Todesfinal
der Vanderhorst umgebracht hat und der auch für unzählige weitere Morde verantwortlich ist. Ich habe Wochen im Stasiarchiv gearbeitet und geforscht. Und ich bin überzeugt, dass es diesen Barewski gab. Man hat die Unterlagen, die auf ihn hinwiesen, vernichtet, aber es gibt Querverweise.«
Skamper sah nachdenklich vor sich hin. Was sollte er von dem alten Mann halten? Vielleicht war er nur jemand, der einem Phantom hinterherjagte, das es nie gegeben hatte. Vielleicht aber auch einer, der in Jahren hartnäckiger Arbeit eine Theorie entwickelt hatte, an der etwas dran sein konnte.
»Zur Geocaching-Szene bin ich durch Zufall gekommen«, erzählte Markoven. »Ich hab mal einen Artikel darüber gelesen und da gab es bei der Vorstellung eines Cache ein kleines Detail, das mich stutzig machte. Und als ich genauer nachforschte, bin ich auf mehr dieser Details gestoßen. Und dass Sie bei Ihrem Cache die Lösung ›Frequent Storm‹ herausfinden mussten, ein Ereignis, über das Walsh geschrieben hat, der außerdem im Saturnweg wohnte, das macht mich sicher, dass ich auf der richtigen Spur bin.«
Skamper musste an Simon Morlov denken. Schon die ganze Zeit, als Markoven von Barewski gesprochen hatte, hatte ihm dessen Bild vor Augen gestanden.
»Und wie soll es jetzt weitergehen?«, fragte Arabella.
Markoven holte mehrere zusammengefaltete Papiere aus seiner Jackentasche. Er legte sie auf den kleinen Tisch und entfaltete eines davon. »Wir sollten uns mal diesen Cache anschauen«, sagte er.
Das Papier zeigte einen Auszug einer Geocaching-Seite. Skamper wollte nach dem Papier greifen, doch Arabella hatte es sich schon geschnappt.
»Soll ich es laut vorlesen?«
Skamper nickte. Arabella begann vorzutragen:
Cache: Unternehmen Stardust
Von searcher09
Geocacher in aller Welt. We need help
Wir sind in größter Sorge um den Undercover-Agenten Major Bob Waldon. Bob Waldon war einer der besten Agenten des ISE, des Interstellaren Sondereinsatzkommandos. Als geheimer Undercover-Agent war er in einer geheimen Geheimaktion tätig und operierte hinter feindlichen Linien. Er arbeitete mit verschiedenen Identitäten, unter anderem als Sanitärreinigervertreter Hans Bond und als Executive Manager Bodo Darton.
Bob Waldon hat sich vor einer Woche das letzte Mal gemeldet. Das letzte Mal gesehen wurde er bei dem Treffen seiner Anti-Alkohol-Bewegung. Seitdem gibt es kein Lebenszeichen mehr von ihm. Es handelt sich hier um eine hoch geheime Top-Secret-Mission, die so geheim ist, dass natürlich die Regierung nichts davon weiß. Daher können wir auch kein Rettungskommando anfordern, sondern jeder, der sich an den gefährlichen Einsatz wagt, ist ganz auf sich allein gestellt. Die Mission, um die es sich handelt, hatte zum Ziel, an Informationen über eine außerirdische Lebensform zu gelangen, die im Begriff war, die deutsche Regierung zu übernehmen.
Es ist zu befürchten, dass unser Agent in die Hände der Aliens gefallen ist. Für seine Rettung ist äußerste Vorsicht und großer Wagemut erforderlich.
Noch einmal zur Warnung: Ihr seid ganz allein auf euch gestellt. Niemand weiß, dass es euch gibt. Der Schreiber dieser Zeilen wird jede Verbindung zu euch leugnen. Er wird bestreiten, dass es eine geheime Organisation ISE gibt, ja, er wird bestreiten, dass es ihn überhaupt gibt.
Wenn ihr diese Zeilen gelesen habt, müsst ihr alle Spuren vernichten. Am besten ihr löst eure Festplatte in Schwefelsäure auf.
Noch eine wichtige Info: Dieser Einsatz stellt große Anforderungen an die persönliche Fitness. Weicheier werden das Nachsehen haben.
Und noch eins ist wichtig. Es gibt nur einen Termin in nächster Zeit. Es ist immer der erste Montag im Monat, an dem ihr auf die Reise gehen sollt.
Bitte nur auf dem gekennzeichneten Parkplatz parken. Und lasst keinen Müll dort. Rauchen ist auch strengstens verboten. Das ist kein Witz. Und bitte auf keinen Fall etwas spoilern. Das ist nicht nett gegenüber anderen Geocachern.
Hier der Hinweis:
Verschlüsselter Text:
MMGGIUVNSYWMUTPCOLYTMPHOSXDIDZWZWOFDQKMQGDUPGEIVTCRUNGPSVCPRWWSIBLNAIVXOWLWIEATG
RMPYPVRIFXGKOOZNZMSOZYVDCRLAQYGTL
»Du musst nicht diese ganzen Buchstaben vorlesen«, unterbrach Skamper Arabella. »Das versteht sowieso niemand.«
»Gut. Mir geht nämlich langsam die Puste aus und das geht noch eine halbe Seite so weiter.« Arabella hatte das Blatt immer noch in der Hand, sah fasziniert darauf. »Das klingt ungeheuer spannend«, sagte sie.
»Das
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