Tasse in der Hand. Darauf war Goofy abgebildet. Seit Arabella und Jasmin bei Skamper wohnten, gab es nur noch diese Tassen, die Arabella irgendwann im Fünfziger-Pack erstanden hatte. Am schlimmsten waren die Tassen, bei denen die Comicfiguren als kleine Porzellanfiguren auf der Innenwand eingearbeitet waren. Beim Trinken hatte man das Gefühl, man würde gleich Kater Carlo oder Donald Duck verschlucken.
    Auf Skampers Tasse machte Mickymaus gerade Minnie einen Heiratsantrag. Tassen kaufen, notierte sich Skamper in Gedanken. Tassen für Erwachsene.
    »Dass es die Stasi nicht mehr gab, war nur am Anfang ein Problem für Barewski. Ob er wirklich so heißt, weiß übrigens niemand. So gut wie Barewski war, hat es ihm auch nach der Wende nicht an Arbeit gemangelt. Es gibt fünf ungeklärte Todesfälle, wo ich mir sehr sicher bin, dass Barewski damit zu tun hatte. Natürlich konnte ihm nie jemand etwas nachweisen. Aber die Morde haben alle seine Handschrift getragen. Wissen Sie, Barewski ist so etwas wie ein Künstler. Einer, der seine eigene Marke kreiert hat. Morde, die nur er begehen konnte. Sie werden vielleicht sagen, dass aus meiner Stimme so etwas wie Bewunderung klingt. Bewunderung für einen Mörder. Und ich verhehle nicht, dass

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